Wollziest

Die streichelzarten Pflanzen werden in Hausgärten kaum noch gepflanzt, das liegt wahrscheinlich daran, dass viele nicht wissen, wie man mit ihnen umgehen muss um ihr zauberhaftes Wesen voll ausspielen können. Dabei ist die Pflanze bei uns seit dem 18. Jahrhundert zu finden (Ursprünglich stammt sie aus dem Kaukasus). Besonders mag ich die kleinen Sorten, die silbrig-flauschige Teppiche bilden.

Stachys byzantina ,Silver Carpet‘ ©  garten-puk.de

Pflanzen

Stachys byzantina gehört zu den Hitze- und Mager-Künstlern und wird deshalb auch für die Dachbegrünung eingesetzt. Bis die Pflanzen etabliert sind, ist leicht feuchter Boden, allerdings mit sehr guter Drainage das beste Millieu. Am richtigen Standort braucht sie keinen Dünger und keine Pflege und ist einmal eingewachsen sehr trockenheitsresistent. Ist der Boden zu fest sollte Sand und Splitt für Durchlässigkeit und Auflockerung sorgen. Beste Pflanzzeit ist der Herbst, am besten gleich in größeren Mengen - einzelne Pflanzen tun sich erst einmal schwer.

Wollziest ist wintergrün, erst im Frühjahr schrumpeln aber dann doch die alten Blätter größtenteils ein, und die Pflanze treibt neu aus. Das ist der Moment in dem die Pflanzen vorübergehend nicht gerade schön sind und oft einfach herausgerupft werden in der Annahme, dass sie eingehen. Ein wenig Geduld wäre angebracht, Du solltest nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, schon bald kommen die kleinen Blättchen vorwitzig zum Vorschein. 

Pflegen

Bis auf das Ausputzen der alten Blätter und - bei den höheren Sorten - auch vielleicht ein Rückschnitt nach der Blüte, dies allerdings nur aus optischen Gründen, gibt es nichts zu tun.

Werden Blätter und Ausläufer von zu ausdauerndem Regen braun oder schimmelig sollte schnell die Schere gezückt werden. Lücken können leicht wieder geschlossen werden. Ein Nässeschutz für den Winter, der der Pflanze jedoch nicht ganz das Licht raubt macht warscheinlich auch Sinn, wenn es überhaupt nicht mehr aufhört zu regnen.

Vermehren

Es gibt Samen zu kaufen, allerdings ist es viel einfacher kleine Rosetten, die durch Ausläufer Fuß fassen abzutrennen und sie dort zu pflanzen, wo Du sie haben willst.

Lieblings-Sorten

Stachys byzantina ‚Silver Carpet’, kaum Blüten, 15 cm, VI-VII

Auslese von Alan Bloom aus England, macht nur selten hohe Blütenstengel und bildet einen silberfarbenen Teppich der dicht und wintergrün auch größere Flächen in Szene setzen kann. Auch zwischen Steinplatten oder größeren Steinen sieht das toll aus.

Stachys byzantina, lila-rosa, 40-60 cm, VI-VII

Blüht ausdauernd und sieht auch im Winter hübsch aus, versamt willig und kann in Wiesen hineinwachsen, wenn man ihn läßt. Kann jederzeit getrimmt und zurückgeschnitten werden, wenn die Blüten stören.

Traum-Partner

Ich habe Gärten gesehen in denen die größeren Sorten der Wildstaude mit der Zeit ohne weiteres in den Trockenrasen hineinwachsen und ein tolles, wildes Bild abgeben. Im Beet mag ich gerne Agastachen oder mediterrane Pflanzen, z.B. Spornblume, Steppensalbei oder Lavendel in der Nachbarschaft. Arthemisia in allen Formen passen auch, das versteht sich fast von selbst.