Heiligenkraut

Santolina

(Asteraceae)

Fr-St, 1-2, so-hs, 20-40 cm, VII-VIII

Lehmig-sandig, wenig humos, pH 7+, NPK+ (-N+Ca), Z6, Sch


Santolina kommt in verschiedenen wunderschönen Varianten, grau oder grün belaubt, im Mittelmeerraum an eher trockenen Standorten vor. Einen schönen Kontrast bildet die gelben oder hellgelben kleinen Blütenköpfen zu anderen mediterranen Pflanzen mit denselben Standortvorlieben.

Da dem Kraut nachgesagt wird, dass es Läuse vertreibt, wird es manchmal zu Rosen gesetzt. Die verhältnismäßig starke Düngung von Rosen sorgt dann dafür, daß das Kraut ‚mastig‘ wird, d.h. hochschießt und umfällt. Um dies zu vermeiden, muss es dann mehrmals im Jahr zurückgeschnitten werden.


Santolina rosmarinifolia, hat allein schon 24 Arten. Es wird auch Olivenkraut genannt, weil seine Blätter und Blüten das charakteristische Aroma eingelegter Oliven haben. Der Korbblütler blüht von Juli bis August, schon lange vorher wirken die Knöpfchenblüten noch ungeöffnet.

Die feinen, kleingeschnittenen Blätter, die einen etwas harzigen, an Oliven erinnernden Geschmack haben, können frisch in Salate, Ziegen-Frischkäse, und Olivenöl-Zubereitungen verwendet werden. Santolina wirkt appetitanregend sowie verdauungsfördernd und kann auch als Tee getrunken werden, wenn es im Gekröse zwickt. Ein Extrakt aus den Blättern wirkt tatsächlich gut bei juckenden Hautstellen.Neuer Text

Santolina rosmarinifolia ssp. rosmarinifolia © vogg-pe.de

Pflanzen

Warm, sonnig, mäßig trocken, gerne auch in einem Trog oder am Terassen- oder Wegrand sowie im Kiesbeet. Nässe verträgt das Kraut gar nicht, deshalb ist eine gute Drainage oder ein erhöhter Standort angebracht ist, sonst kann Wurzelfäule auftreten. Das Substrat darf sandig-lehmig oder kiesig und eher nährstoffarm sein, außerdem ist die Pflanze kalkliebend und schätzt eher alkalische, mindestens neutrale Böden.


Pflegen

Die meisten Gärtner empfehlen eine Frühjahrspflanzung, wie bei allen mediterranen Pflanzen. Wenn Santolina einen vollsonnigen Standort genießen darf, wächst es annähernd kugelig, ansonsten wendet es sich unserem Zentralgestirn zu. Die Pflege beschränkt sich auf gelegentliches Gießen während längerer Trockenperioden und einen kräftigen Rückschnitt um bis zu 2/3 gleich nach der Blüte, das fördert einen dichteren Wuchs. Während der Blüte fallen die Stauden ohnehin meist etwas auseinander weil mein Boden zu humos ist. Kübelpflanzen müssen im Winter nicht ins Haus, wenn man eine geschützte Stelle an der Hauswand hat. Die „stationären“ Kissen werden mit Tannenzweigen abdecken und nicht zurückgeschnitten, das besorgt man dann im Frühjahr.

Vermehren

Die Vermehrung erfolgt am besten über weiche Kopfsteckling, die ca. 20 cm lang sein sollten. Die steckt man kurz in Bewurzelungspulver und dann in Anzuchterde, die zur Hälfte mit Sand vermischt sein sollte. Nicht zu feucht halten! Nach ca. 2 Wochen kann man in größere Töpfe umsetzen. 

Santolina ist ein Kaltkeimer, d.h. Samen müssen für 4 Wochen mit etwas Sand vermischt in den Kühlschrank, das ist mir zu umständlich.

Lieblings-Sorten

Santolina rosmarinifolia ssp. rosmarinifolia (Olivenkraut), hellgelb, 20-40 cm, VII-VIII

Santolina chamaecyparissus (Zypressenkraut), silbernes Laub, gelbe Blüten, 30-50 cm, VII-VIII

Sehr Schnitt - und trockenheitsverträglich. Es kann ebenfalls als Gewürzkraut verwendet werden. Angeblich kann es auch als Zimmerpflanze und sogar als Bonsai kultiviert werden. Diese Art ist bei uns am weitesten verbreitet, ist jedoch etwas weniger winterhart (Z7).

Traum-Partner

Iris Barbata nana oder elatior, Thymus, Satureja, Ruta graveolens 'Jackman's Blue’, Anthericum liliago und Festuca - eine duftende Macchia!

Pflegeplan

Vorfrühling II-III Frühling IV-V Sommer VI-VII Spätsommer VIII-IX Herbst/Winter XI-I
- D: etwas Kalk, Rückschnitt - RS nach Blüte (neuer Austrieb) Leichter Winterschutz (Tannen)