Indianernessel

Monarda didyma / M. fistulosa und Hybriden

(Lamiaceae)

GR-B, 💧2-3, ☀️ so-hs, 40 cm, VI-VII

Lehmig-sandig, sehr humos, pH 6-7,  NPK+++, Z5 🐌

Anpassungsfähig und pflegeleicht, so wird die Indianernessel oft beschrieben. Meine Erfahrungen mit den farbenfrohen Sommerblühern sind jedoch durchaus differenziert. Eine Sorte wächst trotz hartnäckiger Vernachlässigung und sogar Überwinterung im ursprünglichen Plastiktopf (shame on me), eine andere ist einfach über den Winter verschwunden obwohl ich mich sehr um eine ‚artgerechte Haltung‘ bemüht habe.


Alle Hybriden stammen von zwei Elternteilen ab: Monarda didyma, auch Goldmelisse oder Indianernessel genannt und Monarda fistulosa, auch wilde Bergamotte oder Pferdeminze.

Monarda Hybriden 'Bee Happy', 'Fishes', 'Squaw' © garten-puk.de


Von nordamerikanischen Indianern - daher der Name - werden die Pflanzen traditionell als Heilpflanze verwendet. Kopfschmerzen, Erkältungskrankheiten und andere Leiden sollen sich bessern, wenn man den köstlichen Tee genießt. Aber auch ohne heilende Wirkung ist die Indianernessel ein Geschmackserlebnis (Oswego-Tee), die Aromen sind jedoch unterschiedlich. Kraut und Blüten können frisch oder getrocknet verwendet werden, das gilt auch für die Gartenhybriden. Sollte man mal ausprobieren.

Pflanzen

Monarda didyma gedeiht in ihrer nordamerikanischen Heimat in lichten Laubwäldern oder am Gehölzrand. Frisch bis feucht mag sie es. Sie kommt im klimatisch gemäßigten Osten der USA vor und wächst auch auf Feuchtwiesen und im Halbschatten.


Monarda fistulosa wächst in Nordamerika ebenfalls wild, jedoch an trockeneren Standorten am Gehölzrand. Trotzdem benötigt auch sie Wasser und darf im Sommer nicht austrocknen.


Beide haben ein feines, flaches Wurzelwerk. Der Boden sollte Wasser speichern können, aber weder zur Verdichtung noch zur Staunässe neigen. Ist dies doch der Fall, besser mit Sand und Kräutererde auflockern. Kräutererde hat einen hohen Sandanteil und ist sehr fein. Feine Wurzeln mögen feine Erde. Eine Mischung aus normaler Pflanzerde oder Gartenerde und reifem Kompost bekommt ihr ebenfalls gut.


Schnecken knabbern nur selten an der Pflanzen. Die Anfälligkeit für Mehltau ist bekannt und sollte beachtet werden. Merkwürdigerweise hält sich das bei mir sehr in Grenzen. 


Pflegen

Die Indianernessel darf ab Mitte Mai in den Garten gepflanzt werden. Es kann bei gut ausgebildeten Pflanzen gerne auch etwas später sein - Monarden sind sehr gut dafür geeignet Lücken, die in der ersten Jahreshälfte im Beet entstanden sind auszufüllen, sie entfalten ihre Pracht erst in der zweiten Jahreshälfte. Bei der Pflanzung brauchen die Pflanzen eine ordentliche Portion Kompost, wenn vorhanden auch abgelagerter Dung von Kuh oder Pferd (Palletts tun es auch).


Da sie ein Flachwurzler ist und viel von einer dünnen Schicht verrottendem Laub profitiert, sollte man ihr genau dies auch lassen. Ein Rückschnitt erfolgt erst im Frühjahr, das Laub lasse ich, etwas zerrupft, an Ort und Stelle. Da die Pflanzen erst im Sommer blüht, treibt sie auch erst spät aus, deshalb ist ein Pflanzschild in diesem Fall sinnvoll.

Vermehren

Samen gibt es in vielen Sorten zu kaufen, probiert habe ich eine Aussaat jedoch noch nicht. Monarda lassen sich natürlich  auch im Frühjahr teilen. Leider halten sich bei mir die Pflanzen immer nur maximal 4 Jahre im Garten. Manche nur eine Saison. Sie gehören nicht zu den langlebigsten Pflanzen.


Sie sind eigentlich ideale Pflanzen für den Bauern- bzw. Cottage-Garten, wenn man viel Kompost, am besten auch Mist und einen lockeren Boden zur Verfügung hat.

Lieblings-Sorten

Monarda fistulosa Hyb. ‚Fishes‘, hell lachsrosa, 100 cm VI-IX

Monarda fistulosa Hyb. ‚Kardinal‘, purpurrot, 100 cm, VI-IX

Monarda fistulosa Hyb. ‚Bee true‘, dunkel-purpurrot, 60 cm, VI-VIII


Monarda didyma 'Melua Burgundy' , tiefes Purpur, 80 cm VI-IX


Monarda Hybride ‚Outdolfs Charm‘ hell lachsrosa, 60 cm, feine, kleinere Auslese von ‚Fishes’, VI-IX

Monarda Hybride ‚Beauty of Cobham‘ hellrosa 100 cm, VI-IX

Monarda Hybride ‚Croftway Pink‘, kräftig rosa, 100-130 cm, VI-IX


Es gibt viele herrliche, dunkelrrote, weiße und violette Sorten sowie kleinere, sehr kompakt wachsende neue Sorten in allen Farben. Nicht alle schaffen es über den Winter, dazu ist es bei uns einfach zu naß. Die ideale Monarda wurde übrigens auch noch nicht gezüchtet - keine Einzige Sorte hat in der Staudensichtung bisher 3 Sterne erhalten!

Traum-Partner

Auf jeden Fall schöne Gräser, z.B. Diamantgras, Feder- oder Riesenfedergras, viel mehr muß es gar nicht sein. Helle Farben kann man getrost auch zu Rittersporn setzen, der ähnliche Ansprüche hat. Wegen der Mehltauanfälligkeit (die bei neuen Hybriden nicht mehr so dramatisch sein soll) würde ich Monarda nicht zu Phlox oder Rosen setzen. Das erspart viel Ärger. Monarda und Dahlien zu kombinieren ist ein Klassiker für Bauerngärten, das kann schreiend bunt werden - und soll es ja auch!

Pflegeplan

Vorfrühling II-III Frühling IV-V Sommer VI-VII Spätsommer VIII-X Herbst/Winter XI-I
RS Ende Febr., Laub liegen lassen D: Kompost / Mist, Dung Ggf. nochmals Kompost Nicht austrocknen lassen Kein Rückschnitt (außer bei starkem Mehltau)