Zierkirsche ‚Okame’

Prunus subhirtella ‚Okame’

(Rosaceae)

GR-Fr, 2-3, so, 200-350 cm, III-IV

Lehmig-sandig, humos, pH 7+, NPK++(+Ca), Z5, Sch

Neben der Forsythie steht eine sehr früh und sehr rosa blühende „Kirsche“, die nur sehr selten kirschkerngroße, fast schwarze und wahrscheinlich ungenießbare Früchtchen trägt, manchmal picken die Vögel danach. Die Blüte ist allerdings ein rosa Rauschzustand neben dem Grün-Gold der gleichzeitig blühenden Forsythie. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um die japanische Zierkirsche ‚Okame‘, die eigentlich in einen Japangarten gehört.


Leider ist es bei stärkerem Nachtfrost auch wieder schnell vorbei mit der Blüte, solange die roten Knospen noch geschlossen sind, halten sie Minusgraden jedoch erstaunlicherweise gut stand. Meine Okame blüht sehr früh, in den umliegenden Gärten hat man sich für andere Zierkirschen entschieden, die sehr viel später blühen und nicht so frostgefährdet sind. Das Farbenspiel ist jedoch einmalig.


Die Kirsche kann bis zu 350 m hoch werden und bildet straffe Kronen. Das sieht etwas steif aus, kann aber in Form gebracht werden. Der graubraune Stamm hat eine glatte Borke, die von deutlich hervortretenden Korkporen, gezeichnet ist. Der Austrieb meiner Sorte ist rot und im Herbst verfärbt sich das Laub und erstrahlt dann in satten Gelb- und Orangetönen, später dann dunkelrot.


Leider wurde meine Okame als ‚Heckenpflanze’ gepflanzt und hatte kaum Platz sich zu entfalten. Der Stamm ist aufgebrochen, die Krone völlig ‚verschnitten’. Da sie aber immer noch so wunderschön blüht und für Hummeln und Bienen eine frühe, heiß geliebte ‚Weide‘ ist, versuchen wir den Baum so lange wie möglich zu erhalten.Neuer Text

Pflanzen

Japanische Zierkirschen haben es gerne sonnig, sandig bis lehmig, frisch bis feucht, nährstoffreich und neutral bis etwas alkalisch. Prunus subhirtella toleriert aber auch normale kultivierte Gartenböden im schwach sauren pH-Bereich.

Pflegen

Junge, frisch gepflanzte Kirschen aller Art müssen im Sommer regelmäßig gegossen werde und eine ordentliche Portion Kompost tut ihnen auch gut. Da mein Gehölz in einem Beet steht, bekommt sie genügend ab. Ansonsten sind die Bäumchen nicht sehr anspruchsvoll. Der Kompost darf ruhig etwas Kalk enthalten.

Schnitt

Der ideale Schnitttermin ist sofort nach dem Ende der Hauptblütezeit im März, also etwa zur gleichen Zeit wie bei der Forsythie daneben. So kann der Baum noch im selben Jahr neue Triebe bilden. Alle frühblühenden Gehölze sind oft sehr schnittverträglich, ein möglichst früher Schnitt verschafft dem Baum einen großen zeitlichen Vorsprung um neue Triebe zu bilden. Er blüht am vorjährigen Holz. Alte Bäume sollten aber trotzdem mit der notwendigen Sensibilität geschnitten werden und nicht ausschließlich nach Optik. 


Wichtig ist auch der richtige Ansatz der Schere, gerade, nicht schräg, um eine möglichst kleine Schnittfläche zu erzeugen. Geschnitten wird außerdem am Astring - dazu gibt es von guten Baumschulen inzwischen sehr gute Videos auf YouTube. Es macht Spaß sich damit ein bischen zu beschäftigen.


Leider können die Bäumchen von der Monilia-Spitzendürre stark geschädigt werden. Erstes Anzeichen ist eine Braunfärbung der noch frischen Blüten. Wie man damit fertig wird, ist mir leider noch schleierhaft. Wenn man in umliegenden Gärten Obstbäume hat, die davon ebenfalls betroffen sind, zieht man immer den Kürzeren, denn jedes Jahr spritzen, das mag ich nicht.

Vermehren

Die Vermehrung von Zierkirschen erfolgt grundsätzlich durch Veredelung. Sie werden meist durch Kopulation auf zwei- bis dreijährige Sämlinge der Vogelkirsche (Prunus avium) veredelt.

Lieblings-Sorten

Würde ich einen Kirschbaum pflanzen dürfen, würde ich sicher auf die in Europa und Asien heimischen Vogelkirsche (Prunus avium) oder eine ihrer bewährten Süßkirschen-Zuchtformen zurückgreifen. Die weißen Blütenwolken sind hinreißend! Den Vögeln muss man in jedem Fall zuvorkommen.

Traum-Partner

Eine üppig blühende Frühlingswiese mit Gänseblümchen! (Ja, ich bin uncool und altmodisch!)

Pflegeplan

Vorfrühling II-III Frühling IV-V Sommer VI-VII Spätsommer VIII-IX Herbst/Winter XI-I
Schnecken aufspüren! D: Kompost, Hornspäne - - -