Johanniskraut, Mannsblut
Hypericum androsaemum
(Clusiaceae)
GR, 💧2-3, ☀️so-abs, 50-80 cm, VI-X
Lehmig-steinig, humos, pH +/-7, NPK++, Z6,
🐌
Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum) wird seit der Antike als Heilpflanze verwendet und hoch geschätzt. Es wächst bei uns in freier Natur im nahegelegenen Wasserschutzgebiet in feuchten Wiesen und am trockenen Wegrand. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich jedoch mittlerweile über den gesamten Globus.
Die Blüte beginnt meist um den Johannistag (24. Juni) herum und kann bis Mitte Juli oder länger andauern, deshab der Name. Heute wird Hypericum perforatum vor allem wegen seiner stimmungsaufhellenden Wirkung medizinisch genutzt. In alten Zeiten war es wegen seiner intensiv roten Farbstoffe eine wichtige Färberpflanze und wurde zur Wundheilung eingesetzt. Allerlei Mythen und Sagen ranken sich natürlich auch um die alte Heilpflanze.
Die weitverzweigte Pflanzenfamilie hat für den Garten einiges zu bieten, einige Arten verholzen und gehören deshalb zu den Gehölzen. Das Mannsblut oder Blut-Johanniskraut nimmt eine Zwischenstellung ein. Auch dieser Halb-Strauch enthält viele Wirkstoffe, seine Blätter wurden im Mittelalter zu Herstellung von Salben zur Wundheilung verwendet. Für den Garten gibt es heute eine kleine Palette von schönen Auslesen und Hybriden - ich bin ehrlich erstaunt, dass diese wunderbare, schöne und sehr lang blühende Pflanze nicht häufiger in unseren Gärten zu finden ist.
Es stimmt nicht, das Hypericum androsaemum wintergrün ist, das schon einmal vorneweg, es friert vielmehr ziemlich stark zurück und treibt im Frühjahr sehr weit unten wieder aus, schließlich stammt es ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Einen gefährlichen Neophyten kann man es auch nicht nennen, das trifft vielleicht für andere Hypericum-Arten mehr zu (z.B. Teppich-Johanniskraut, Hypericum calycinum). Die hübschen Gartenformen bleiben Halbsträucher und wachsen nur auf humosem, frisch-feuchtem Boden.
Die Blüte beginnt meist schon Ende Juni, ab Juli bilden sich orange-rote Früchte, die später glänzend Schwarz werden und oft in der Floristik verwendet werden. Ein leichter Formschnitt, wenn es sein muss, schadet zu dieser Zeit überhaupt nicht. Wenn es im September noch warm ist beginnt die Blüte von neuem. Bis zum ersten Frost sind die Früchte dann wieder rot oder schwarz. Auch das samtig-matte Laub ist schön: rot überhaucht mit rötlichen Stängeln.
Hypericum androsaemum ,Orange Flair‘ © garten-puk.de
Pflanzen
Optimal sind neutrale, durchlässige, etwas sandige Böden, aber Mannstreu ist ein echter Krieger und hart im nehmen. Nur zu sauren Boden schätzt er weniger. Gerne darf es etwas kühler und feuchter sein, im Laubwald wächst die tapfere Halbstaude gerne im Schatten, nicht so sehr an den heißen Stellen.
Pflegen
Mannstreu ist gut winterhart, friert bei uns jedoch komplett zurück. Ich schneide ihn im Herbst nicht zurück, denn das Laub verliert die Pflanze erst im Frühjahr nd bis dahin ist es ein guter Winterschutz. Laub und Tannenzweige als Winterschutz sind zusätzlich willkommen, müssen aber sobald die Erde sich erwärmt beiseite geräumt werden.
Vermutlich ist das gar nicht nötig aber im Vorfrühling mache ich das gerne und freue ich mich immer schon auf jede sonnige Stunde, die ich im Garten verbringen kann. Krankheiten konnte ich bisher auch noch nicht feststellen, sogar die
Schnecken sind kein Problem.
Vermehren
Eine Vermehrung über Stecklinge sollte gut möglich sein, werde ich ausprobieren!
Lieblings-Sorten
Hypericum androsaemum 'Orange Flair’, gelb, rote Früchte, 50-80 cm, VII-X
Traum-Partner
Kissen- oder Wald-Astern, Kalimeris ‚Blue Star‘, nicht zuletzt ein superschöner Begleiter zu orangfarbenen oder weißen Rosen!
Pflegeplan
Vorfrühling II-III | Frühling IV-V | Sommer VI-VII | Spätsommer VIII-IX | Herbst/Winter XI-I |
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- | D: Kompost und Hornspäne, RS | - | - | - Leichter Winterschutz |