Brennender Busch
Dictamnus albus/fraxinella
(Rutaceae)
GR-Fr, 1-2, so-hs, 80 cm, VI-VII
Sandig-kiesig, pH+/-7, NPK- (-N, +Ca), Z4, Schnecken!
Die einheimische Staude hat viele Namen, die auf ihre Verwendung als altes Heilmittel sowie die leichte „Entflammbarkeit“ der Blüten, zurückzuführen ist. Feuerpflanze, Hexenkraut, Gichtwurz, Aschwurz sind einige davon. Sie steht unter strengem Naturschutz und kommt in Deutschland vor allem in der Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und im nördlichen Bayern vor. In südlicheren Gefilden erstreckt sich ihr Verbreitungsgebiet bis nach Asien.
Der Gattungsname Dictamnus ist vom griechischen dictamnos, abgeleitet und setzt sich aus dicte, einem Berg auf Kreta, und thamnos (Strauch) zusammen, daher der Name. Mit dem „brennenden Dornbusch“ hat die Pflanze nichts zu tun, sie hat keine Dornen.
Dictamnus enthält eine Vielzahl von ätherischen Ölen und wirksamen Inhaltsstoffen, weshalb er im Mittelalter u.a. als Wundheilmittel eingesetzt wurde. Die Heilwirkung wird jedoch durch ebenso vorhandene Giftstoffe, Cumine und Alkaloide und eine starke Phototoxidität, sozusagen konterkariert. Er duftet an warmen Frühsommerabenden wunderbar herb nach Zimt, Vanille und Zitrone und ist eine wunderschöne Pflanze, die jedoch besser behandschuht angefasst werden sollte - sonst kann es unter starker Sonneneinstrahlung zu Sonnenbrand kommen.
Selten zwar, aber es kommt vor, dass sich die Blüten selbst entzünden und kleine Flämmchen nach oben lecken. Das kann man natürlich auch durch ein Feuerzeug hervorzaubern. Die Pflanze erleidet dadurch keinen Schaden. Mit ist das noch nie geglückt!
Pflanzen
Die Pflanze ist eine wärmeliebende Trockenheits-Zeigerpflanze und findet sich bevorzugt auf Lichtungen und an Waldsäumen. Der Boden muss trocken, kalkhaltig und stickstoffarm sein, bevorzugt in halbschattiger Lage. Ggf. muss der Boden zum Pflanzen abgemagert werden.
Pflegen
Obwohl die Pflanze auch leicht saure Böden verträgt ist sie auf jeden Fall sehr kalkliebend. Auf Stickstoffdünger sollte jedoch unbedingt verzichtet werden. Diptam ist eine sehr langlebige alte Gartenstaude, die jedoch einige Zeit braucht, bis sie sich am Standort etabliert hat. Hat sie das, wird sie von Jahr zu Jahr schöner und breitet sich über weiße Rhizome aus. Die Blütezeit kann von Ende Mai bis Juli variieren, die sternförmigen Samenkapseln werden im August reif. Bei warmem Wind trocknen die Früchte ein und reißen mit einem kleinen Knall auf wobei die Samen einige Meter weit geschleudert werden können.
Aber leider haben meine Pflanzen über die Jahre nur spärlich überlebt. Feinschmecker-Schnecken, so wie sie ständig durch den Zaun zuwandern kann ich nichts entgegensetzen, ich müsste regelrecht Wache stehen, so gut schmeckt ihnen die schöne Staude!
Vermehren
Eine Teilung der Staude wird nicht empfohlen. Die Vermehrung erfolgt am
besten durch Aussaat im Herbst gleich im Freiland (Kalt- und Lichtkeimer), es kann jedoch 18 Monate dauern, bis es zur Keimung kommt und des Weiteren 3-4 Jahre, bis es zur ersten Blüte kommt. Das ist also nur etwas für sehr geduldige Gärtner.
Lieblings-Sorten
Dictamnus albus, purpur-rosa, 80 cm, VI-VII
Dictamnus albus ‚Albiflorus‘, reinweiß, 80cm, VI-VII
Traum-Partner
Bei einer Höhe von 60 cm - 100 cm kommt der Flammende Busch für den mittleren Bereich eines Beetes, noch besser: als solitäre Staude in Frage. Er paßt zu trockenen Gehölzrändern und Freiflächen mit Wildstauden- oder Steppen-Heide-Charakter. Schöne Pflanzpartner sind Gräser, Eisenkraut und andere Trockenheitsverträgliche Pflanzen, z.B. auch einige Geranium-Arten.
Pflegeplan
Vorfrühling II-III | Frühling IV-V | Sommer VI-VII | Spätsommer VIII-X | Herbst/Winter XI-I |
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- | Etwas Kalk | - | - | - |