Sonnenbraut

Helenium-Hybriden

(Asteraceae)

GR-Fr, 💧2, ☀️so-hs, 80-160 cm, VI-X

Lehmig-sandig, humos, pH+/-7, NPK+++, Z5, 🐌!

Nach der Einführung von Helenium in unserem Garten war er ein anderer - wie kann man bloß auf diese Blüten verzichten? Spätsommer und Herbst erstrahlen seitdem in Kupfer und Gold, daran kann ich mich nicht sattsehen. Kein Wunder dass Karl Foerster so viele Sorten gezüchtet hat! Nach Helenium kann man süchtig werden. 


Ihren botanischen Namen verdankt die Gattung Carl von Linné, eine der schönsten Sorten wurde nach ihm benannt. Die Blütenform erinnert an ein flammendes Sonnenrad, also nannte er sie Helenium.

Helenium 'Moehrheims Beauty'© garten-puk.de

Es gibt inzwischen dutzende von sehr schönen Sorten, die alle aus den Arten: Helenium hoopesii und Helenium autumnale gezüchtet wurden. Man kann die Sortenvielfalt auch in früh- mittel- und spätblühende Arten einteilen. Allesamt blühen sie von Juni bis Oktober.


Helenium wächst ‚in Sträußen’. Auf hohen Stängeln bilden sich verzeigte Kronen, deren Blüten alle miteinander in ungefähr der selben Höhe schaukeln - ein unwiderstehlicher Anblick. Die Wuchshöhe variiert von 60 cm wie bei der Sorte ‚Kupferzwerg‘, bis zu 150 cm bei den Spätblühern, z.B. ‚Baudirektor Linné‘.


Einer der Altmeister unter den Staudenfreunden, Karl Foerster, hat sich in den 1940er und 1950er Jahren intensiv mit der Züchtung von Helenium befasst (H. ‚Flammenrad’, ‚Kanaria’, ‚Königstiger‘‚ ‚Goldrausch‘, ‚Salsa‘).

Pflanzen

Sonnenbräute lieben volle Sonne. Das kann ich leider nicht immer bieten aber Gott sein Dank wachsen sie auch in Bereichen, die nur den halben Tag Sonne haben. Der Boden darf nicht zu trocken sein, sie brauchen für eine üppige Blüte im Sommer genug Wasser. Helenium gedeiht in jedem nährstoffreichen Boden, der jedoch frisch bis feucht sein sollte.


Sonnenbräute können sowohl im Herbst als auch im Frühjahr gepflanzt werden, die Herbstpflanzung bringt der Pflanze jedoch Vorteile. Besonderheiten gibt es hierzu keine. Damit die Überwinterungsknospen richtig liegen, darf Helenium weder zu tief noch zu hoch gepflanzt werden.

Pflegen

Helenium ist ein Starkzehrer, d.h. es benötigt im Frühjahr eine ordentliche Portion organischen Dünger - Kompost und Hornspäne. Eine unauffällige Staudenstütze kann bei hohen Sorten vorteilhaft sein, ich versuche hohe Stauden aber dort zu pflanzen, wo sie eine natürliche Stütze, z.B. einen Zaun oder hohe umgebende Pflanzen und Gräser haben, da ich zusammengeschnürte Staudenhorste alles andere als schön finde. Verblühtes wird immer knapp über der nächsten Knospe abgeknipst. Das mache ich gerne. Wenn ich keine Zeit habe, lasse ich es eben.


Man kann die Pflanzen im Mai/Juni mit dem sogenannten „Chelsea Chop“ stutzen. Englische Gärtner kappen die äußeren Stängel der Stauden (auch bei Echinacea, Phlox, Indianernessel, Sedum, Astern u.a.) etwa um ein Drittel. Bei uns nennt man das ‚Pinzieren’. Dadurch entwickeln sich mehr Seitentriebe, die Horste werden kompakter und standfester - das kann an windigen Stellen helfen - und außerdem wird die Blütezeit verlängert, da die äußeren Blüten sich erst später entwickeln.


Die Neuaustriebe der Sonnenbräute sind bei meinen Erzfeinden, den Nacktschnecken beliebt, also aufpassen! Es kommt auch manchmal Mehltau vor - schlimmer sind jedoch virale Erkrankungen, da muss die ganze Pflanze entsorgt werden, natürlich auf keinen Fall auf den Kompost.


Helenium Hybride 'Flammenrad' pflanzen und pflegen © garten-puk.de

Vermehren

Alle zwei bis drei Jahre sollten die Stauden geteilt werden, da sie sonst schnell vergreisen (innen kahl werden), damit werden sie gleichzeitig vermehrt. Das ist bei mir nicht der Fall, die Horste wachsen langsam aber stetig, wahrscheinlich weil ich nicht so viel dünge. Jetzt, nach 5 Jahren wird es aber Zeit.


Nicht zufrieden war ich bisher mit zwei Sorten: ‚Sahins Early Flowerer‘, obwohl eine ***-Staude, hat sich als nicht standfest und krakelig wachsend erwiesen und ‚Siesta‘ ist sehr blühfreudig, aber farblich sehr matt (braun), aber das alles kann an vielen Dingen liegen.

Lieblings-Sorten

Helenium Hybride ‚Flammenrad‘, (Foerster) rot-orange geflammt, 140 cm, VII-X

Helenium Hybride ‚Rubinzwerg‘, rubinrot, 80 cm, VII-IX 

Helenium Hybride ‚Wonadonga‘ (Foerster), Kupfer-goldgelb, 160 cm, VIII-XI 

Helenium Hybride ‚Moerheim Beauty‘, orange-rot-gelb geflammt, 120 cm, VII-IX

Helenium Hybride ‚Salsa‘ (Foerster), rot, 80 cm, VII-IX

Helenium Hybride ‚Bishop‘, goldgelb, 50 cm, VI-VIII

Kleine, sehr robuste Sorte, die auch in einem Topf Feuer entfacht, häufig angeboten, lange Blüte, im Beet jedoch eher langweilig.

Traum-Partner

Die wahrhaft prächtigen Stauden wirken ungemein schön mit Chinaschilf, hohem, weißen Phlox, dunklen Indianernesseln und zusammen mit Agastachen, Staudensonnenblumen und Rudbeckien. Die kleine rote ‚Salsa’ feuert mit japanischem Blutgras ‚Red Baron’ um die Wette. Da komme ich ins Schwärmen …

Helenium 'Wonadonga' © garten-puk.de
Helenium 'Fiesta' © garten-puk.de

Pflegeplan

Vorfrühling II-III Frühling IV-V Sommer VI-VII Spätsommer VIII-X Herbst/Winter XI-I
RS vor Neuaustrieb D: Kompost, Hornspäne oder Langzeitdünger - Nicht austrocknen lassen D: etwas Herbstkali