Wolfsmilch

Euphorbia

(Euphorbiaceae)

Fr-St, 1-2, so-hs, 40-80 cm, VI-X

Lehmig-sandig, humos, pH +/-7, NPK++, Z5, Sch

Zur Gattung Euphorbia gehören etwa 2.000 sehr verschiedene Arten, die je nachdem ob ein- oder mehrjährig zu den Stauden oder den Gehölzen gehören, darunter auch der bei uns so beliebte Weihnachtsstern (in Sizilien habe ich baumhohe Exemplare gesehen). Viele sind aber sehr winterhart und wirken mit ihren leuchtenden Farben exotisch in eintönigen Gartenbereichen.

Euphorbia cyparissias ,Fens Rubi‘ ©  garten-puk.de


Die kleine einjährige Gartenwolfsmilch - für manche ein ungeliebtes ‚Unkraut‘ - wächst auch bei mir wo sie will. Ich dulde sie an vielen Stellen weil sie den Boden vor dem Austrocknen schützt und Schnecken in Schach hält. Wo es zu viel wird, läßt sie sich leicht entfernen. Der Saft der Gartenwolfsmilch soll übrigens gegen Warzen helfen, ein richtiges ‚Hexenkraut’ ist das also. Der Milchsaft, typisch für alle Wolfsmilch-Arten, ist prinzipiel jedoch giftig, reizt Haut und Schleimhäute und kann allergische Reaktionen hervorrufen, deshalb sollte man beim Arbeiten Handschuhe tragen und sowohl Haustiere als auch Kleinkinder von den Pflanzen Fernhalten.

Pflanzen

Wolfsmilch gehört zu den wärmeliebenden Pflanzen, deshalb ist eine Pflanzung im Frühjahr empfehlenswert. Außer durchlässiger, humoser Erde benötigt sie nichts besonderes. Pflanzt man sie an halbschattige Stellen, wächst sie der Sonne entgegen, da gibt es kein Halten.


Für die schöne, feurige Himalaya-Wolfsmilch benötigt man schon mindestens 1/2 qm Platz, sonst kommt sie nicht richtig zur Geltung. Sie ist, obwohl gut 80 cm hoch, keine ‚Leitstaude‘, vielmehr unterstreicht sie andere, prächtige Blütenstauden. Auch sie drängt der Sonne entgegen und sprießt auch gerne einmal einen halben Meter oder mehr entfernt von ihrem ursprünglichen Pflanzort, wächst also nicht wirklich schön horstig.


Wer vor dem Haus in praller Sonne ein Stück Kies oder Pflastersteine aufhübschen will, sollte es einmal mit Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias) versuchen. Sie verträgt Hitze, klirrenden Frost und Trockenheit ausgezeichnet und soll sich deshalb sogar zur Dachbegrünung eignen. Die Sorte 'Fens Ruby' ist eine der schönsten, liebt eher magere Böden und eignet sich für die sonnigen Stellen im Beet. Bei zuviel Nässe 'nadelt' sie jedoch wie ein vertrockneter Weihnachtsbaum.


Im Beet wird sie nur 20-30 cm hoch und bildet gerne Ausläufer. Die feingliederige Pflanze paßt an einen Platz am südlichen Rand, sonst wuchert sie innerhalb kurzer Zeit alles zu. In den Rasen hinein hat sie es bisher noch nicht geschafft, ich hätte nichts dagegen.

Euphorbia griffithii ‚Fireglow‘ (Himalaya-Wolfsmilch) © garten-puk.de

Pflegen

Wolfsmilch ist ziemlich trockenheitsverträglich, außer die ‚Sumpf-Sorten’ versteht sich. Gedüngt werden muss m.E. nur dann, wenn die Pflanzen nicht wachsen wollen, das habe ich jedoch noch nie erlebt. Häufig läßt die Blüte auf sich warten, wenn man die Pflanzen im Frühling zurückschneidet, für die Himalaya-Wolfsmilch gilt dies jedoch nicht, sie treibt vehement aus und behauptet sich auch im Halbschatten.

Vermehren

Die Vermehrung gelingt leicht durch abstechen von Pflanzenteilen, ein Ausgraben ist nicht notwendig.

Traum-Partner

Spornblumen in Rot (Centranthus ruber ‚Coccinaeus‘) oder Salvia nemorosa, aber auch Agastache ‚Black Adder‘ und rote Rutenhirse sind schöne Partner. Orange-rote oder gelbe Strauchrosen sind ebenfalls herrlich, sollten aber nicht überwuchert werden.

Euphorbia amygdaloides © garten-puk.de

Lieblings-Sorten

Euphorbia amygdaloides (Mandelblättrige Wolfsmilch), hellgrün, 60 cm, VI-X

Mehrere Varianten, teils mit roten, teils mit panaschierten Blättern


Euphorbia griffithii ‚Fireglow‘ (Himalaya-Wolfsmilch), orange-grüne Scheinblüten, 80 cm, VI-X


Euphorbia cyparissias (Zypressen-Wolfsmilch), hellgelb, 20-30 cm, VI-X

Ausgezeichnete Winterhärte und Trockenheitsresistenz, für problematische Stellen und Dachbegrünung, liebt Kalk und mageren Boden (Trockenrasen).


Euphorbia seguieriana ssp. niciciana (Steppenwolfsmilch), grüngelb, 40-60 cm, VI-X

Wie die E. amygdaloides-Sorten bleibt sie horstig an Ort und Stelle und wird auf nährstoffreichem Boden höher, treibt aber nach RS im Juni gut wieder aus und bleibt klein und kompakt.

Pflegeplan

Vorfrühling II-III Frühling IV-V Sommer VI-VII Spätsommer VIII-IX Herbst/Winter XI-I
- D: evtl. Kompost - - -