Felsenbirne
Amelanchier lamarckii, A. canadensis
(Rosaceae)
GR-Fr, 2, so-hs, 500 cm, IV-V
Lehmig-sandig, humos, pH+/-7, NPK+, Z4,
Sch
Die Felsenbirne gehört für mich zu den
schönsten Gartengehölzen überhaupt. Sie ist ein Rosengewächs und ein „Kernobst“, deren vielfältige Sorten hauptsächlich in Nordamerika verbreitet sind. In Europa gibt es nur eine Art, die oftmals an steilen Berghängen bis in Höhen über 2500 m wächst.
Amelanchier lamarckii © vogg-pe.de
Meine Art ist eine Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii), die eine stattliche Höhe von mehr als 5 m erreicht hat und sicher nicht mehr viel größer wird. Felsenbirnen haben von Natur aus einen sehr eleganten, schirmartigen Wuchs.
Die Kupfer-Felsenbirne bildet ihr kupferrotes Laub zusammen mit den Blüten aus, ein Anblick, bei dem mir jedes Frühjahr das Herz aufgeht. Ende Juni reifen die ungeheuer schmackhaften Früchte. Viele wissen gar nicht, dass man sie essen kann. Eine Marmelade oder ein Gelee aus Felsenbirnen schmeckt so wunderbar, wie der Baum aussieht! Das Wissen leider auch viele Vögel.
Dabei wurden Felsenbirnen früher sogar als reine Obstgehölze angebaut. Die Früchte sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Gerbsäure. Sie dienten früher als Korinthen-Ersatz, deshalb wird die Felsenbirne in Norddeutschland auch Korinthenbaum genannt und in Süddeutschland „Rosinenbaum“. Die Früchte schmecken ausgesprochen lecker und können direkt vom Baum gegessen werden.
Pflanzen
Der unkomplizierte Baum wächst auf leicht sandigem, durchlässigem, schwach saurem Boden, wobei Felsenbirnen insgesamt sehr tolerant gegenüber ihrem Standort und Boden sind. Sonne und Halbschatten sind vollkommen in Ordnung.
Die beste Pflanzzeit für Felsenbirnen ist im Herbst., wie für alle Obstgehölze. Kompost und Hornspäne schaden nicht, sind aber auch nur nötig, wenn der Boden sehr mager ist. Der junge Strauch sollte jedoch auf jeden Fall von einer guten Baumschule sein, das ist wohl das wichtigste, wenn man lange Freude daran haben will. Das sieht man am gut ausgeprägten, gesunden Wurzelstock, nicht am Austrieb im Frühjahr.
Pflegen
Selbstverständlich muss der junge Baum gut mit Wasser versorgt, aber nicht ersäuft werden. Man sollte auch der Versuchung Wiederstehen das Wachstum mit einer Extraportion Dünger anzuregen, das bewirkt oft das Gegenteil. Mehltau kommt manchmal vor, schadet der Pflanze jedoch nicht.
Vermehren
Die Wildarten der Felsenbirne lassen sich durch Aussaat vermehren. Wer im Frühjahr aufmerksam sucht, findet immer wieder Sämlinge. In Baumschulen werden die Sträucher auf Vogelbeeren veredelt.
Schnitt
Ein ‚Hausmeisterschnitt’, d.h. alle Äste auf einer Höhe kappen, ist bei diesem schönen Gehölz ein absolutes ‚no go’. Der Austrieb aus altem Holz ist nicht wirklich kräftig und das Gehölz wirkt ‚Verschnitten’. Einzelne, abgestorbene Äste kann man natürlich entfernen. Wird der Strauch zu ausladend, ist es auch möglich einen Hauptast ganz unten über dem Boden zu kappen. Das gelingt sogar mir recht gut mit einer ‚Handkettensäge’ (Survivalbedarf), ohne dass die anderen Äste beschädigt werden.
Lieblings-Sorten
Amelanchier lamarckii, weiß, 5-6 m, IV
Amelanchier canadensis 'Prince William' (extra Fruchtsorte) weiß, 150-200 cm, IV
Traum-Partner
Felsenbirnen brauchen keine Begleitung, sie wirken am schönsten als Solitär, mitten in einer Wiese. Bärlauch blüht zur gleichen Zeit, ebenso frühe Tulpen und Traubenhyazinthen. Sehr schön ist auch eine Kombination mit Pfingstrosen, allerdings vertragen diese Wurzeldruck nicht so gut, man kann sie also nicht direkt darunterpflanzen, Strauchpfingstrosen müssten besser funktionieren, ich habe es jedoch nicht ausprobiert. Im Herbst sind Kissenastern mit farbigen Grashorsten eine Wucht!
Pflegeplan
Vorfrühling II-III | Frühling IV-V | Sommer VI-VII | Spätsommer VIII-X | Herbst/Winter XI-I |
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Abgestorbene Äste bodennah ausschneiden | - | Wasserbedarf zwar nicht groß, aber für Fruchtbildung wichtig | Ernten! |