Sommerphlox

Phlox paniculata Hybriden

(Polemoniaceae)

Fr-B, 💧2-3, ☀️so-hs, 60-90 cm, VII-VIII/X

Sandig, sehr humos, pH-7, NPK+++ (-Ca), Z4, 🐌!

Phlox paniculata gibt es inzwischen in mehr als 100 Arten, Tendenz steigend. Meist werden sie in großen Tuffs gepflanzt und umgeben auf dem Land die Häuser mit einem Farbenrausch. Im Oberland gehören die prächtigen Sommerphloxe zum Landschaftsbild, wie die Geranien am Balkon. Es wäre sicher lohnend nachzuforschen, welche Schätze schon seit ewigen Zeiten in den Bauerngärten wachsen.


Nicht alle Phlox duften, viele haben jedoch kräftige, honigsüße oder würzige Duftnoten, die nicht jedermanns Sache sind. Ich liebe es jedoch, wenn es an warmen Abenden in jeder Ecke des Gartens anders duftet!

Phlox paniculata und Lythrum salicaria 'Robert' © garten-puk.de

Pflanzen

Der richtige Standort für Phlox paniculata ist hell und luftig, damit Blätter und Blüten nach einem Regenguss schnell wieder abtrocknen können. Je mehr Sonne die Pflanzen bekommen, umso üppiger fallen Blüte und Duft aus. Phlox schätzen einen neutralen, lieber noch leicht sauren, nährstoffreichen Boden. Phlox wächst an seinen Naturstandorten oftmals an Bachläufen, damit ist eine stetige Versorgung mit Feuchtigkeit gegeben, trockene Bereiche im Garten liegen ihm ganz und gar nicht.


Beste Pflanzzeit ist das Frühjahr, man kann spät blühende Sorten jedoch auch im Herbst setzen. Der Neuaustrieb sollte auf jeden Fall vor Schnecken bereits im März geschützt werden (Kupferringe, Schafwolle, Kaffeesatz, Bierfallen, was auch immer. Manchmal komme ich in dieser Phase um Bio-Schneckenkorn nicht herum). Die angebliche Schneckenresistenz wirkt auf meine Schnecken nicht, ich hab das mit eigenen Augen gesehen!

Pflegen

Besonders Arten, die vollsonnige Standorte bevorzugen, brauchen im Sommer reichlich und gleichmäßig Wasser, aber nicht ständig nasse Füße. Die Pflanzen sind Starkzehrer, d.h. sie brauchen im Frühjahr einen guten organischen Volldünger (Kompost, Hornspäne, abgelagerten Rinder-/Pferdedung) und eine Nachdüngung im Sommer.


Nicht alle Phlox-Arten sind robust gegen Krankheiten. Zur Pflanzengesundheit kann man wesentlich beitragen, wenn Phlox an heißen Tagen gegossen wird, die Blätter dabei aber möglichst nicht naß werden. Der untere Bereich sollte luftig gehalten werden, also auch das Unkraut immer schön ausrupfen und Mulchen. Mehltau, für den leider alle Phlox mehr oder weniger anfällig sind, muss man unbedingt rechtzeitig in den Griff bekommen, sonst wird es häßlich.Wenn man gar nicht spritzen will, sollte man vielleicht besser auf andere Pflanzen zurückgreifen. Verdünnte Milch (1/3) hilft gut, sollte aber schon vorsorglich im Juni gespritzt werden. Das muss dann aber jede Woche wiederholt werden. Befallene Teile unverzüglich abschneiden und ab in die Mülltonne!


Stängelnemathoden (Stockälchen) kommen auch vor. Sie haben an einem meiner Phlox so zugeschlagen, das ich die Pflanze entfernen musste. Komischerweise haben die Älchen den „Nachbar-Phlox“ in Ruhe gelassen.


