Buchs
Buxus sempervirens
(Buxaceae)
GR-Fr, 2, so-hs, 20-200 cm, VI
Lehmig-sandig, humos, pH 7+, NPK++(+Ca), Z5-Z8,
Sch
Es gibt über 70 Buchsbaum-Sorten von denen nur eine bei uns heimisch ist. Welche Sorte ich habe, weiß ich nicht. Vor 20 Jahren wuchs ganz von selbst ein kleines Pflänzchen nahe am Stamm einer Buche vor sich hin, das ich stehen ließ, weil ich nicht wußte was das werden sollte. Heute ist es mein einziger, kugelrunder und gesunder Buchsbaum. Er hatte schon eingesunkene und trockene Stellen, die aber bisher immer wieder zugewachsen sind - und vom bösen Zünsler blieb er bisher (toi, toi, toi) auch verschont. Ich bin ein Liebhaber naturnaher Gärten, deshalb bin ich auch kein Experte für Buchsbaumpflege und das Schneiden läppischer Figuren geht mir, sorry, gegen die Natur, aber meine Kugel mag ich doch gerne, weil sie sehr minimalistisch Ordnung ins Chaos bringt.
Pflanzen
Der Buchsbaum wächst am besten auf einem
kalkhaltigen, lehmigen Boden. Trotzdem sollte die Erde durchlässig sein, Staunässe ist tödlich. In praller Sonne bekommt er schnell Blattschäden,
Hitze haßt er, definitiv will er nicht auf die Südseite. Schon vorgezwirbelte Buchsbäume mit großen grünen Blättern und weichen Trieben im Baumarkt zu kaufen, halte ich für keine gute Idee. Buchs ist je nach Sorte nämlich
nicht immer winterhart, schon gar nicht im Kübel, da habe ich auch Lehrgeld bezahlen müssen.
Pflegen
Mein Pflegerezept ist ziemlich einfach: Der Buchs braucht „Luft“ und will nicht zugewuchert werden. Meiner wächst sehr langsam und wird nur einmal im Jahr geschnitten - und zwar mit der Hand, wobei ich darauf achte, dass die Schnittstellen möglichst glatt sind. Ich schneide im Juni nach dem stets üppigen Austrieb - und 2 mal im Jahr pudere ich ihn mit Algenkalk ein (als Blattdüngung und gegen Schädlinge, einige Stunden später wird abgebraust). Außerdem achte ich darauf, dass der Buchs nur bei trockenem Wetter geschnitten wird, damit sich die Wunden schnell schließen. Braune Stellen schneide ich sofort aus, das wächst nach, nur Geduld!
Auch der Boden direkt unter ihm sollte immer trocken und luftig sein, also nicht Mulchen, außer mit Kies. Die Buchskugel wächst dicht und dunkelgrün und beschwert sich nicht. Mein Gefühl sagt mir, dass das Büschlein nicht ständig mit Schnittmaßnahmen und Bodenbeackerung malträtiert werden möchte.
In trockenen Sommern braucht die Kugel ordentlich Wasser. Dabei achte ich darauf, dass die Pflanze nicht jedesmal naß wird, vor allem nicht im Inneren. Ich vermeide alles, was Pilzwachstum Vorschub leistet. Da die Kugel am Gehölzrand steht und zu einem Blumenbeet gehört, dünge ich nicht extra. Höchstens etwas Hornmehl und Hornspäne im Frühjahr. Stickstoffmangel sieht man gleich an gelblichen oder rötlichen Blättern.
Auch bei uns grassiert der grässliche Buchsbaumzünsler, eine aus Ostasien stammende, parasitären Schmetterlingsart. Ich habe auch viele Buchsbäume gesehen, die vom Triebsterben (Cylindrocladium), einer Pilzkrankheit heimgesucht wurden. Inzwischen gibt es spezielle Spritzmittel dagegen. Bisher bin ich mit aufmerksamem Beobachten, ob braune Flecken auftauchen, die ich gleich herausschneide sowie der Algenkalk-Behandlung recht gut gefahren und hoffe, das das so bleibt. Übrigens: unsere Nachbars-Katerchen haben die üble Angewohnheit braune Flecken zu hinterlassen, dagegen ist mir noch nichts wirksames eingefallen. Ich will ja weiterhin Besuch bekommen.
Schneiden
Rückschnitte bis ins mehrjährige Holz sind kein Problem, es gibt Künstler, die Buchs ab März alle vier bis sechs Wochen mit der Nagelschere schneiden, Chapeau! Das ist nichts für mich.
Vermehren
Dazu brauch man vor allem Geduld. Sämlinge finde ich immer wieder in meinem Garten - die können nicht von meinem Buchs stammen, vermutlich lässt jemand in der Nachbarschaft das Gehölz auswachsen.
Wenn ich mehr Buchsbäume haben möchte, würde ich es mit Risslingen versuchen, die man im Sommer, Juli oder August nimmt. Sie werden wie Stecklinge kultiviert, allerdings gleich in einem vorbereiteten kleinen Beet, das hell aber nicht der direkten Sonne ausgesetzt ist. Die Pflanzerde darf nicht zu nähstroffreich sein, sonst bilden sich keine Wurzeln. Dann besser mit Sand abmagern. Es dauert ohnehin bis ins nächste Frühjahr, bis die Risslinge Wurzeln gebildet haben und beginnen auszutreiben.
Traum-Partner
Buchs durchwurzelt die Erde sehr dicht und fein. Zwiebeln, vor allem Allium kann mit niedrigen Storchschnabelarten gut zu Buchs passen, Zauberschnee als einjähriger Lückenfüller ebenfalls. Solo ist Buchs eine strenge Angelegenheit, aber eine Kugel geht immer!
Pflegeplan
Vorfrühling II-III | Frühling IV-V | Sommer VI-VII | Spätsommer VIII-X | Herbst/Winter XI-I |
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- | D: Algenkalk, ggf. Hornspäne | Schnitt | Ggf. Form nochmals nachschneiden | - |