Prachtkerze

Gaura lindheimeri

(Onagraceae)

Fr-B, 💧1-2, ☀️ so-hs, 60-100 cm, VII-X

Sandig, wenig-humos, pH 7-8, NPK++(+Ca), Z7, 🐌

Sie wird auch Präriekerze genannt, was schon auf die optimale Bodenbeschaffenheit hinweist. Wild wächst die Pflanze in den weiten Prärien Nordamerikas und in lichten Kiefernwäldern. In den letzten Jahren kamen viele neue Züchtungen, insbesondere aus Oregon auf den Markt, die einen kompakteren Wuchs und kräftige dunkle Farben aufweisen. 

Gaura lindheimeri mit Echinops, Lavendel und Agastachen © garten-puk.de

Ich pflanze nach wie vor gerne die hohe weiße ‚Whirling Butterflies‘ zu Rosen oder zwischen andere Stauden und Sommerblumen, da sie zierlich die Pflanzungen auflockert und auch eine der winterhärteren Sorten ist. Sie hat bei uns schon einige Jahre überlebt und wurde immer größer. Davon kann man jedoch nicht ausgehen. Trotz der Kurzlebigkeit gehört sie dennoch zu meinen Lieblingspflanzen.


Tipp: Für feuchtere Gartenbereiche, vielleicht auch für den Halbschatten gibt es Lythrum virgatum 'White Swirl', eine weiße Form des Weiderichs, mit dem sich eine ähnliche duftige Wirkung erziehlen lässt wie mit Gaura, die wirklich nur dann schön ist, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.


Gaura lindheimeri ,Summer Breeze‘ © vogg-pe.de

Pflanzen

Beste Pflanzzeit ist nach den Eisheiligen, damit die Prachtkerze bis zum ersten Winter gut einwurzeln kann. Je später gepflanzt wird, desto mehr Abstriche muss man bei den Überlebenschancen im Winter machen. Die Pflanzen werden in der Regel bereits in blühendem Zustand angeboten, d.h. sie sind ab Mitte Mai bzw. Anfang Juni eigentlich schon viel weiter, als in der Natur. Wer seine Staudenbeete akribisch arrangiert kann bei Pflanzen, die bereits einen Winter hinter sich haben erst im Juli mit Blüten rechnen, also dann wenn die Rosenblüte langsam zu Ende geht und der Oleander beginnt zu blühen.

Pflegen

Optimal sind Plätze vor einer nach Süden ausgerichteten Hauswand. Prachtkerzen mögens heiß und vertragen klaglos sengende Sonne. Die schönsten Exemplare habe ich in Istrien an einer Straße nach Rovinj gesehen, wo sie große Strahlenhorste zwischen dunkelrosa Oleander-Bäumchen bilden. Der Boden ist feinsandig, sehr kalkreich und hart. Allerdings werden die Pflanzen dort durchaus bewässert, es sind keine Wüstenkinder, die Wasser lange speichern können. Kräftiger Wind scheint den biegsamen Zweigen ebenfalls nicht viel anzuhaben.


Gaura braucht einen durchlässig, trockenen und nicht zu stickstoffreichen Boden, etwas Humus darf trotzdem sein. Meinen schweren Boden mach ich für die Prachtkerze extra mit Sand etwas magerer. Kalk nimmt sie auch gerne, gegen Rasendünger scheint sie auch nichts zu haben.


Gaura bildet kräftigere Überwinterungsknospen, wenn sie im August auf eine Handbreit zurückgeschnitten wird, das kann ich mir gut vorstellen, schaden kann es nicht.


Schnecken waren bisher kein großes Thema obwohl die Zuwanderung bei uns wirklich enorm ist. Wenn jemand an der Pflanze knabbert, dann Raupen und Käfer. Welche kann ich nicht genau sagen.

Vermehren

Gaura können durch Aussaat und Stecklinge (5-10 cm, im Mai, sobald der Austrieb lange genug ist) vermehrt werden. Teilen kann man die Pflanzen offenbar nicht, ich habs jedoch auch noch nie versucht.

Lieblings-Sorten

Gaura lindheimeri ‘Summer Breeze’, weiß-rosa, 120 cm, VII-X

Winterhärteste Sorte

Gaura lindheimeri ‘Siskiyou Pink’, dunkles Rosa, dunkles Laub, 80 cm, VII-X

Gaura lindheimeri ‘Whirling Butterflies’, weiß, rote Stiele, 100 cm, VII-X

Bekannteste Auslesen der Prachtkerze. Im Vergleich zur reinen Art sind die Blüten etwas größer und erscheinen in reicher Fülle. Gut winterhart, auch auf etwas feuchterem Boden.

Gaura lindheimeri ‚Rosy Jane‘ neuere zweifarbige Züchtung aus der Siskiyou Rare Plant Nursery (Baldassare Mineo) in Oregon, die Winterhärte dürfte auch bei Z7 liegen, allerdings vertragen die Pflanzen zu viel Winternässe nicht, das hat nichts mit der Temperatur zu tun.

Traum-Partner

Weil Gaura bei uns selten den Winter überlebt, setze ich sie eher wie eine Sommerblume ein. Zwischen Dahlien, Stipa tenuissima und kleinen Polsterstauden wirkt die Pflanze sehr verspielt. Zu Rosen passt sie ausgezeichnet.

Pflegeplan

Vorfrühling II-III Frühling IV-V Sommer VI-VII Spätsommer VIII-IX Herbst/Winter XI-I
- D: Kompost, ggf. etwas Kalk - RS im Aug. soll die Ausbildung von Überwinterungsknospen fördern Winter- und Nässeschutz