Motive


Liebe Leser,


ein paar Worte vorweg: diese Website dient keinerlei kommerziellen Zwecken. Genau genommen ist sie sehr eigennützig von mir für mich aus meinem Gartenbuch entstanden, in dem ich alles aufgeschrieben habe, was mir zum Thema Gärtnern und Pflanzen wichtig erschien und welche Erfahrungen ich im Laufe der Jahre gemacht habe.


Ich bin Amateur, kein Profi, und will niemandem etwas verkaufen oder vormachen. Amateure lieben das was sie tun, daher der Name, und Gärtnern ist für mich eine der interessantesten, schönsten und sinnvollsten Tätigkeiten, die ich kenne. Beruflich komme ich aus einer ganz anderen Ecke. Ich habe auch das, was nicht funktioniert festgehalten. Vieles entwickelt sich auf Anhieb nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Manchmal, so scheint es, sind höhere Kräfte am Werk.


Alle Bilder sind selbst aufgenommen. Wer sie interessant findet, kann sie gerne in voller Auflösung bekommen. Für kommerzielle Zwecke verlange ich nur einen Unkostenbeitrag, möchte aber gerne wissen, wofür und wann sie verwendet werden. Die meisten sind keine Meisterwerke sondern 'Gebrauchsfotos', die etwas veranschaulichen sollen, sie sind nur inhaltlich interessant.


Noch Eines: ein Puk ist eine Art Kobold, wie er in Shakespeares ,Sommernachtstraum‘ vorkommt, eine Art Pooka oder Pumuckl. Er bringt lustig alles durcheinander und hat viel Unsinn im Kopf. Manchmal, so scheint mir, ist er auch in unserem Garten zugange. Er sorgt dafür, dass uns die Arbeit nicht ausgeht und hinterlässt Botschaften, die uns manchmal zum Staunen, manchmal zum Rätseln und oft zum Lachen bringen, so wie es seine Art ist.


Viel Spaß beim Lesen!



Lage und Klima

Wir wohnen in Oberbayern auf fast 700 m Höhe mit warmen, sonnigen Sommern und immer weniger Schnee im Winter. Auf diese Umgebung beziehen sich meine Erfahrungen und meine Pflanzenauswahl.


Die Erde in unserem Hausgarten ist lehmig-humos, guter alter Gartenboden mit ein paar ,Problemzonen‘. Meine Pflanzen müssen schon gut winterhart sein, mindestens bis -23°C (Z6), wenn sie einige Jahre überdauern sollen. Manchmal schlägt das kontinentale Klima durch und beschert uns tagelang klirrend kalten Ostwind. Zunehmend gibt es aber sehr milde, sehr nasse Winter ohne längeren Frost. Es kommt vor, das Schlüssenblumen im Dezember blühen und alles bereits im Februar aus dem Boden bricht - nicht gut, wenn es im April noch Fröste gibt, die das Thermometer weit in die Minusgrade treiben. Noch eine Rahmenbedingung ist, dass es inzwischen ein alteingewachsener Garten mit hohen Bäumen und Hecken ist - vollsonnige Bereiche haben wir daher nur noch wenige. Deshalb finden sich bei mir viele Pflanzen für den Gehölzrand und den Halbschatten.


Trotzdem gibt es sehr viele unterschiedliche kleine Lebensbereiche: nasse, trockene, warme, kalte, sonnige, schattige, schneckige und scheckige. Mein Ding ist es, für alle diese ,Kleinklima-Oasen‘ die richtigen, sprich langlebige und zueinander passende Pflanzen zu finden und ansässig zu machen. Viele Pflanzen gibt es schon seit mehr als zwanzig (!) Jahren. Außerdem ist unser Garten sehr divers, es gibt dort auf wenigen hundert Quadratmetern über 300 Arten!  Das macht durchaus Arbeit,  trotzdem steht immer noch der Spaß an erster Stelle und das soll auch so bleiben!


Sauber angelegte Gärten mit Formschnitt-Gehölzen, gepflegten Rasenflächen und vorgegebenem Farbkonzept können wunderschön sein, passen aber nicht in unsere Umgebung und lassen nur wenig Raum für Experimente und wilde Zusammenstellungen. Dann lieber einen unordentlichen Steinhaufen für die Erdkröten und Tiegerschnegel, die Nacktschneckeneier auf dem Speiseplan haben und deshalb meine Freunde sind, und wuchernder Fenchel, auf dem massenhaft Marienkäfer mobbern.

Oben: Marienkäfer am Fenchelkraut

Unten: Tigerschnegel