Scharbockskraut

Ficaria verna und Hybriden

(Ranunculacaea)

GR-Fr, 💧2-3, ☀️ so-hs, 5-10 cm, III-IV

Lehmig-sandig, humos, pH+/-7, NPK++, Z4/Z6,  🐌 

Das Scharbockskraut, wird oft bekämpft wie die Pest. Anfangs, zugegeben, habe ich das auch gemacht. Dann habe ich allerdings die Vorzüge dieses wuchsfreudigen Gesellen schätzen gelernt. Scharbockskraut ist zudem eine alte Heilpflanze, denn ‚Scharbock‘ ist ein alter Name für Skorbut und gegen diese Krankheit wurde es im Mittelalter wegen seines hohen Vitamin C Gehaltes verwendet. Den Wurzeln bzw. Knöllchen sagt man nach, dass sie zerrieben gegen Feigwarzen helfen, deshalb auch der Name Feigwurz. Ausprobiert hab ich das noch nicht. 

Ficaria verna, Wildform und Hybriden ,Salmon´s White‘  und ,Orangette' ©  garten-puk.de

Ich schätze Ficaria als Frühjahrsblüher und als Kraut, das den Boden feucht und Schnecken fern hält, ein einheimisches ‚Wildkraut‘ also, von dem es inzwischen über 50 Hybriden mit verschiedenen Blütenfarben und -formen sowie bunten Blätter gibt. Scharbockskraut wächst gut an feuchteren, licht-schattigen, humosen Stellen auf neutralen Böden.


Das Wildkraut zieht spätestens Anfang Mai vollkommen ein und verschwindet, deshalb verstehe ich nicht, warum es von manchen Gärtnern als gefürchtetes Unkraut verteufelt wird. Für zahlreiche Wildbienen und Schwebfliegen ist das Scharbockskraut eine der ersten Nahrungsquellen.

Pflanzen

Die Hybriden sind nicht ganz so verbreitungsfreudig, sie können überall dort eingesetzt werden, wo nur im zeitigen Frühjahr ein saftig-grüner Bodendecker mit glänzenden, strahlend-gelben, orangen oder weißen Blüten auf sehr niedrigem Niveau (ca. 10 cm) gebraucht wird. Gegen die Wildform kommen die Hybriden jedoch nicht an.


Das bei uns heimische Wildkraut musst Du nicht kaufe, es wächst in vielen Gärten und die Bitte ein paar Pflänzchen zu bekomme wird sicher nicht abgeschlagen. Genauso sicher wird man Dir Ratschläge und Warnungen vor der ‚wuchernden’ Pflanze mit auf den Weg geben. Wo es mir zu viel wird, nehme ich die Wurzel-Knöllchen (Bulbillen), die aussehen wie kleine Pinienkerne mit den Wurzeln heraus, das dezimiert den Bestand, rottet die Pflanze aber nie ganz aus. Diese Knöllchen enthalten sehr viel Stärke und können auf den Kompost, vorausgesetzt er wird warm genug, sonst sorgt man für ungebremste Vermehrung.


Ficaria verna ist eine Zeigerpflanze für neutralen und für nährstoffreichen Boden, es ist kalktolerant, kommt aber nie auf stark sauren Böden vor.

Pflegen

Pflege ist wirklich nicht notwendig.

Verwendung in der Küche

Gut zu wissen: die jungen Blätter schmecken sehr gut und leicht scharf wie Radieschen. Sie können vor der Blüte in Kräuterquark oder Salaten Verwendung finden. Nach der Blüte sind die Blättchen bitterer und enthalten vermehrt den Giftstoff Protoanemonin, der nur bei höheren Temperaturen (z.b. in Tee) und beim Trocknen zerfällt. Früher hat man aus den getrockneten Knöllchen Mehl hergestellt, damit würde ich allerdings nicht experimentieren.

Vermehren

Teilen ist zu jeder Zeit in der Wachstumsphase möglich, aber nicht nötig. Scharbockskraut kommt und geht wie und wo es ihm gefällt. Die Wurzelknöllchen (Bulbillen) dienen der Pflanze als Energiereservoire und treiben im Frühjahr wieder zu neuen Pflanzen aus. Die Blüten bekommen nur selten Fruchtansätze.

Lieblings-Sorten

Ranunculus ficaria verna, gelb, 5-10 cm, III-IV

Ranunculus ficaria ‚Orangette‘, gelb-orange, 5-10 cm, III-IV

Ranunculus ficaria ‚Salmon’s White‘, creme-weiß, 5-10 cm, III-IV

Die Ursprungsart ist sehr winterhart, die Hybriden bzw. Auslesen nicht ganz so stark, aber auf jeden Fall ausreichend (Z6). Sie vermehren sich nicht so stark, sind aber auch nicht so langlebig.

Traum-Partner

Anemonen, blaue Chionodoxa, Krokus und andere Frühjahrsbblüher, oder einfach gar nichts anderes.

Pflegeplan

Vorfrühling II-III Frühling IV-V Sommer VI-VII Spätsommer VIII-IX Herbst/Winter XI-I
- - Zieht ein, ggf. Bulbillen reduziehren - -