Minze

Mentha spicata und Hybriden

(Lamiaceae)

GR-Fr-B, 💧3-2, ☀️so-hs, 50 cm, V-VIII

Lehmig-sandig, humos, pH+/-7, NPK++(-Ca), Z5, 🐌

Wer die wunderbar duftende Minze im Garten hat, kennt das: sie streckt ihre Rhizome überall dahin, wo man sie eigentlich nicht haben möchte, das kann stören - außer man hat so viele Verwendungsmöglichkeiten für die feine Minze wie ich: Tee (kann nie genug sein) erfrischende Limos und Cocktails, Schneckenabschreckungsmittel, Duftpflanze gegen schlechte Laune und Schnupfen. Also darf sie Wuchern! Wenn es mir zu viel wird, reiße ich einfach ein paar Rhizome heraus.


Die Rede ist von Mentha spicata var. crispa, auch ‚Marokkanische Minze’ genannt. Bei mir wird die Pflanze etwa 50 cm hoch und blüht mehrmals, hauptsächlich im Juli und August. Sie schmeckt milder als Pfefferminze da sie nicht so viel Menthol enthält und ist inzwischen in gesamt Europa und Vorderasien zu finden.

Pflanzen

Pflanzt man die Minze im Halbschatten, wächst sie mit ihren Rhizomem in Richtung Sonne, darauf kann man sich schon einmal gefasst machen. Eine Pflanzung im Frühjahr- ob im Trog oder im Beet - ergibt schnell viel Kraut und kann das ganze Jahr über geerntet werden. Marokkanische Minze ist sehr winterhart und kann sogar in Töpfen draußen überwintert werden. 


Nur eines mag sie nicht so gerne - sie wächst nicht gut an Standorten, an denen sie bereits einige Jahre gewachsen ist. Das erweckt bei mir fast den Eindruck als wäre sie auf der Flucht. Irgendwo habe ich gelesen, dass Lippenblütler allgemein zu jenen Gewächsen zählen, die wie Rosen, nicht am selben Ort wieder gepflanzt werden.


Wenn man Minzen zu Rosen pflanzt oder stellt, hat man eine Vermehrung des Blattlausproblems, das vermeide ich deswegen immer.

Mentha spicata © garten-puk.de

Pflegen

Da gibt es nicht viel zu tun. Allerdings gilt für Minzen generell, dass sie im Gegensatz zu anderen Kräutern einen relativ hohen Nährstoffbedarf haben - relativ, d.h. sie vertragen durchaus etwas Dünger, aber die Dosierung sollte gering sein.


Blattläuse stehen auch auf die Pflanzen. Wenn es zu viel wird, muss man die Minze zurückschneiden, bis es genug Blattlauslöwen und Marienkäfer gibt. Das ist meist Mitte Juni der Fall. Eine Überwinterung im Haus als Küchenpflanze lohnt sich nicht. Die Minze stellt das Wachstum ein oder ‚vergeilt‘ und bekommt Spinnmilben. Schnecken meiden die Pflanze - das kann sehr nützlich sein! Ich verwende das Schnittgut feingerebbelt als 'Slug-repellent' für andere zu leckere Pflanzen. In Beeten, in denen viel Minze wächst, gibt es deutlich weniger Schnecken.


Im Frühsommer, wenn die Blätter am schönsten sind beginnt bei mir bereits die Ernte. Ich trockne die Blätter im Schatten und habe schnell ein großes Einmachglas voll getrocknetem Minztee für den Winter. Mit ein paar Fenchelsamen, vielleicht etwas frischen Ingwer und Zitronenschale ein Getränk, daß ungeheuer gut tun, wenns draußen so richtig 'greislig' ist.

Mentha spicata var. crispa, Marokkanische Minze © garten-puk. de

Vermehren

Alle Minzen sind denkbar einfach über Rhizomstücke oder Kopfstecklinge zu vermehren. Aus einem Trieb können sogar mehrere Stecklinge mit je 2 Blattknotenpunkten geschnitten werden. Nach 3-4 Jahren sind die Pflanzen ohnehin nicht mehr ansehnlich, da sie sich verbreitet haben und nicht mehr buschig wachsen. Dann ist es Zeit für Stecklinge und die Pflanzen haben ein ewiges Leben.

Lieblings-Sorten

Mentha spicata var. crispa (Marokkanische Minze), 30-60, V-VIII

Mentha x piperita ‚Englische Minze‘ (hoher Mentholanteil), 30-60, VII-VIII

Mentha x piperita var. x piperita ‚Schoko-Minze‘ (milder Geschmack) 30-60, VI-VIII

Mentha x piperita var. citrata ‚Bergamotte‘ (Earl Grey Minze) 60-90 VII-VIII

Mentha x piperita var. citrata ‚Erdbeerminze‘ (starker, süßer Duft), kompakt, 40 cm VII-VIII (Z7, nicht ganz winterhart)

Traum-Partner

Für die Marokkanische Minze habe ich festgestellt, dass sie auch gut am sonnigen Gehölzrand wächst, auch wenn es trocken wird. Das lässt sich aber wahrscheinlich nicht verallgemeinern. Meist werden Minzen im Topf belassen, es spricht aus meiner Sicht aber wirklich nichts dagegen winterharte Sorten in ein Staudenbeete zu setzen.

Pflegeplan

Vorfrühling II-III Frühling IV-V Sommer VI-VII Spätsommer VIII-X Herbst/Winter XI-I
- D: Kompost Ernte, Triebstecklinge nehmen Ernte, Triebstecklinge nehmen -