Raublatt-Astern

Symphyotrichum novae-angliae

(Asteraceae)

GR-Fr-B 2, so-hs, 60-150 cm, VIII-X

Lehmig-humos, pH+/-7, NPK+++(-N), Z2, Sch

Im Gegensatz zu Glattblatt-Astern haben Raublatt-Astern samtig behaarte Blätter und sind viel resistenter gegen Pilz-Krankheiten wie Mehltau und kleine Sauger, wie die Blattlaus. Einige von ihnen wachsen bei mir seit Jahrzehnten (ehrlich!) am selben Ort und sind immer noch standfest und blühfreudig. Sie kommen wie viele ihrer Artverwandten von der Ostküste Nordamerikas (‚novae-angliae‘) wo sie an Waldrändern und Flussufern beheimatet ist. 

Herbstbeet mit Astern © vogg-pe.de


Alte Sorten der Raublatt-Astern schließen bei trübem Wetter ihre Blüten – in Fachkreisen wird das ‚Schlafstellung' genannt. Diese Eigenschaft ist – neben dem etwas steifen Wuchs – der Grund dafür, dass Raublatt-Astern nicht so beliebt sind wie Glattblatt-Astern. Aber wen stört das denn wirklich? Bei neueren Sorten wurde diese Eigenschaft inzwischen weitgehend ‚weggezüchtet’. 


Bei uns im ‚Oberbayerischen’ ist der Spätsommer häufig warm und schön, vielleicht ist das Grund warum man Raublattastern noch oft in den Haus- und Bauerngärten sieht.

Pflanzen

Raublatt-Astern soll man im Frühjahr pflanzen, damit sie den Sommer über gut einwachsen können und im selben Jahr bereits zum ersten Mal blühen. Sie lieben sonnige Standorte mit lehmig-humoser, nährstoffreicher Erde. Der pH-Wert kümmert die Pflanze nicht weiter, sie wachsen auf leicht sauren bis leicht alkalischen Böden. Astern dürfen nicht tiefer gepflanzt werden, als sie im Topf stehen, ihre Überwinte-rungsknospen sind nur knapp unter der Erde (Hemikrypto-phyten).


Pflegen

Viele Raublattastern werden über 100 cm hoch, deshalb ist eine unauffällige Staudenstütze nicht verkehrt. Ideal finde ich, wenn sie hinter einen Zaun gepflanzt werden, der ihnen gleich den notwendigen Halt bieten kann.


Astern brauchen in trockenen Sommern viel Wasser, sonst lassen sie schnell die Köpfe hängen oder verkahlen stark von unten. Das tun sie übrigens immer ein wenig, weshalb man sich überlegen muß, wie man dies geschickt mit niedrigeren Stauden kaschiert. Im Frühjahr sollte man mit Kompost und Langzeitdünger ordentlich düngen. Sie mögen allerdings nicht zu viel Stickstoff, das macht das Gewebe weich und sie fallen dann leichter um. Eine leichte Kalidüngung im Herbst kann die Standfestigkeit unterstützen.

Für Astern kann man gut den sogenannten ‚Chelsea-Chop’ anwenden. Ein Teil oder alle Triebe werden dabei im Mai/Juni um bis zu 1/3 gekürzt. Der Effekt ist verblüffend: die Astern blühen dadurch etwas später, was oft erwünscht sein kann, verzweigen sich besser und treiben mehr, dafür etwas kleinere Blüten. Viele empfehlen auch einen Rückschnitt vor dem Winter. Ich lasse die Stängel stehen, die Pflanzen wissen schon wozu das gut ist und die Vögel haben auch etwas davon.


Vermehren

Damit die Blühfreude erhalten bleibt, teilen viele die Stauden alle zwei bis vier Jahre im Frühjahr. Dazu wird der gesamten Horst mit einer Grabgabel vorsichtig ausgehoben, kaputte Wurzeln entfernen, Teilstücke mit mehreren Stängeln abgestochen und bestenfalls an einem anderen Ort wieder gepflanzt. Soviel Variabilität im Garten kann ich leider nicht bieten, um so mehr setze ich auf langlebige Sorten.

Lieblings-Sorten

Symphyotrichum novae-angliae ‚Alma Pötschke’, kräftig kirschrot, 90 cm, altbewährt, VIII-X

Symphyotrichum novae-angliae ‚Andenken an Paul Gerber’, purpur-rosa, 120 cm, gesund und standfest, VIII-X

Symphyotrichum novae-angliae ‚Barr’s Blue’, blauviolett, 120 cm, große Blüten, VIII-X

Symphyotrichum novae-angliae Barr’s Pink’, rosa, 150 cm, robust, große Blüten, VIII-X

Symphyotrichum novae-angliae ‚Herbstschnee’, weiß, 135 cm, früh blühend, VII-X

Symphyotrichum novae-angliae ‚Purple Dome’, purpur-violett, 60 cm, sehr kompakt, braucht volle Sonne, VIII-X

Symphyotrichum novae-angliae Rosa Sieger’, rosarot, 135 cm, große Blüten, VIII-X

Symphyotrichum novae-angliae ‚Rudelsburg’, lachsrosa, 110 cm, VIII-X

Symphyotrichum novae-angliae Violetta', leuchtend, dunkel-violett, gelbe Blütenmitte, 145 cm, VIII-X

Traum-Partner

Meine Lieblingspartner sind hohe Fetthennen und Gräser, die die kahlen Stängel im Herbst gut kaschieren können. Reizvolle Kombinationen ergeben sich mit  Diamantgras, Boltonia, Poligonum, Rudbeckien und Solidago, da kann man sehr kreativ sein.


Pflegeplan

Vorfrühling II-III Frühling IV-V Sommer VI-VII Spätsommer VIII-X Herbst/Winter XI-I
Ggf. teilen, nicht tiefer pflanzen! D: min. Dünger, Kompost Ggf. Chelsea-Chop, gießen! Gießen nicht vergessen! Ggf. Herbstkali