Frühlings-Anemonen

Anemone nemorosa, A. Sylvestris, u.a.

(Ranunculaceae)

G-Gr, 💧1-2, ☀️ so-hs, 10/40 cm, III-V

Lehmig-sandig, humos, pH+/-7, NPK++, Z4/7, 🐌 

Das weiße, kleine Buschwindröschen (A. nemorosa) wächst in meinem Garten wann und wo es will, manchmal macht es sich aus dem Staub um dann an anderer Stelle wieder aufzutauchen. Da es sich um eine heimische Wildstaude handelt, hat es bei uns absolute Priorität - da wo es will, darf es bleiben.

Anemone nemorosa, A. blanda 'Blue shades' , A. blanda 'white splendor' ©  garten-puk.de

Die Verwandte aus dem Balkan (A. blanda) hat dagegen sehr große Blüten und ist ebenfalls weit verbreitet: in weiß, schönem dunklen Blau oder Rosa hat sich der Neophyt bei uns breitgemacht. Nicht dass er sich aggressiv verhält, er lockt nur viel weniger Insekten an, als die ansässigen Arten. Der Nachteil von Neuphyten gegenüber Geophyten ist meist nicht, dass einheimische Sorten verdrängt werden, sondern dass sie für Insekten keine Nahrungsgrundlage sind, aber auch die passen sich mit der Zeit an, jeder verdient eine Chance!

Pflanzen

Die unterschiedlichen Anemonen-Arten werden am besten im Herbst gepflanzt, die kleinen Knollen z.B. von A. blanda lassen sich leicht in aufgelockerte Erde drücken, die Wurzelstock-bildenden Arten setzt man in kleinen oder auch größeren Pulks an warme, helle Stellen unter Hecken und Gehölze. Alle Anemonen lieben einen durchlässigen, lockeren und humusreichen Boden. 


Im Prinzip sind die Pflanzen nicht sehr anspruchsvoll und bilden mit der Zeit große, wunderschöne Teppiche. Die große Waldanemone benötigt allerdings etwas Kalk im Boden, um sich wirklich wohl zu fühlen.

Pflegen

Sehr kalte Winter können den Bestand durchaus reduzieren, das kommt aber immer seltener vor. Sonst ist keine Pflege notwendig.

Vermehren

Anemonen vermehren sich selbst durch Aussamung, rhizombildende Arten, wie das Buschwindröschen bilden überirdische Ausläufer, an deren Endpunkte sich winzige Wurzeln bilden und ein Sproß nach oben wächst. Also abtrennen und an anderer Stelle einsetzen.

Lieblings-Sorten

Anemone nemorosa (einheimische Ursprungsart), weiß, 10-15 cm, III-IV (Z5)

Inzwischen gibt es von A. nemorosa sehr hübsche, gefüllte Auslesen und sogar eine leuchtend blaue Sorte.


Anemone sylvestris (große Waldanemone), weiß, 40 cm, V (Z4)

Zu Hause ist sie in ganz Mitteleuropa bis hin zum Kaukasus und ist, anders als viele ihrer Artgenossen gut resistent gegen trockene Sommer, ein Grund mehr sie anzupflanzen. Auch wenn sie Waldwindröschen heißt: Nadelwald ist nicht ihr Habitat, dort ist der Boden meist zu sauer, sie braucht genügend Kalk im Boden für ein üppiges Wachstum.


GR-Fr-SH, 💧1-2, ☀️ so-hs, 40 cm, V-VI

Sandig, humos, pH 7+, NPK+(++Ca), Z4, 🐌


Anemone x lipsiensis (Leipziger Windröschen), hellgelb, 15 cm, II-IV (Z4)

Sie ist eine ganz zauberhafte Naturhybride, die in der Nähe von Leipzig gefunden wurde. Beide Elternteile sind einheimisch (A. nemorosa und das gelbe Windröschen A. ranunculoides).


Anemone blanda (Balkan- oder Strahlenanemone), weiß ‚White splendor‘, dunkelblau ’blue Shades’, rosa ‚Pink Star‘, 30 cm, III-IV (Z7)


Traum-Partner

Das Laub von Frühjahrsanemonen zieht früher oder später komplett ein, deshalb eignen sie sich für spät austreibende Stauden, wie z. B. Funkien und Farne sehr gut. Schöne Partner sind außerdem Coridalis in verschiedenen Farben, ebenso Heleborus. Zumindest Anemone blanda eignet sich sogar zur Kombination mit Waldmeister (Galium odoratum) das würde ich den heimischen Wildformen aber nicht unbedingt zumuten wollen. Außerdem sind alle Ranunculaceae mehr oder weniger giftig, das stört bei der Waldmeisterernte.

Pflegeplan

Vorfrühling II-III Frühling IV-V Sommer VI-VII Spätsommer VIII-IX Herbst/Winter XI-I
- - Pflanzen ziehen ein - Ggf. wenig Kompost mit Laub vermischt