Aronia
Aronia melanocarpa
(Rosaceae)
GR-Fr, 2, so-hs, 100-300 cm, V
Lehmig-sandig, humos, pH 5-6,5, NPK++(-Ca), Z4,
Sch
Die Apfel- oder Aroniabeere ist wie geschaffen für einen naturnahen Garten. Zugegeben, die furchtbar gesunden Beeren aus denen man Saft, Marmelade oder andere leckere Dinge machen kann, haben einen herben, sehr sauren, adstringierenden Geschmack, der erst nach der Verarbeitung oder in Kombination mit anderen Beeren und Früchten köstlich wird, aber die Sträucher bieten zu jeder Jahreszeit einen schönen Anblick. Wir haben mehrere direkt an der Terrasse, da sie sich auch hervorragend schneiden lassen und das Federvieh anlocken, wenn man ein paar Beeren im Winter hängen lässt. Der Austrieb im Frühjahr, die kleinen weißen Blüten und die feurige Herbstfärbung sind immer ein Hingucker des Strauches, der ursprünglich aus dem Nordosten der USA stammt und häufig auf den robusten Ebereschen veredelt wird.
Aronia melanocarpa ‚Nero‘ © vogg-pe.de
Pflanzen
Gehölze pflanzt man bekanntlich im Herbst, da bildet die Aronia keine Ausnahme. Je mehr Sonne sie bekommen, desto ertragreicher ist die Ernte. Aronia brauchen etwas Platz um sich herum, sie ist ein Flachwurzler. Allerdings wachsen sie bei mir in Eintracht mit Rittersporn und Rosen, ohne dass sich die Pflanzen viel nehmen, sie scheinen eher bestens miteinander auszukommen.
Pflegen
Aronia sind sehr pflegeleicht, nur sehr kalkreichen Boden mögen sie weniger. Trockenheit wird auch gut vertragen, lieber ist ihnen jedoch ein humoser, sandiger Boden mit einem gewissen Lehmanteil, der das Wasser hält. Wer Erträge sehen möchte, sollte Kompost und Hornspäne einbringen. Ich tue das nicht, sie stehen bei mir im Beet, da bekommen sie genug ab.
Aronia müssen nicht geschnitten werden. Bei älteren Pflanzen sollten jedoch alle zwei Jahre einige Zweige herausgenommen und verjüngt werden. Wer dem Strauch zusätzlich ein buschiges Aussehen verleihen möchte, kürzt die Grundtriebe ein. Aronia blüht am einjährigen Holz und dies vor allem an den Terminalknospen. Ein radikaler Rückschnitt ist bei älteren Pflanzen auch möglich. Solange sie noch nicht zu groß sind, lassen sich die Sträucher auch ohne weiteres versetzen - das klappt vorzüglich. Allerdings ist das recht mühevoll, da sie dicke, sehr zähe lange Wurzeln bilden, die sich weit verzweigen. Die Beeren können ab August geerntet werden, wenn das Fruchtfleisch so dunkel geworden ist, wie die Haut.
Die Sträucher werden leider gerne von Blattläusen und anderem Gekreuch befallen. Auch hier hilft das Spritzen mit Milchwasser recht gut, solange es noch keine Marienkäferchen gibt. Wirklich schaden können sie der Pflanze nicht.
Vermehren
Eine Vermehrung durch Stecklinge ist natürlich möglich, lohnt jedoch meines Erachtens nicht. Viel spannender ist es, eine andere Sorte zu pflanzen. Es gibt Aronia, die auch für den Frischverzehr geeignet sind.
Gesundheitsfördernde Wirkung
Die Aroniabeere zählt zu den gesündesten Früchten überhaupt und ihr Saft wird bei uns auf den Landmärkten geradezu als Wundermittel gegen diverse Krankheiten, vor allem jedoch zur Stärkung der Abwehrkräfte angepriesen. Die Beeren enthalten tatsächlich sehr viel Vitamin C und angeblich bis zu dreimal so viel von dem Pflanzenfarbstoff Anthocyan wie er in Heidelbeeren zu finden ist, eine sehr gute Antioxidanz. Aroniabeeren sollten jedoch in rohem Zustand nicht im Übermaß verzehrt werden, da sie auch Amygdalin enthalten, das eine leicht abführende Wirkung entfalten kann. Außerdem ist in den Kernen auch etwas Blausäure, wie bei Apfelkernen, enthalten.
Daneben bieten sie die Vitamine A, E, K, und auch die komplette Palette der B-Vitamine. Zusätzlich hat die Pflanze beträchtliche Mengen an Mineralien und Spurenelementen, wie Kalzium, Magnesium, Eisen, Zink und Kalium. Die Heilwirkung der Pflanze war natürlich auch schon den Medizinmännern im Nordosten Amerikas bekannt.
Lieblings-Sorten
Aronia melanocarpa ‚Nero', weiß, 100-300 cm, V
Traum-Partner
Aronia ist als einzelner kleiner Baum bzw. Strauch mit schönem Wuchs ein Highlight, aber auch wunderbar in eine natürliche Blüh-Hecke integrierbar, z.B. Zu kleinen Felsenbirnen und Wildrosen.
Pflegeplan
Vorfrühling II-III | Frühling IV-V | Sommer VI-VII | Spätsommer VIII-X | Herbst/Winter XI-I |
---|---|---|---|---|
Auslichten, falls nötig, blüht am einjährigen Holz! | Ggf. etwas Kompost | - | Ernte | Stecklinge |