Stachelbeeren
Ribes uva-crispa
(Grossulariaceae)
GR-Fr-B, 2-3, so-hs, 60-150 cm, IV
Lehmig-sandig, sehr humos, pH +/-7, NPK ++, Z4,
Sch
Die ungewöhnlich aromatischen Beeren sind bekanntlich eng verwandt mit schwarzen Johannisbeeren. Aus deren Kreuzung ist schließlich die Jostabeere entstanden. Woher sie letztendlich stammen, ob aus Amerika oder Europa läßt sich, wie bei vielen alten Kulturpflanzen nicht mehr so genau sagen, vereinzelt kann man sie heute noch a feuchten Waldrändern finden.
Ribes uwa-crispa, Stachelbeere und Larven der Stachelbeer-Blattwespe © vogg-pe.de
Wie Johannisbeeren kann man Stachelbeeren gut am Gehölzrand unterbringen, sie nehmen es, obwohl sie mehr flach als tief Wurzeln, schon mit ordentlichem Wurzeldruck auf. In Omas Garten standen die Sträucher direkt vor einer Buchenhecke und bei mir tun sie das auch.
Hochstämmchen, wie ich sie kultiviere, lassen sich leichter ernten, sind aber etwas kurzlebiger als Strauchformen. Mein gelbes Stachelbeeren-Bäumchen habe ich allerdings schon 20 Jahre.
Pflanzen
Stachelbeeren vertragen pralles Sonnenlicht nicht so gut. Etwas geschützt durch größere Gehölze, etwa Obstbäume, stehen sie im lichten Schatten ideal. Tiefe Temperaturen im Winter machen ihnen zwar nichts aus, da sie aber schon früh im April blühen können Spätfröste die Blüten leider erfrieren lassen, deshalb ist es ratsam, einen geschützten Standort für die Stauden vorzusehen. Auf Trockenheit reagieren sie wie schwarze Johannisbeeren, d.h., die Blüten fallen ab und die Früchte werden mickrig.
Gepflanzt wird im Herbst, logisch. Beim Pflanzschnitt oder spätestens im darauffolgenden Spätwinter werden die kräftigsten Triebe um ca. 1/3 eingekürzt.
Pflegen
Im Prinzip verlangen sie nach den gleichen To-Does wie ihre nahen Verwandten, die schwarzen Johannisbeeren. Gedüngt wird mit etwas Kompost und ggf. mit Hornspänen, geschnitten wird allerdings etwas anders.
Helle Flecken auf den Früchten sind meist ein Zeichen für Sonnenbrand, ansonsten habe ich noch keine ernsthaften Erkrankungen feststellen können.
Echte Gefahr droht jedoch von der Stachelbeer-Blattwespe, sie befällt auch rote und weiße Johannisbeeren und frißt innerhalb kürzester Zeit alle Blätter ab. Wenn der Notaustrieb auch gefressen wird, kann die Pflanze eingehen. Spritzen mit Seifenlauge hilft, aber man muß wirklich schnell sein und mehrmals spritzen. Die Larven überwintern im Boden, sind aber schlecht zu finden.
Schnitt
Früchte bilden Stachelbeeren an den einjährigen, kurzen Seitentrieben von älteren Ästen. Egal ob Hochstamm oder Strauch, alle Haupttriebe werden spätestens nach 4-5 Jahren stark zurückgeschnitten oder direkt über einem Seitentrieb gekappt (Ableitung). Zu dicht stehende Seitentriebe werden bei den Sträuchern ebenfalls komplett entfernt. Bei Stämmchen kürzt man sie auf etwa ein Zentimeter lange Stummel.
Bei Sträuchern werden jährlich 2-3 alte Bodentriebe im zeitigen Frühjahr gekappt, zwei einjährige Triebe dafür stehengelassen, alle anderen kommen weg. Haupttriebe, die zu lang werden, werden um ca. 1/3 gekappt und auf einen nach außen wachsenden Trieb umgelenkt.
Einjährige Ästchen unbedingt stehen lassen, sie tragen im Folgejahr Früchte. Zu dicht stehende oder nach innen wachsende Seitentriebe werden ebenfalls herausgenommen, genauso wie steil nach oben wachsende Triebe, sie tragen nur wenige oder gar keine Früchte.

Vermehren
Stachelbeeren lassen sich wie die Schwarzen Johannisbeeren recht einfach durch Stecklinge oder Steckhölzer (Herbst) vermehren. Im Sommer kann man gleich aus den herausgeschnittenen, halb verholzten Trieben Stecklinge schneiden (ca. 20 cm) und an einer humosen Stelle bis auf wenige Zentimeter in die Erde stecken.
Lieblings-Sorten
Ribes uva-crispa ‚Invicta‘, grün-gelbe Früchte, bewährte Sorte, als Stämmchen ideal für den Hausgarten
Traum-Partner
Häufig stehen Stachelbeeren und Johannisbeeren in einem ‚Obstgarten‘ nach beieinander, hätte ich die Chance zur Neuanlage würde ich ganau dies vermeiden, man muss es den Blattläusen ja nicht zu leicht machen. Damit die Flachwurzler gut gepflegt werdenkönnen, sollte man die Scheibe unter dem Strauch grasfrei halten und gegen Feuchtigkeitsverlust mulchen. Gegen ein Völkchen von bunten Krokussen ist aber nie etwas einzuwenden.
Pflegeplan
Vorfrühling II-III | Frühling IV-V | Sommer VI-VII | Spätsommer VIII-IX | Herbst/Winter XI-I |
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- ggf. Auslichten | D: Kompost und wenig Hornspäne, gießen! | Pflegeschnitt nach Blüte | - | - |