Pfingstrosen

Ich kann nur zu gut verstehen, warum sich manche Staudengärtnereien auf Pfingstrosen spezialisiert haben, die Schönheit der Blüten ist einfach unbeschreiblich. Schon der vehemente, rote Austrieb im Frühlingsbeet ist eine Augenweide. Nach der kurzen, fulminanten Blüte von kaum zwei Wochen, glänzen die Büschlein mit elegantem Laub und im Herbst erröten viele, vermutlich weil sie immer noch schön anzusehen sind.


Interessant finde ich auch die Artenvielfalt der Paeonien und wie sie entstand. Interessant auch deshalb, weil leider bei den vielen neuen Sorten die Herkunft immer ungewisser wird. Je nach Elternteilen haben Pfingstrosen aber durchaus verschiedene Standorteigenschaften, die man besser berücksichtigt, wenn man lange etwas von den Pflanzen haben möchte.S

Wildarten

Da wären zunächst einmal die Arten, die hauptsächlich am Alpensüdrand und um das Mittelmeer zu findenden sind und aus denen vormals unsere Bauernpfingstrosen, Paeonia offcinalis, hervorgegangen sind. Sie sind alte Heilpflanzen und wer am Gardesee gerne auf Bergwanderungen geht, trifft manchmal noch auf wilde Gesellen in leuchtendem Purpurrot.


Im Kaukasus findet man die gelb blühende Paeonia mlokosewitschii und in Südosteuropa die rein rote, fein belaubte Paeonia tenuifolia. Das sind bei weitem nicht alle, aber solche, die es bei uns in sehr ähnlichen Gartenformen auch noch zu kaufen gibt - etwas für Liebhaber.

Lactiflora-Arten

Sie stammen vor allem China, wo Päonien seit Jahrhunderten kultiviert werden. Unübersehbar viele schöne Züchtungen sind aus ihnen hervorgegangen, die meisten Garten-Hybriden gehen auf diese Arten zurück.

Strauchpäonien

Diese Gruppe umfasst die aus China stammenden Peoniaea suffruticosa, von denen ich auch ein Exemplar habe und eine robustere Hybrid-Gruppe, die sogenannten Rockii-Hybriden, die für unser Klima besser geeignet sind und in halbschattigen Bereichen gut zurechtkommen.

Itoh-Hybriden

Dies sind Päonien, die auf die Kreuzung von Lactiflora-Arten mit einer fernen Verwandten, der strauchartig wachsenden Paeonia lutea, einer gelben Wildpaeonie, mitte des 20. Jhds. von einem Herrn namens Itoh gezüchtet wurden. Daraus entstanden bis heute eine Vielzahl von farben- und formenreichen ‚intersektionellen’ Hybriden, die sehr wüchsig, standfest, wiederstandsfähig und sehr leicht zu kultivieren sind. Diese Paeonien fehlen mir noch - ich freue mich schon jetzt darauf.


Das sind bei weitem nicht alle Arten, aber für den Anfang sollte es genügen. Spezielle Literatur dazu gibt es für Leute, die totalverliebt sind inzwischen auch reichlich.