Färberhülse
Baptisia australis
(Fabaceae)
GR-Fr, 💧1-2, ☀️ so-hs, 70-120 cm, V-VI
Sandig-kiesig, humos, pH 5,8-6,5, NPK++ (+N), Z4,
🐌!
In jüngster Zeit sind ein paar sehr schöne Hybriden der Baptisia australis auf den Markt gekommen, die ich gerne ausprobieren will. Die bisherigen Sorten waren für meine kleinen Verhältnisse einfach zu groß und zu ausladend.
Babtisia australis stammt ursprünglich nicht aus Australien sondern aus Missouri und der Gegend um St. Louis, das hat sich inzwischen schon herumgesprochen. Die blaue Wildart besiedelt dort Prairien, Sandbänke und Straßenränder. Es sind sehr langlebige, gesunde und schöne Pflanzen, die sicherlich auch bei uns Fuß fassen werden, ohne dass die Gefahr einer unkontrollierten Vermehrung besteht.

Bis zur ersten Blüte vergehen mindestens 2 Jahre, das darf nicht verschwiegen werden. Der alten Färber- und Heilpflanze wird nachgesagt, daß sie sehr hitze- und trockenheitsbeständig ist. Also ist sie genau richtig für meinen Standort am Südzaun, denn da wo sie wachsen soll, ist nur über die Mittagsstunden etwas Schatten zu erwarten und der eher magere Boden neigt zur Trockenheit.
Pflanzen
Baptisia sind, wie viele andere trockenheitsresistente Pflanzen Tiefwurzler, brauchen also einen tief gelockerten Boden und ein tiefes Loch, damit die Wurzeln auch noch bei längerer Trockenheit an Feuchtigkeit kommen.
Sie wachsen im Gegensatz zu den durchgängigen Empfehlungen für ausschließlich vollsonnige Standorte durchaus auch im Halbschatten, sofern es dort hell und einige Stunden sonnig ist, so ist es generell in den US-amerikanischen Beschreibungen festgehalten.
Eher mageren Böden genügen ihnen, Du kannst sie aber durch ein paar Hornspäne unterstützen, denn sie lieben Stickstoff. Oft werden sie für Prärie- oder Kiesgärten empfohlen, dennoch: es sollte nicht zu viel Kalk im Boden sein, sie mögen lieber leicht sauer.
Pro ausgewachsener Pflanze benötigt man einen vollen qm Platz. Da es jedoch mehrere Jahre dauert bis dieser Platz ausgefüllt wird, setze ich mehrere Pflanzen, die ich später versetzen oder verschenken kann, mal sehen.
Pflegen
Außer Kompost im Frühjahr und ein paar Hornspänen ist für die Versorgung der Pflanze nichts weiter notwendig. Wie viele Hülsenfrüchtler gehört auch Baptisia zu den Leguminosen, d.h. sie sammelt Stickstoff aus der Luft und lagert ihn mit Hilfe von Knöllchen-Bakterien im Wurzelbereich ein. Gießen ist auch nur bei Jungpflanzen notwendig. Das Einzige, was die sehr winterharten Pflanzen nicht vertragen ist ein ständig nasser Boden.
Die großen, schwarzen Fruchthülsen ziehen im Herbst vor allem wenn es sehr windig ist, die an sich schön kompakt wachsenden Pflanzen auseinander, das kann ‚zauselig’ aussehen. Die kleineren Sorten wachsen jedoch schön kompakt. Die untere Hälfte der Stängel sind oft völlig kahl aber dadurch nicht unansehnlich. Eine passende Kombinition mit kleineren Vordergrundpflanzen sollte sehr hübsch aussehen.
Vor allem jüngere Exemplare sollten in den ersten Wintern mit trockenem Laub vor Nässe etwas geschützt werden, aber das kommt ganz auf den Standort an. Außerdem sind die Austriebe vor Schnecken leider nicht sicher - die größeren Pflanzen sind für die kleinen Schleimer zu hart.
Auf keinen Fall darf man die Pflanzen nach dem Austrieb zurückschneiden um eine größere Verzweigung zu erreichen, denn das führt dazu, daß die Triebe nicht blühen.
Vermehren
Sortenechte Vermehrung der Hybriden gelingt nur, wenn man im Frühjahr Stecklinge schneidet und kultiviert. Die Wildarten, wie die blaue Färberhülse säen sich gelegentlich schon einmal selbst aus.
Lieblings-Sorten
Kleinere Sorten mit schönen Farben:
Baptisia australis var. minor ‚Dark Blue‘, 50-70 cm VI-VII
Baptisia Hybride ‚Pink Lemonade‘ (Decadence-Serie), hellgelb-rosa, 80-90 cm, V-VII
Baptisia Hybride ‚Pink Truffles‘ (Decadence-Serie), rosa-lila, 70-80 cm, V-VII
Traum-Partner
Verschiedene Arten von Thymian und Quendel zusammen mit Iris pallida (bleiche Schwertlilie) oder Iris pallida ssp illyrica (Istrien-Schwertlilie), Lathyrus vernus (Frühlings-Platterbsen) und eine Hainsimse (Luzula Nivea, wenn der Boden nicht zu kalkhaltig ist) passen dazu.
| Vorfrühling II-III | Frühling III-V | Frühsommer VI-VII | Spätsommer VIII-IX | Herbst/Winter X-I |
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| RS | D: Kompost, Austrieb vor Schnecken schützen | - | - | Nässeschutz |