Kleinblättriger-Salbei
Salvia microphylla
(Lamiaceae)
Fr-B, 💧2, ☀️ so, 50-60 cm, VI-IX
Lehmig-sandig, humos, pH +/-7, NPK++, Z9,
🐌
Der kleinblättrige Halbstrauch mit den zahllosen kleinen Blüten, die den ganzen Sommer und weit in den Herbst hinein blühen, ist in den USA viel weiter verbreitet als bei uns. Er wird dort ‚Lemmon´s Sage‘ genannt, bei uns ‚Johannisbeer-Salbei‘, ‚Pfirsich-Salbei‘ oder einfach Sommersalbei. Das ist irreführend, denn da wo er herkommt, ist er eine mehrjährige, schöne Staude. Bei uns kommt er im Beet nur in sehr milden Wintern über die Runden, kann aber frostfrei leicht in einem Topf überwintert werden, und das lohnt sich.

Seinen Ursprung hat Salvia microphylla in Arizona und Mexico. In England und USA gibt es ihn in unzähligen farblichen Varianten. Die vielen Sorten stammen von drei Arten ab (S. Greggii, S. Lemmonii und S. microphylla). Die Blüten sind übrigens eßbar, wer mag kann aus den Blättern Tee kochen, sein Aroma ist jedoch nicht jedermanns Sache.
Pflanzen
Wird er an einen geschützten, warmen Platz, z.B. direkt an eine Terrasse gepflanzt, übersteht er durchaus mehrere milde Winter (das habe ich erprobt!). Ein langes Leben und viel Freude beschert er in größeren Pflanzgefäßen, die bei tiefen, längeren Frostperioden gut eingepackt werden oder in einen Schuppen gestellt werden können. Die Winterhärte ist also zweifelhaft, auch wenn er oft als winterhart angepriesen wird.
Auch eine Bienenweide soll er sein - das stimmt so nicht wirklich. Bienen ziehen Korbblütler vor. Dicke Hummeln vom Typ 'Megabombus' hängen sich manchmal an die kleinen Blüten und ziehen die dünnen Stängelchen bis fast auf den Boden.
Die Pflanze wird außerdem als „Klassiker“ bezeichnet - auch das ist wohl eher ein Marketing-Ding, denn ich finde so gut wie keine Dokumentation (in englischen 'Plantfindern' natürlich schon, z.B. den der RHS (Royal Horticultural Society)
Pflegen
Der kleinblättrige Salbei verträgt mehr Dünger als andere Salbeisorten, soviel ist sicher. Ein ausgewogener Flüssigdünger, der in der Dosierung etwas reduziert ist, funktioniert sehr gut. Im Topf sowieso, im Beet braucht er nichts, weil in der Regel die umliegenden Pflanzen genug bekommen (z.B. Rosen).
Trockenheit nimmt er weniger Übel aus Staunässe. Ideal kann er ih einem Lichtschacht überwintern, wenn ein solcher vorhanden ist.
Salvia microphylla blüht sehr lange, fängt damit allerdings bei uns erst im Juni an, dann blüht er jedoch bis zum ersten Frost. Empfehlenswert ist ein Rückschnitt nach der ersten Hauptblüte, er treibt frisch und munter neu aus. Für den Winter kann er, muss aber nicht, zurückgeschnitten werden. Da er ein Halbstrauch ist, sieht man oft schon im April aus den dürren Stängelchen die ersten hellgrünen Knospen sprießen. Jetzt kann überlegt werden, wieweit ein Rückschnitt der Form halber erfolgen soll. Dabei sollten genügend Knospen für einen neuen Austrieb stehen bleiben. Die kräftigsten Triebe entstehen dort, wo das dunkle, alte 'Holz' in die neuen Teile übergeht. Das ist ungefähr auf der Höhe von 15 cm, kann bei älteren, großen Pflanzen aber auch höher liegen.
Die Blüten sind essbar und können einen Salat aufhübschen, die Blätter ergeben getrocknet einen aromatischen Tee, der jedoch nicht jedermanns Sache ist.
Vermehren
Da er ohnehin im Sommer zurückgeschnitten wird, hat man jede Menge Material für Stecklinge, das ist jedoch eine recht mühsame Angelegenheit, die für einen Amateurgärtner nicht rentiert.
Überwintern
Das Überwintern lohnt sich durchaus, da die Pflanzen immer größer und prächtiger werden. Im Topf kann er idealerweise in einem Lichtschacht überwintert werden (nur leichte Minusgrade, wenn überhaupt), dort haben auch Spinnmilben, die sich gerne an der Pflanze nähren, schlechte Bedingungen. Im Freien ist ein Winterschutz aus Laub und Reisig sinnvoll.
Lieblings-Sorten
Salvia microphylla ‚Hot Lips‘, rot-weiß, 60-80 cm, IV-X
Winterhart bis ca. -5°C oder sogar etwas darunter, sehr reich blühend und die bislang einzige Sorte, die im Freien den Winter gut überstanden hat.
Traum-Partner
Sehr schön in Kombination mit Santolina, Artemisia, Schafgarben und Rosen.
Pflegeplan
Vorfrühling II-III | Frühling IV-V | Sommer VI-VII | Spätsommer VIII-IX | Herbst/Winter XI-I |
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- | D: Kompost, wenig Staudendünger | RS nach Blüte | - | Vor starkem Frost schützen (ins Haus!) |