Agapanthus, Schmucklilie
Agapanthus
(Amaryllidaceae)
GR-Fr, 💧2-3, ☀️ so-hs, 60-90 cm, VII-IX
Durchlässig, humos, pH+/-7, NPK++,
Z8-Z9, 🐌!
Die eindrucksvollen Stauden wachsen in zwei unterschiedlichen Klimazonen Südafrikas. Die einen im Gebirge mit Sommerregen und frostigen Temperaturen im Winter, die anderen im etwas wärmeren und feuchteren Küstenklima. Beide Arten sind bei uns nicht winterfest. Erstere sind etwas frosthärter und ziehen im Herbst ein, die anderen müssen im Winter ins Haus und behalten ihr grünes Laub, sie vertragen leichte Minusgrade an geschützten Standorten, aber auch nicht mehr.
Alle Schmucklilien haben ungemein dick-fleischige, kräftige Wurzelstöcke, die sich bei idealen Bedingungen kriechend ausbreiten. Sicher, Du kannst Agapanthus im Sommer draußen pflanzen, aber das Wiederausgraben macht bei großen Pflanzen im Herbst einige Mühe. Deshalb habe ich nur kleinere Sorten im Topf.
Pflanzen
Ihre starken Wurzel vertragen in der Natur Standorte unter Bäumen, allerdings brauchen sie um reichlich Blüten zu produzieren auch Wasser. Es spricht also nichts gegen halbschattige, helle Standorte für die Kübel. Wichtig ist auf jeden Fall, dass eine Pflanzerde verwendet wird, die strukturstabil ist um den größeren, schweren Exemplaren guten Halt zu bieten und die gleichzeitig ein gutes Wasserhaltevermögen hat. Blähton (ca. 1/3) ist für Kübel sehr gut geeignet, da er leicht ist und zusätzliches Steinmehl oder Ton sorgt für gleichmäßige Feuchtigkeit. Mit Dauertrogerde habe ich auch sehr gute Erfahrungen gemacht.
Agapanthus sind durchaus Starkzehrer und vertragen im Frühling oder bei der Pflanzung eine gute Portion organischen Langzeitdünger.
Die sommergrünen Arten ziehen ihre Blätter für mindestens 5 Monate ein und treiben im März wieder aus, dazu benötigen sie ausreichend Kompost und Wasser.
Die immergrünen Arten müssen zur Überwinterung ausgegraben werden, sie vertragen leichte Fröste, müssen aber bei längeren niedrigen Temperaturen ins Haus. Deshalb werden sie ebenfalls meist in große Tröge gepflanzt. Direkt an der Terrasse wirkt eine Agapanthus-Rabatte sehr, sehr elegant, macht aber wie gesagt Arbeit.
Pflegen
Oft ist zu lesen, dass Agapanthus das Umpflanzen nicht so toll findet, lieben nehmen sie mit knapper Erde vorlieb, nun ja, kann ich bisher nicht bestätigen aber auch nicht ausschließen. Jedenfalls habe ich meine Pflanzen die beim Kauf in einem vollkommen durchwurzelten Topf mit kaum noch Erde angeboten wurden gleich umgetopft. Die Blüte war trotzdem sehr schön.
Organischer Langzeitdünger oder ganz normaler flüssiger Blumendünger (April bis Anfang August) reichen absolut aus, denn die Pflanzen sind beliebt weil sie sehr pflegeleicht sind und kaum Ansprüche stellen. Nur eines ist wirklich wichtig: viel Wasser benötigt die Pflanze im Frühling, mäßiges Gießen im Sommer und ab Herbst darf es immer weniger sein. Im Winter sollte sie recht trocken gehalten werden
Vermehren
Teilst du Agapanthus im zeitigen Frühjahr vor dem Austrieb, so blüht er in diesem Jahr nicht oder nur spärlich, das Wurzelwerk brauch Zeit und Kraft um sich zu erholen. Wichtig ist in dieser Zeit das Gießen nicht zu vergessen. Trocknen die Wurzeln aus, ist das auch das Ende der Pflanze.
Eine Vermehrung aus Samen ist möglich, aber für den Hobbygärtner nicht ganz so einfach. Die Pflanzen kommen, wenn man Glück hat, nach 3 Jahren zum ersten mal wieder zur Blüte.
Überwintern
Die sommergrünen Arten können dunkel, kühl und relativ trocken überwintert werden, eine Garage tut das auch. Im Winter können sie trocken stehen und wenn keine Fröste mehr zu befürchten sind, was bei uns mittlerweile ab Mitte April oft schon der Fall ist, dürfen sie nach draußen.
Die immergrünen Arten können, wie die sommergrünen, bis zu den ersten Frösten unter - 5° C an einem geschützten, hellen Platz draußen bleiben, dann an einen kühlen, hellen Ort gestellt werden, ideal wäre ein unbeheizter Wintergarten. Es kann aber auch ein helles, frostfreies Oberlicht sein oder mein Pflanzenkeller, der mit Pflanzenleuchten ausgestattet ist, die ich für meine Zitruspflanzen sowieso benötige.
Zimmertemperaturen vertragen auch die immergrünen Arten im Winter sehr schlecht. Daß es zu warm ist, zeigen sie durch gelb werdende Blätter, was auch der Fall ist, wenn sie zu viel gegossen werden. Trockenheit wird weitaus besser vertragen als feuchte Füße.
Wie bei allen Pflanzen, die möglichst früh ausgewintert werden sollen, ist es auch bei Schmucklilien wichtig, dass sie langsam aklimatisiert werden, d.h. nicht sofort in die volle Sonne stellen, bei Frostgefahr in der Nacht lieber mit einem Fließ abdecken.
Lieblings-Sorten
Sommergrüne Arten:
Agapanthus Hybride ‚Albus‘, reinweiß, 80 cm VII-IX nicht frosthart
Agapanthus Hybride ‚Headbourne‘, hellblau, 60-80 cm, VII-IX
Agapanthus Hybride ‚Dunkle Headbourne‘, leuchtendes, dunkles Blau, 60-80 cm, VII-IX
Sehr schöne, langblühende Hybriden, alle sommergrün, leider auch für unsere Lagen nur für den Topf geeignet (Z8), es sei denn Du hast einen sehr geschützten Garten, in dem Temperaturen von -12°C nie unterschritten werden.
Immergrüne Arten:
Agapanthus africanus ‚Pitchoune White‘, weiß, 50-90 cm (Z9)
Agapanthus africanus ‚Pitchoune Blue‘, blau, 50-90 cm
(Z9)
Traum-Partner
Da die Blätter von Agapanthus im Kübel weit ausladende Kreise bilden ist ein Partner immer auf der Verliererseite, die Pflanze ist im Kübel alleine am schönsten und auch im Beet braucht sie gehörigen Abstand - noch ein Grund, warum ich das Auspflanzen scheue.
Pflegeplan
Vorfrühling II-III | Frühling IV-V | Sommer VI-VII | Spätsommer VIII-IX | Herbst/Winter XI-I |
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- | Auswintern möglichst früh (April) D: Kompost, org. Langzeitdünger | Ausreichend Gießen! | - | Gießen auf sehr mäßig reduzieren, bei Frost einwintern |