Ein typischer Phlox-Schädling ist auch die Schaumzikade, die Rosen, Gräser, Steppensalbei und alle möglichen anderen Pflanzen besaugt. Sie sitzt in einem Schaumtropfen am Blatt oder zwischen eng stehenden Stängeln. Am einfachsten entfernt man die Tierchen mit einem scharfen Wasserstrahl aus dem Gartenschlauch. Das muss aber nicht unbedingt sein. Zikaden können in Massen auftreten, tut dies aber bei uns aber nicht und sind eigentlich ein Zeichen für ein (noch) intaktes Ökosystem.


Phlox erfordern außerdem Geduld: es kann durchaus 2 Jahre dauern, bis die Pflanzen kräftig wachsen. Je nach Standort, Bodenqualität und Witterung können sich die Pflanzen auch von Jahr zu Jahr unterschiedlich vital und blühfreudig zeigen. Staudengärtner raten dazu, Phlox nicht länger als 5 Jahre am selben Standort zu belassen, da besonders die größeren Phlox-Hybriden nicht sehr langlebig sind.


Das alles ist schon ein erheblicher Aufwand, ich würde Phlox deshalb nicht zu den pflegeleichten Pflanzen zählen. Ich persönlich mache nur das notwendigste: Düngen - und wenn der Mehltau zu viel wird, schneide ich radikal zurück. Das 'Loch' im Beet kann man mit etwas Phantasie schon füllen - und im nächsten Jahr: neues Spiel, neues Glück. Teilen und Versetzen ist kein Problem, ansonsten wachsen Phlox bei mir etliche Jahre am selben Platz. Phlox gehört nicht zu den langlebigen Pflanzen, das sollte man auch wissen, 5-6 Jahre werden meist nicht überschritten. Leider ist Phlox sowohl was die Pflege als auch die Anfälligkeit gegen Krankheiten betrifft anspruchsvoll, deshalb gibt es auch nur wenige Sorten die wirklich empfohlen werden können (s. Dazu 'Staudensterne').

Vermehren

Stauden-Phlox kann im Herbst durch Teilung oder in der Wachstumsphase durch Wurzelschnittlinge vermehrt werden. Christian Kreß (Gründer der Staudengärtnerei Sarastro), der ein äußerst lesenswertes Buch über Stauden geschrieben hat, vermehrt Phlox ausschließlich über noch weiche, unverholzte Kopfstecklinge im Frühjahr (April bis Juni, je nach Sorte). Bei kühlen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit wachsen die Stecklinge an, bei Hitzestress gibt es jedoch viele Ausfälle. Die ca. 15 cm langen Triebspitzen werden, nachdem man die unteren Blätter entfernt hat, in Bewurzelungspulver getaucht und in Anzuchterde gesteckt. Sobald der Topf gut durchwurzelt ist, kann ausgepflanzt werden. Das wird ausprobiert!

Lieblings-Sorten

Phlox paniculata ‚The King‘, blauviolett, 80-90 cm VIII-IX

Phlox paniculata ‚Düsterlohe‘, dunkel rotviolett, 110 cm, VII-VIII (Karl Foerster Auslese)

Phlox paniculata ‚Kirchenfürst‘, dunkel rotviolett, 100 cm, VII-VIII (Karl Foerster Auslese)

Phlox paniculata ‚Starfire‘, leuchtend hellrot, 80 cm, VII-IX, duftet süß und schwer, blüht feurig, aber nicht jedes Jahr gleich schön.

Traum-Partner

Zu den dunklen, kräftig rot-violetten Sorten passen blaue Geranium-Sorten und meine persönliche Vorliebe: Bertramsgarbe und Waldschmiele

Pflegeplan

Vorfrühling II-III Frühling IV-V Sommer VI-VII Spätsommer VIII-X Herbst/Winter XI-I
Ggf. Schnecken bekämpfen D1: Kompost/Hornspäne, abgelagerten Rinder-/Pferdedung Schädlinge beobachten und ggf. bekämpfen D2: nach der Blüte, ggf. Rückschnitt um 1/3 Ggf. etwas Herbstkali
"