Dahlien

Dahlia

(Asteraceae)

B, 2, so, 60-120 cm, VII-IX

Lehmig-sandig, sehr humos, pH -7, NPK+++, Z11, Schnecken!

Ein ländlicher Garten ohne Dahlien? Da fehlt etwas! Der Reichtum an überaus prächtigen Blütenbällen lassen einen Spätsommergarten in allen Farben aufleuchten und verbreiten ein bitter-süßes nostalgisches Flair.

 Dahlien-Hybriden © vogg-pe.de

Sie stammen größtenteils aus Mexico und wurden in Europa bereits im 16. Jhd. eingeführt, der essbaren Knollen wegen. Aus den Wildarten (Dahlia pinnata, D. coccineus und andere) stammen zigtausende von Hybriden ab, denn Dahlien sind leicht aus Samen oder durch Separierung der Knollen vermehrbar und deshalb ein Lieblingskind der Blumenzüchter. Heute unterscheidet man ca. 15 verschiedene Sortengruppen, von der „Anemonenblütigen“ bis zur „Ponpon-Dahlie“.

Pflanzen

Dahlien können wegen ihrer Frostempfindlichkeit erst ab Mitte Mai gepflanzt werden. Sie brauchen unbedingt einen windgeschützten, warmen, sonnigen Platz in nährstoffreichem Gartenboden. Schwere Lehmböden unbedingt mit leichterem Material (Mischung aus Sand, Ton- oder Lavagranulat und Pflanzerde) auflockern. Der Sand ist notwendig, da die teils sehr hohen Pflanzen genügend Standfestigkeit benötigen. Pflanzenstützen oder Stäbe sollten gleich bei der Pflanzung in den Boden, damit man die Knollen später nicht verletzt, denn anbinden oder stützen muss man sie sowieso.

Dahlien werden flach gepflanzt, es sollten nur wenige Zentimeter Erde über den Knollen sein. Eine kleine handvoll Hornspäne und Kompost wird im Wurzelbereich eingearbeitet, das reicht für den gesamten Sommer.


Zugegeben, meine Erfahrungen und Gefühle für Dahlien sind gemischt, sogar zwiespältig. Ja, es sind prächtige traditionelle Stauden mit beeindruckendem Wachstum und Blütenreichtum, oft wirken sie jedoch nicht gerade zierlich (zu hoch, zu sperrig, zu unterstützungsbedürftig, zu lecker für Schnecken …). Dann wieder denke ich an den leicht modrigen Herbstgeruch nach abgestandenem Blumenwasser, den die Pflanzen im Garten verbreiten und ich denke an die Zeit, als es noch selbstverständlich war, die Knollen jährlich einzulagern. Die Schnecken wurden zwei mal täglich abgesammelt und das abendliche Gießen nach einem heißen Tag kurz vor Sonnenuntergang, barfuß im nassen Gras …, zurück zum Thema: Dahlien kann man lieben oder eben auch nicht. 


Dahlien werden flach gepflanzt, es sollten nur wenige Zentimeter Erde über den Knollen sein. Eine kleine handvoll Hornspäne und Kompost wird im Wurzelbereich eingearbeitet, das reicht für den gesamten Sommer.

Vermehren

Die einfachste Vermehrungsmethode ist das Teilen der Knollen, Stecklinge können aber auch vermehrt werden, Samen sind ebenfalls erhältlich. Ich glaube nicht, dass sich das für meinen Mini-Bedarf lohnt. 

Überwintern

Nach den ersten Frösten werden die Knollen mit einer Grabgabel vorsichtig aus der Erde genommen, abgeschüttelt, faule oder vertrocknete Stellen weggeschnitten, in eine Kiste mit trockenem Humus oder Sand gelegt und im kühlen Keller überwintert. Gegen Schimmel und Fäule hilft etwas Kohlenstaub (z.B. Grillkohle). Zu viel Feuchtigkeit ist schlecht, sie führt zu Fäulnis. Zuwenig Feuchtigkeit läßt die Knollen stark vertrocknen, sie treiben dann nicht mehr aus. Die Überwinterung sollte in einem frostfreien aber kühlen Raum stattfinden, manchmal ist eine Garage dafür gut geeignet, manchmal ein Gartenhäuschen.


Deshalb kann es sein, dass ich die Knollen zunächst gut abtrocknen lasse, bevor sie in die Kiste kommen. Das Überwintern in Papiertüten hat sich nicht bewährt, die Pflanzen trocknen zu stark aus. Möglicherweise ist es besser Knollen von kleinen Dahlien im Topf zu überwintern. Bewährt hat sich dagegen ein Sortenschildchen an den Knollen, zumindest Farbe und Wuchshöhe sind sollte man sich merken. Ab und zu schaue ich nach, ob die Knollen noch gesund aussehen, wenn nicht kommen sie gleich weg.

Vortreiben

Wenn man die Knollen ab Ende Februar vortreibt und ab Mai auspflanzt, blühen sie um einige Wochen früher, höchste Zeit ist es, wenn sie in der Überwinterungskiste zu treiben beginnen. Also ab in den Topf mit ihnen. Ich setze sie in lockeres, kaum feuchtes Substrat. Erst wenn sie zu wurzeln beginnen, kann vorsichtig gegossen werden. Die Pflanzen können das Wasser vorher ja gar nicht aufnehmen. Also nur dafür sorgen, daß das Substrat nicht völlig austrocknet.


Früher war es üblich, die Knollen vor dem Pflanzen einige Stunden zu wässern - das ist definitiv nicht notwendig.

Lieblings-Sorten

Dahlia-Hybride ‚Crème de Cassis‘, purpur-rosa, dunkle Blattunterseite 70 cm, VII-IX

Dahlia-Hybride ‚Eveline‘, weiß, rosa Mitte, 70 cm, VII-IX

Dahlia-Hybride ‚Esli‘, hellgelb rosa Mitte, 90 cm, VII-IX


Dahlia-Hybride ‚Café au laît’, creme, 120 cm, VII-IX

Dahlia-Hybride ‚Café au laît Royal‘, rosa-geflammt, 120 cm, VII-IX

Sehr große Blüten, sehr groß, benötigen viel Platz


Dahlia-Hybride ‚Cornel Brons‘, helles orange-rot, 90-100 cm, VII-IX

Dahlia-Hybride ‚Cornel‘, dunkelrot, 110-120 cm, VII-IX

Wohl zwei der besten Sorten der Ball-Dahlien (nahezu perfekte Blüten)

Traum-Partner

Entscheidend für die Wirkung sind farblich passende Partner, z.B. eine zweite, harmonierende Dahlien-Sorte. Dahlienbeete können sonst unharmonisch bunt werden. Gute Partner für die Auflockerung sind Gräser, Weiße Cosmos, und Gaura. Fenchel und andere feinlaubige Pflanzen mildern das pompöse Auftreten der Pflanzen ebenfalls.

Pflegeplan

Vorfrühling II-III Frühling IV-V Sommer VI-VII Spätsommer VIII-IX Herbst/Winter XI-I
Vortreiben ab Ende Feb. Pflanzen ab Mitte Mai, D: Hornspäne, Kompost Verblühtes entfernen Nach erstem Frost einwintern Ab und zu nachsehen