Stauden-Sonnenblumen

Helianthus decapetalus

(Asteraceae)

GR-Fr, 💧2, ☀️so, 150-180 cm, VII-X

Sandig, humos, pH7+, NPK++(+Ca), Z4, 🐌!

Ein Garten ohne Sonnenblumen ist wie ohne Sonnenschein. Für mich sind sie der Inbegriff von warmen Tagen, voller Erinnerungen an den großmütterlichen Schrebergarten, als ich mittags in der Hängematte unterm Zwetschgenbaum schaukelte. Ich durfte in den Ferien meist für mehrere Tage zu meiner Oma, die herrliche Birnen, Himbeeren und ein großes Gemüsebeet zur Selbstversorgung bestellte. Und natürlich Sonnenblumen am Gartenzaun!

Helianthus microcephalus Hybride ‚Lemon Queen‘

Das ist mehr als ein halbes Jahrhundert her. Damals gab es Unternehmen, die ihren Arbeitern und Angestellten eine ‚Werkswohnung‘ auf Lebenszeit zur Verfügung gestellt bekamen und sie durften sich für wenig Geld einen gar nicht mal so kleinen Garten dazu pachten. Das ganze Areal wurde ‚Werkskolonie‘ genannt. Man kannte sich. Man tauschte Samen, selbst Gezogenes und zu viel Angebautes. Traf sich morgens am Zaun und Abends in den Gärten und half sich gegenseitig völlig selbstverständlich. Der Krieg steckte den Menschen noch in den Knochen. Man nahm Rücksicht aufeinander, Kinder durften nicht andauernd Lärm machen, denn die ‚Mittagsruhe‘ wurde selbstverständlich eingehalten. Und wenn jemand zu Besuch kam, wurde jedesmal ein großer Blumenstrauß aus Dahlien, Rudbeckien, Sonnenblumen und Sommerastern gepflückt und verschenkt. Das alles sagen mir Sonnenblumen …


Stauden-Sonnenblumen kommen ursprünglich aus Nordamerika, wer hätte das gedacht? Die sehr ausdauernden Pflanzen werden zwischen 120 und 200 cm hoch. Sie bilden mit der Zeit große, fleischige, verzweigte Wurzelstöcke.

Pflanzen

Je höher die Sorte, desto windanfälliger sind sie und brauchen häufig eine Staudenstütze oder eben einen Zaun, an dem sie festgebunden werden können. Da gucken sie Richtung Süden in die Sonne und werden gleichzeitig gestützt. Säuerlichen Boden mögen sie nicht, dann schon lieber einen pH-Wert von 7 oder leicht darüber. Sie benötigen in jedem Fall etwas Kalk um prächtig zu gedeihen. Außerdem sollte der Boden eine gute Wasserhaltefähigkeit besitzen, was man schon bei der Pflanzung in sehr sandigen Böden durch Steinmehl unterstützen kann. Da sie wie Astern zu den ‚Erdschürfepflanzen‘ gehören, macht man nichts falsch, wenn im ersten Winter ein leichter Winterschutz mit Laub und Reisig erfolgt.

Pflegen

Wer schon einmal einen Strauß Sonnenblumen im Arm hatte weiß, dass die feinen Härchen, mit denen die Stiele bewaffnet sind, die Haut reizen können. Manchmal gibt es sogar Bläschen. Wer empfindlich ist, sollte Handschuhe tragen. Gerne kann schon im Herbst eine Schicht Kompost ausgebracht werden, das schützt und sorgt für einen guten Start im Frühjahr.


Mit den Früchtchen ist das wieder so eine Sache: Sonnenblumen versamen sich gerne - dies könnte den gefiederten Freunden gefallen, aber bei unserem deliziösem Futterangebot werden die winzigen Kerne links liegen gelassen. Ich schneide deshalb die Blüten ab. Der Austrieb muss gegen Schnecken verteidigt werden, später sind die Pflanzen dann bissfest.

Vermehren

Teilung im Frühjahr ist sicherlich die beste Methode aber natürlich kann ausgesät werden. Auch grundständige Stecklinge kommen in Frage, wie bei Astern nimmt man sie solange sie noch nicht verholzt sind.

Lieblings-Sorten

Helianthus decapetalus ‚Lemon Queen’, zitronengelb, kleine, wunderhübsche Blüten, 150-190 cm, VI-X
Helianthus decapetalus ‚Meteor’, großblumig, 200 cm, VII-X

Helianthus decapetalus ‘Soleil d’Or’ goldgelb, gefüllt, ‚Van Gogh-Sonnenblume’, VII-X

Helianthus decapetalus ‘Triomphe de Gand’, ausgezeichnete Sorte, 150 cm, VII-X

Traum-Partner

Sie passt gut an den sonnigen Gehölzrand zwischen hohe Gräser, weißen, hohen, spätsommerlichen Margeriten, Helenium (klar) mit warmen, flammenden Farben, Argentinisches Eisenkraut und Agastastache. Das ist nichts für elegante Gärten, macht aber so richtig gute Laune.

Pflegeplan

Vorfrühling II-III Frühling IV-V Sommer VI-VII Spätsommer VIII-X Herbst/Winter XI-I
Schnecken aufspüren! D: Kompost, Hornspäne - - -