Lorbeer

Lorbeer, hier meine ich den ‚echten‘ Lorbeer, gehört zu den pflegeleichtesten Pflanzen überhaupt, vorausgesetzt er wird nicht ersäuft und trocknet in heißem Sommerwetter nicht vollkommen aus. Leider ist er bei uns nicht wintertauglich, deshalb wächst der immergrüne Strauch bei mir im Topf und wird im Keller mit den anderen mediterranen Pflanzen hell überwintert.

Laurus nobilis wird nicht wegen der Blüten gekauft, er liefert dafür aber ganzjährig frische Blätter für die Küche, die ein wunderbares Aroma haben und nicht so derb schmecken wie das getrocknete Gewürz.

Ich lasse frische aber ausgereifte Lorbeerblätter zusammen mit Rosmarin in einem guten Olivenöl ein paar Tage ziehen, dann wird abgesiebt. Das aromatische Öl ist für alles gut: frisches Weißbrot, Salate, Grillfleisch und sogar zum Einreiben bei Gelenk- und Muskelschmerzen (kein Witz!). Lorbeer ist bekanntlich eine alte Heilpflanze, genauso wie Rosmarin.

Pflanzen

Als Topferde eignet sich lehmig-sandiges, gut humoses Substrat, da ist Lorbeer nicht sehr anspruchsvoll. Loorbeer ist ein Tiefwurzler, somit sollte der Topf mehr hoch als tief sein

Pflegen

Durchlässige Erde im Topf muss bei heissem Sommerwetter gut gegossen werden. Dünger braucht Lorbeer nur sehr wenig, vielleicht etwas frische Erde und Kompost. Je mehr Dünger desto schneller das Wachstum und desto weniger kompakt wächst die Pflanze. Ich schneide meinen Lorbeer mindestens zwei mal im Jahr, da fällt einiges an Blättern an, die vorsichtig im Schatten getrocknet werden. 

Leichten Reif auf den Blätter hält Lorbeer aus, Temperaturen unter -5° C schädigen die Pflanze aber schon erheblich. Obwohl Lorbeer langsam wächst ist spätestens jedes dritte Jahr ein etwas größerer Topf fällig. Lorbeer bekommt leicht Sonnenbrand, wenn er nicht vorsichtig nach dem Auswintern im Schatten aklimatisiert wird, hellbraune Blätter sind die Folge.

Vermehren

Stecklinge sollten im Spätsommer funktionieren, tun sie aber bei mir nicht. Normalerweise werden ca. 10 cm lange Trieb zur Hälfte in feuchte Anzuchterde gesteckt, darüber kommt Folie oder Glas. Möglicherweise ist es meiner Ungeduld geschuldet, denn die Stecklinge brauchen ein langes halbes Jahr, bis sie dann endlich Wurzeln bekommen.

Überwintern/Schneiden

Lorbeer sollte hell überwintert werden, er hat ja auch im Winter grüne Blätter. Temperaturen um die 14 ° C sind völlig in Ordnung, mein Lorbeer verliert bei der Überwinterung kein einziges Blatt und wächst sehr langsam weiter. Warscheinlich verträgt er sogar etwas mehr. Sobald Lorbeer gelbe Blätter bekommt ist es Zeit, sich um das Wassermanagement zu kümmern. Meist ist Staunässe oder ein ausgetrockneter Topfballen die Ursache.

Ich schneide meinen Lorbeer im Frühling nach dem Auswintern in Form damit er kompakter wächst. Lange Triebe werden aber immer wieder abgenommen. Ich kenne Leute, die trimmen ihn liebevoll wie Buchs zu Kugeln oder Pyramiden, jeder so wie er will.

Lieblings-Sorten

Es gibt inzwischen Züchtungen mit helleren Blattfarben oder -formen, für mich gibt es nur Einen:

Laurus nobilis, (Echter) Lorbeer, hellgelb, 40-200 cm IV-V

Traum-Partner

Ein Topfgarten mit weiteren mediterranen oder asiatischen Pflanzen auf Terrasse oder Balkon, Topfrosen oder ein schön glasierter Topf neben der Haustüre, Lorbeer untermalt prächtige Blühpflanzen immer angemessen und ein bisschen vornehm.