Küchenschelle

Pulsatilla vulgaris

(Ranunculaceae)

Fr-St, 2, so, 20 cm, III-IV

Sandig-humos, pH 7+, NPK++(+Ca), Z5, Sch

Das einheimische Gewächs, das häufig auf unseren Bergwiesen zu finden ist und in ganz Europa vorkommt, meist in violetten Farbtönen, ist leider giftig, was viele nicht wissen. Trotzdem gehört es zu meinen liebsten Frühjahrsblühern. Bei uns heißen sie nicht Küchen- sondern Kuhschellen. Nach den Blüten bilden sich puschelige Samenstände, die lange zierlich und schön bleiben. Die Härchen auf Blättern und Blüten schützen die Pflanze angeblich vor Frost, vielleicht aber auch davor angeknabbert zu werden. Für den Garten gibt es zahlreiche farblich ungemein hübsche Auslesen. Die bunten Gartensorten sind leider nicht sehr langlebig, nach ein paar Jahren werden die Horste immer kleiner und verschwinden dann ganz, das ist völlig normal.


In der Homöopathie und der Alternativmedizin wird Pulsatilla vulgaris zur Behandlung von sehr vielen unterschiedlichen, auch psychischen Erkrankungen eingesetzt. Sie kann bei Kontakt mit dem Saft jedoch auch allergische Reaktionen und brennende Bläschen sowie schwere Reizungen der Schleimhäute auslösen, von Selbstmedikation ist also dringend abzuraten.

Pflanzen

Vor dem Pflanzen sollte man schweren Boden lockern und mit Sand durchlässiger machen, vielleicht auch ein Stäubchen Kalk dazugeben, den braucht sie unbedingt. Die Pflanzen sollten nicht zu dicht stehen, 30 cm sind jedoch völlig in Ordnung. Sie werden auch gerne in Steingärten gesetzt. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass sie sich gerne in der Nähe eines Steins befinden, wie bei mir. Obwohl sie eher eine Pflanze für die Freifläche ist, steht sie bei mir unter einem kleinen Aronia-Strauch am Rasenrand. Dagegen haben sie nichts einzuwenden.

Pflegen

Kuhschellen sind „dankbare“ Pflanzen, wie meine Oma sagen würde, wenn sie einen wirklich sonnigen Platz bekommen. Nur Winternässe mag sie gar nicht. Düngung braucht sie auch nicht und Trockenheit verträgt sie vorbildlich. Gegen Schädlinge und Krankheiten, sogar gegen Schnecken ist die Pflanze sehr resistent.

Vermehren

Interessant ist, dass die Früchte sich als Bodenkriecher „selbständig“ fortbewegen können. Der bei Trockenheit rechtwinklig abgeknickte Federschweif streckt sich durch Wasseraufnahme langsam. Geschieht das mehrmals, kann sich der Samen bis zu 20 cm von der Mutterpflanze entfernen. Häufiger bleiben aber die Samen an Tieren hängen und werden durch sie verbreitet. Die Samen haben zusätzlich die Fähigkeit, sich durch „hygroskopische Bewegungen“ tief in die Erde zu bohren um dort sicher keimen zu können.



Lieblings-Sorten

Pulsatilla vulgaris, violett, 20 cm, III-IV

Pulsatilla vulgaris ‚Alba’ und ‘Weißer Schwan’, rein weiß, 20 cm, III-IV

Pulsatilla vulgaris ‚Bartons’ Pink’ rosa, helle Blätter, 20 cm, IV

Pulsatilla vulgaris ‚Eva Constance’, intensiv rot, 20 cm blüht erst V-VI

Pulsatilla vulgaris ‚Röde Klokke‘, tiefrot, 20 cm, III-IV


Traum-Partner

Thymian zwischen den Steinen passt gut, kleine Narzissen ebenso, aber auch andere niedrige Stauden vertragen sich gut mit ihr.

Pflegeplan

Vorfrühling II-III Frühling IV-V Sommer VI-VII Spätsommer VIII-X Herbst/Winter XI-I
Etwas Kompost, kalkliebend Samen ggf. verteilen