Indianernessel

Monarda Didyma / M. fistulosa und Hybriden

(Lamiaceae)

GR-Fr-B, 1-2, so-hs, 40 cm, VI-VII

Lehmig-sandig, humos, pH+/-7, NPK++(-Ca), Z5, Sch

Anpassungsfähig und pflegeleicht, so wird die Indianernessel beschrieben. Meine Erfahrungen mit den farbenfrohen Sommerblühern sind jedoch durchaus differenziert. Eine Sorte wächst trotz hartnäckiger Vernachlässigung und sogar Überwinterung im ursprünglichen Plastiktopf (shame on me), eine andere ist einfach über den Winter verschwunden obwohl ich mich sehr um eine ‚artgerechte Haltung‘ bemüht habe, vielleicht zu sehr. Wahrscheinlich liegt der Grund darin, dass die für den Garten gezüchteten prächtigen Hybriden durchaus Ansprüche haben. Auf verdichteten, lehmigen Böden tun sie sich schwer.


Alle Hybriden stammen von zwei Elternteilen ab: Monarda didyma, auch Goldmelisse oder Indianernessel genannt und Monarda fistulosa, auch wilde Bergamotte oder Pferdeminze genannt.


Von nordamerikanischen Indianern - daher auch der Name - werden die Pflanzen traditionell als Heilpflanze verwendet. Kopfschmerzen, Erkältungskrankheiten und andere Leiden sollen sich bessern, wenn man den köstlichen Tee genießt. Aber auch ohne heilende Wirkung ist die Indianernessel ein Geschmackserlebnis (Oswego-Tee), die Aromen sind jedoch unterschiedlich. Kraut und Blüten können frisch oder getrocknet verwendet werden, das gilt auch für die Gartenhybriden. Sollte man mal ausprobieren.

Pflanzen

Monarda didyma gedeiht in ihrer nordamerikanischen Heimat in lichten Laubwäldern oder am Gehölzrand. Frisch bis feucht mag sie es. Sie kommt im klimatisch gemäßigten Osten der USA vor und wächst auch auf Feuchtwiesen und im Halbschatten.


Monarda fistulosa wächst in Nordamerika ebenfalls wild, jedoch an trockeneren Standorten am Gehölzrand. Trotzdem benötigt auch sie Wasser und darf im Sommer nicht austrocknen.


Beide haben ein feines, flaches Wurzelwerk. Der Boden sollte Wasser speichern können, aber weder zur Verdichtung noch zur Staunässe neigen. Ist dies doch der Fall, besser mit Sand und Kräutererde auflockern. Kräutererde hat einen hohen Sandanteil und ist sehr fein. Feine Wurzeln mögen feine Erde. Eine Mischung aus normaler Pflanzenerde oder Gartenerde und reifem Kompost bekommt ihr ebenfalls gut.


Schnecken knabbern nur an der Pflanzen, wenn es gar nichts anderen gibt.  Die Anfälligkeit für Mehltau ist bekannt und sollte beachtet werden. Merkwürdigerweise hält sich das bei mir sehr in Grenzen. 


Pflegen

Die Indianernessel darf ab Mitte Mai in den Garten gepflanzt werden. Reifer Kompost wird gerne genommen.


Im Frühjahr brauchen die Pflanzen eine ordentliche Portion Kompost, wenn vorhanden auch abgelagerter Dung oder Mist. Da sie ein Flachwurzler ist und viel von einer dünnen Schicht verrottendes Laubes lebt, sollte man ihr genau dies auch lassen. Ein Rückschnitt erfolgt erst im Frühjahr, das Laub lasse ich, etwas zerrupft, an Ort und Stelle. Da die Pflanzen erst im Spätsommer blüht, treibt sie auch erst spät aus, deshalb ist ein Pflanzschild manchmal sinnvoll.

Vermehren

Samen gibt es in vielen Sorten zu kaufen, probiert habe ich eine Aussaat jedoch noch nicht. Monarda lassen sich natürlich  auch im Frühjahr teilen. Leider halten sich bei mir die Pflanzen immer nur ein paar Jahre im Garten. Sie sind eigentlich ideale Pflanzen für den Bauern- bzw. Cottage-Garten, wenn man viel Kompost, am besten auch Mist und einen lockeren Boden zur Verfügung hat.

Lieblings-Sorten

Monarda fistulosa Hybride ‚Fishes‘, hell lachsrosa, 100 cm VI-IX

Monarda Hybride ‚Outdolfs Charm‘ hell lachsrosa, 60 cm, feine, kleinere Auslese von ‚Fishes’, VI-IX

Monarda fistulosa Hybride ‚Kardinal‘, purpurrot, 100 cm, VI-IX

Monarda Hybride ‚Beauty of Cobham‘ hellrosa 100 cm, VI-IX

Monarda Hybride ‚Croftway Pink‘, kräftig lachsrosa, 100-130 cm, VI-IX


Es gibt viele herrliche, dunkelrrote, weiße und violette Sorten sowie kleinere, sehr kompakt wachsende neue Sorten, in allen Farben.

Traum-Partner

Auf jeden Fall schöne Gräser, z.B. Diamantgras, viel mehr muß es gar nicht sein. Helle Farben kann man getrost auch zu Rittersporn setzen, der ähnliche Ansprüche hat. Wegen der Mehrtauanfälligkeit (die bei neuen Hybriden nicht mehr so dramatisch sein sollte) würde ich Monarda nicht zu Phlox oder anderen Stauden setzen, die auch gerne Mehltau bekommen. Das erspart viel Ärger. Monarda und Dahlien zu kombinieren ist ein Klassiker für Bauerngärten, das kann schreiend bunt werden - und soll es ja auch!

Pflegeplan

Vorfrühling II-III Frühling IV-V Sommer VI-VII Spätsommer VIII-X Herbst/Winter XI-I
RS Ende Febr., Laub liegen lassen D: Kompost / Mist, Dung Ggf. nochmals Kompost Nicht austrocknen lassen Kein Rückschnitt (außer bei starkem Mehltau