Herbstanemonen
Anemone japonica / A. hubehensis / A. tomentosa
(Ranunculaceae)
GR-Fr-B, 2, so-hs, 80-120 cm, VIII-X
Lehmig-humos, pH (5,5-6,8), NPK+++(-Ca), Z6,
Sch
Die Artenvielfalt der Herbst-Anemonen ist verwirrend. Drei Gruppen werden jedoch in verschiedenen Formen von fast jeder Staudengärtnerei in vielen Sorten angeboten. Ich mag die langlebigen Pflanzen sehr, deshalb probiere ich immer wieder eine neue Sorte aus. Die meisten sind Auslesen oder Hybriden der Gruppen:
Anemone japonica (japanische Herbstanemone)
Anemone hupehensis (chinesische Herbstanemone)
Anemone tomentosa
Die Anemone tomentosa ‚Robustissima‘, eine alte zuverlässige Sorte, die seit etlichen Jahren problemlos unter einer Buche wächst war für eine andere Stelle im Garten nicht geeignet. Die Pflanzen brauchen grundsätzlich etwas länger um sich zu etablieren, plötzlich, nach ein bis zwei Jahren, wachsen sie aber wunderschön und vermehren sich.
Pflanzen
Beste Pflanzzeit ist im Frühjahr. Im ersten Winter nach der Pflanzung sollte man etwas Winterschutz geben, Kahlfröste werfen die Pflanzen dann nicht zu sehr zurück. Am besten gedeihen Herbstanemonen im lichten Schatten, das fördert den Blütenreichtum. Sehr schattige Plätze unter Hohen Bäumen mit stark durchwurzeltem Boden sind weniger geeignet.
Pflegen
Weiße Anemonen sollen angeblich empfindlicher sein als die rosa Sorten. Das kann ich nicht bestätigen. Der Boden kann eine gewisse Variabilität aufweisen, leicht sauer Boden wird aber bevorzugt. Er sollte auf jeden Fall nährstoffreich und frisch, gerne auch etwas lehmig sein. Das hält das Wasser besser im Boden und Herbstanemonen sollte nie völlig austrocknen. An heißen Tagen sollte auf jeden Fall gegossen werden, auch wenn man es den Pflanzen nicht sofort ansieht, sie leiden unter längerer Trockenheit, da die feinen Haarwurzeln schnell verdorren. Herbstanemonen lieben humosen Boden, Kompost und Hornspäne, es dauert jedoch bis zu 2 Jahren, bis die Pflanzen richtig gut wachsen, die ist bei langlebigen Stauden nicht ungewöhnlich.
Nach der Blüte bilden sich im Herbst wollige Samenstände, die ich außerordentlich hübsch finde und stehen lasse, insbesondere bei Raureif sieht das wunderschön aus. Insgesamt sind Herbstanemonen jedoch robuste und standfeste Pflanzen, die an einem Standort, an dem sie sich einmal eingefunden haben, sehr lange Freude machen. Ärger mit Krankheiten oder gierigen Naschern hatte ich bisher noch nicht.

Vermehren
Beim Umpflanzen oder vermehren im Frühjahr sollten die Stauden geteilt werden. Die frischesten Rhizomstücke treiben am besten neu durch, alte Stücken geben allmählich den Geist auf, wenn man sie verpflanzt oder blühen nicht mehr so üppig.
Nur durch Teilung können die Stauden sortenrein vermehrt werden. Die Vermehrung ist – außer durch Teilung – im Frühwinter auch über Wurzelschnittlinge möglich. Offensichtlich fühlen sich die Pflanzen bei uns sehr wohl, denn sie haben sich an allen möglichen Stellen selbst angesiedelt. Die kleinen Horste können, wenn sie sich zu sehr in den Vordergrund gedrängen einfach ausgestochen werden.
Lieblings-Sorten
Anemone tomentosa ‚Robustissima‘, helles rosa, 90 -120 cm, VII-IX,
vermehrt sich gerne, wird an mageren Standorten nicht so groß.
Anemone japonica Hybride ‚Bressingham Glow‘, dunkelrosa, 80 -110 cm, VIII-X,
mag es fruchtbar und feucht.
Anemone hupehensis var. japonica ‚Honorine Jobert‘, blütenweiß, 90 -110 cm, VIII-X,
alte bewährte Sorte, sehr schöne große Blüten. Die Anemone ist eine Zufalls-Hybride von 1851 und in der Staudensichtung mit drei Sternen ausgezeichnet. Sie bevorzugt einen etwas sauren Boden (max. 6,8), das dürfte zu machen sein.
Anemone hupehensis ,Ouvertüre‘, hell-rosa, 60 cm, VIII-X,
hübsche kleine Sorte für den Vordergrund.
Traum-Partner
Da gibt es unendlich viele Möglichkeiten! Persönlich finde ich Kerzenknöterich wunderbar dazu, vielleicht auch in rosa oder weiß, Chinaschilf sowieso. Zu den kleineren Sorten passen Herbstastern sehr gut, Knäuelglockenblumen auch, das ist alles eine Frage der Kreativität und der Vorstellungskraft.
Pflegeplan
Vorfrühling II-III | Frühling IV-V | Sommer VI-VII | Spätsommer VIII-X | Herbst/Winter XI-I |
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- | D: Org. Langzeitd., etwas Rhodo-Erde (sauer) | Mulchen, feucht halten | Etwas Herbstkali |