Phlox

Ich muss zugeben, dass Phlox nicht zu meinen Lieblingsstauden gehören, bis auf wenige Ausnahmen. Zu bunt, zu grell, zu aufwendig. Außerdem kommen die mal trockenen mal klatschnassen Sommer den Pflanzen nicht sehr entgegen und die Mehltau-Anfälligkeit ist, trotz vieler neuer angeblich resistenter Sorten, einfach zu hoch aber auch da gibt es Ausnahmen.

Bei Züchtern erwecken Phlox ungeheure Leidenschaften. Die Arten und Sortenvielfalt ist für einen Amateur ziemlich undurchschaubar und die Geschichte, bis es ideale Phlox in allen Größen und Farben gibt noch lange nicht zu Ende. Trotzdem kann es sehr hilfreich sein, ein paar grundlegende Unterschiede den einzelnen Arten zu kennen.


Das ist nicht ganz banal, denn Phlox sind auch systematisch eine Spielwiese, die noch viele Änderungen mit sich bringen wird, so hat man die ehemals getrennten Gruppen Phlox paniculata und Phlox amplifolia zu einer einzigen zusammengefaßt. Das hat sicher seinen Sinn, in England wurden die Gruppen nie unterschieden, nur haben beiden Gruppen doch unterschiedliche Eigenschafen, die für Freizeitgärtner durchaus interessant sind.

Phlox paniculata Hybriden

Die häufig Sommerphlox genannten Farbbomben wachsen gerne in voller Sonne, gute Sorten vertragen aber meiner Erfahrung nach auch lichten Schatten. Gleichmäßige Feuchtigkeit im Boden ist sehr wichtig und Kalk ist etwas, dass sie gar nicht mögen. Lieber ist ihnen ein leicht sauer, humoser Boden. Manche Sorten sind diesbezüglich ziemlich anspruchsvoll. Dafür sind die Pflanzen, obwohl Flachwurzler, meist sehr winterhart. Die Blüte beginnt im Juli, bei einigen späten Sorten auch erst im August.

Phlox paniculata (ehem. amplifolia)

Hoher Breit- bzw. Großblattphlox liebt die humusreichen Böden  lichter Wälder, blüht Juli und August mit einer Nachblüte im September, sofern man die Blüten rechtzeitig zurückschneidet. Ursprünglich kommt er aus den Südstaaten der USA und behauptet sich auch unter Wurzeldruck, Halbschatten und auf derben Lehmböden. Die Pflanzen vertragen Trockenheit, Hitze und wuchtige Nachbarn wesentlich besser als die Paniculata-Sorten. Auch bei Ihnen muss man auf Ählchen und Mehltau rechtzeitig achten, meine Sorten scheinen doch um einiges resistenter zu sein als  Sommerphlox.

Phlox maculata Hybriden

,Wiesenphlox'  lieben feuchte Standorte, sind relativ resistent gegen Mehltau und halten sich angeblich lang in der Vase. Sehr gut können sie mit Taglilien, Iris Sibirica und Wiesenknöpfen kombiniert werden. Sie duften sehr intensive, benötigen aber sehr viel Sonne.



Phlox Arendsii-Hybriden

Phlox x arendsii oder auch ,Frühsommerphlox' sind Kreuzungen zwischen P. Divaricata und P. Paniculata von Georg Arends. Sie werden nur 40 bis 60 cm hoch und haben eine lange Blüte, beginnend im Juni bis August. Markant sind ihre besonders duftenden Blüten. Arendts Sorten erkennt man schon am Namen: Hanna, Hilda, Susanne, Anja - hellrosa bis leuchtend purpurrot.

Phlox glaberrima

Ein lockerwüchsiger kleiner Phlox, der sich über Rhizome ausbreitet, ebenfalls lichten Schatten verträgt und von dem es offenbar nur wenige Sorten, alle in kühlem Rosa gibt. Interessant ist er, da er offenbar nicht sofort von Schnecken verspeist wird und außerdem eine sehr natürliche Anmutung hat.

Phlox subulata

Beliebte Bodendecker, die nur ca. 10 cm hoch werden. Der kleine Phlox wird auch als Teppich-Phlox bezeichnet, ist zuverlässig, sehr winterhart und sehr reich blühend sowie weitestgehend schneckenresistent. Er ist eine typische Steingarten-Staude, kann aber auch für trockene Wegränder, entlang von Zäunen auf Mauern und Steinwällen gepflanzt werden.