Taglilien
Hemerocallis Hybriden
(Hemerocallidaceae)
GR-B-Fr, 💧2-3, ☀️so-hs, 60-140 cm, VI-VIII
Lehmig-sandig, humos, pH +/-, NPK+++, Z5, 🐌!
Das Universum der Taglilien-Hybriden der aus Ostasien stammenden Gewächse scheint unendliche Weiten einzunehmen, wer kann schon mit Bestimmtheit sagen, wieviele Arten und Sorten es tatsächlich gibt? Hemerocallis bedeutet ‚Schönheit für einen Tag‘, weil die Blüten sehr vergänglich ist. In China sind Taglilien Nutzpflanzen, die nicht nur gegessen werden, sondern auch zur Herstellung verschiedener Gebrauchsgegenstände verwendet werden. Die Blätter ergeben geflochten und getrocknet ein sehr haltbares Material und eignen sich hervorragend zum Binden und Flechten (zuerst flechten, dann trocknen lassen).
Die Blüten der Taglilien sind essbar und als Delikatesse geschätzt, sie entfalten frisch oder getrocknet einen leicht würzigen Geschmack. Man kann sie in den Salat mischen oder füllen, wie Kürbisblüten. Einige Sorten, wie z.B. ‚Stella d.Oro‘ remontieren sogar und blühen im September ein zweites Mal. Wird das Laub nach der Blüte unansehnlich kannst Du es einfach bis auf 10-15 cm zurückschneiden, das schadet den Pflanzen überhaupt nicht.
Pflanzen
Taglilien sind sehr anpassungsfähig und wachsen bei ausreichender Düngung in Sonne und Halbschatten (wo sie nicht ganz so viele Blüten ansetzen) auf jedem Gartenboden, der jedoch nicht zu trocken sein sollte.
Immer wenn ich Taglilien umsetze, belohnen sie dies mit einer ausgiebigen Blüte, davor braucht man keine Scheu zu haben. Dabei ist es wichtig, Taglilien etwa 5 cm tiefer in die Erde zu setzen. Die Krone d.h. der Übergang zwischen Wurzeln Blättern sollte mindestens drei bis fünf Zentimeter mit Erde bedeckt sein. Nach dem Pflanzen sollte gut gewässert werden, aber das versteht sich von selbst.
Pflegen
Bevorzugte Pflanzzeit ist das Frühjahr. Problemlos blühen Taglilien bereits im ersten Jahr. Sie vertragen eine ordentliche Portion Dünger, da sollte man nicht sparen. Die Düngung sollte meines Erachtens zum Zeitpunkt des Austriebs erfolgen. Vergißt man das, kann auch noch im Mai oder Juni, vor der Blüte gedüngt werden.
Hemerocallis können viele Jahre am gleichen Platz im Beet bleiben. Wird das Laub im Sommer nach der Blüte unschön, kann es bis auf 10-15 cm schön fächerförmig abgeschnitten werden, da es sich innerhalb von wenigen Wochen regeneriert und für den Rest des Jahres frisch und gepflegt aussieht.
Mulchen hilft gegen Austrocknung, denn Taglilien lieben frisch-feuchte Böden, auch wenn sie Trockenheit ohne weiteres aushalten. Will man viele Blüten sehen, ist in warmen Frühsommern Gießen angesagt.
Probleme mit Krankheiten und Schädlingen (außer Schnecken) hatte ich bisher noch nie. Es kann offenbar vorkommen, dass die Herzen der Pflanzen von Pilzen oder Fäule befallen werden. Die Blätter werden dann gelb und matschig, also so schnell wie möglich alles weiche entfernen und einen Rettungsversuch im Topf starten, dabei muss alles gut desinfiziert werden (Topf, Messer und Pflanze).
Vermehren
Taglilien bilden kleine Tochterknollen, aus denen im Lauf der Jahre große Horste entstehen, die dann jedoch so dicht werden können, dass die Blühwilligkeit nachlässt. Ein Teilen der Horste ist dann eine gute Idee und gelingt leicht, am besten im Frühjahr, wenn sie gerade ca. 5-10 cm ausgetrieben sind.
Leichtes Auswaschen in einem mit Wasser gefüllten Kübel hilft dabei zu erkennen, wo am besten das Messer angesetzt werden kann. Wenn die Horste erst im Herbst geteilt werden, sollte dies mindestens 6 Wochen vor dem ersten Frost geschehen, damit der Wurzelstock soweit eingewachsen ist, dass er den Winter gut übersteht. Bei uns wäre Mitte September der richtige Zeitpunkt.
Taglilien gehören zwar nicht zur Leibspeise der Schnecken, werden aber auch nicht gänzlich verschmäht. Probleme verursacht Schneckenfraß besonders an jungen Exemplaren und an den Knospen und Blüten, zu lecker sind die leider.
Lieblings-Sorten
Von links nach rechts:
Hemerocallis Hybride ,Stelle d' Oro‘, kleinblütig, sanftes, sattes Gelb, 35 cm, VI- VIII und IX
Hemerocallis Hybride ‚Christmas Is‘, rot-grün, leuchtend, 50 cm VI-VII
Hemerocallis Hybride ‚Chicago Apache‘, tiefes, samtiges Rot, 60 cm, VI-VIII
Hemerocallis Hybride ‚Louise Manelis‘, helles apricot, 50 cm VI-VII
Hemerocallis Hybride ‚Strawberry Candy‘, zuckersüßes Rosa, 50 cm VI-VII
Hemerocallis Hybride ‚Crimson Pirate‘, dunkelrot, 80 cm, VII-VIII
Hemerocallis Hybride ‚Eliah‘, orange, 70 cm, VII-VIII (s. unten)
Hemerocallis Hybride 'Mauna Loa', orange, 70 cm, VI-VII (s. oben)
Traum-Partner
Das ist reine Geschmackssache, Taglilien können angeblich sogar auf saurem Boden zu Hortensien gepflanzt werden. Schön sind keine allzu großen Pflanzungen zusammen mit Bertramsgarbe, Miscanthus, Gillenia, Panicum virgatum.
Pflegeplan
Vorfrühling II-III | Frühling IV-V | Sommer VI-VII | Spätsommer VIII-IX | Herbst/Winter XI-I |
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- | D: Kompost, Volldünger | - | RS unschönes oder störendes Laub | - |