Katzenminze

Nepeta racemosa, N. grandiflora,

N. kubanica und Hybriden

(Lamiaceae)

Fr-St, 💧1-2, ☀️so, 40-80 cm, V-VII

Sandig-Steinig, wenig-humos, pH+/-7, NPK+, Z4, 🐌

Katzenminzen haben viele Fans unter Menschen und Katzen. Weltweit gibt es etwa 180 verschiedene Arten der hübschen Lippenblütler. Leider habe ich kaum Flächen, die den Ansprüchen der Pflanzen gerecht werden. Vor allem die graulaubigen Sorten, die trockene und warme Standorte brauchen und am liebsten im Kiesbeet Platz nehmen würden, haben es bei mir schwer.



Nepeta, Katzenminze pflanzen und pflegen

Nepeta x faassenii ‚Walkers Low‘ © garten-puk.de

Katzenminze ist eine beliebter Rosenbegleiterin, da viele Insekten von den enthaltenen Pheromonen Nepetalacton und Aktinidin, das übrigens auch in Baldrian enthalten ist, flüchten. Katzen dagegen werden „high“ und rollen sich in der Pflanze bis sie platt ist. Sie soll auf sie aphrodisierend wirken, manchmal auch beruhigend. Nicht alle Katzen reagieren jedoch gleich. Reibt man Spielzeug mit getrocknetem Kraut ein, regt es den Spieltrieb an und macht die Tiere zutraulich und manchmal ganz wuschelig. Gefährlich soll die Droge für Katzen nicht sein. Vögel mögen das Kräutlein nicht - auch nicht Schnecken - recht so.

1-2 Nepeta x faassenii ‚Walkers Low‘, 3 Nepeta grandiflora ‚Cat´s Pajamas‘, 4 Katzenbesuch und Pflanzenreste

Auf frischen bis feuchten, nährstoffreichen Böden gedeihen nur wenige Arten der Katzenminze, zum Beispiel die Japan-Katzenminze (Nepeta subsessilis), der China-Drachenkopf (Nepeta prattii) und die großblütigen Sorten (nepeta grandiflora). Schwere, feuchte Böden mögen auch diese grünlaubigen Arten nicht wirklich. Der optimale pH-Wert für diese Sorten liegt zwischen 6 und 7. Kalk im Boden ist auf jeden Fall bei allen beliebt.


Wer keine guten Standort für Katzenminze hat, kann auf eine breite Palette an Bergminze, Salbei und Agastachen zurückgreifen, die mindestens genauso schön sind und etwas lehmig-humoseren Boden besser vertragen. Nur für Katzen sind diese Pflanzen nicht so attraktiv.

Pflanzen

Die meisten Arten der Katzenminze gedeihen am besten auf kargen, durchlässigen Böden und vertragen Trockenheit sehr gut. Volle Sonne ist unbedingt notwendig, sonst hat man an den Pflanzen keinen Spaß. 


Sand und Kies können die Erde durchlässiger machen. Natürlich kann man Gräben ziehen oder Hügelbeete anlegen, ob sich da lohnt, muss man sich gut überlegen, wenn man viele Katzenbesuche hat.

Pflegen

Pflanzzeit ist im Frühjahr. Nach drei bis fünf Jahren spätestens ist eine Teilung fällig, da die Pflanzen nicht mehr so stark blühen. Mineralischer Dünger - in Maßen - können im Frühjahr den Start erleichtern, wenn man etwas Kräuter- oder Anzuchterde übrig hat, darf das gerne rings um die Pflanze verarbeitet werden. Blaukorn wird oft empfohlen, muss aber meines Erachtens nicht sein. Zwei meiner Sorten wachsen zu Füssen einer Rose und sind mit dem zufrieden, was die Rose übrig lässt.


Es gibt wenige Katzenminze die sehr gut remontieren, ein bodennaher Rückschnitt nach der Blüte ist das, was die Pflanze dazu braucht. Nach drei bis fünf Jahren kann die Blütenfülle der Katzenminze nachlassen, dann sollte sie im Frühling geteilt werden. Mehltau kann vorkommen, ansonsten ist die Pflanze recht robust.


Vermehren

Schöne, wüchsige Sorten sollte man am besten durch Teilung vermehren. Es können aber auch Stecklinge genommen werden. Das Vermehren von Pflanzen macht einfach ungeheuren Spaß weil es oft leicht gelingt - und was man zuviel hat, kann verschenkt werden. Katzenminzen können wunderbar in Töpfen auf Terrasse oder Balkon kultiviert werden.


Lieblings-Sorten

Nepeta x faassenii ‚Walkers Low‘, hellblau-violett, bis 80 cm, V-VII,

Eine der besten Sorten (*** Sterne-Staude), für vollsonnige Standorte, bei weniger Licht kümmert sie. Ich habe einmal die kümmerlichen Reste einer Pflanze an eine kleine Trockenmauer gesetzt. Sie ist buchstäblich aufgeblüht und ernährt dort Scharen von Bienen und Gartenhummeln. 'Walkers Low' remontiert tadellos und nimmt auch etwas humoseren Boden nicht krumm.


Nepeta racemosa ‚Superba‘, blasses Blau, 20-40 cm, V-VII

Remontiert sehr gut.


Nepeta grandiflora ‚Cat´s Pajamas‘, lavendel-blau, 40-60 cm, kompakt, hübsche kräftige Farbe, VI-VII Lieblingssorte der Nachbarskatze, von der schönen Pflanze blieb nichts mehr übrig!

Nepeta grandiflora 'Florina', Rosa Katzenminze, hell-rosa, 50 cm, VII-IX

Selektion von Christian Kress (Sarastro), sehr verträgliche Größe. Die große Schwester 'Dawn to Dusk' wird 90 cm hoch. Beide wirken sehr schön, wenn sie mit rosa oder roten Stauden kombiniert werden.


Nepeta Hybr. 'Blue Danube'  (N. grandiflora x N. racemosa, Sarastro), blau, 50 cm VII-IX

Schöne, kräftige Blütenrispen, braucht frische bis feuchte Erde und kann deshalb in Staudenbeete gut integriert werden. Sät sich gelegentlich selbst aus, ist dann aber nicht sortenrein. Nach der Hauptblüte besser zurückschneiden.


Nepeta kubanica, violett, 70-80 cm, VI-VIII
(Sie stammt nicht aus Kuba sondern aus dem Kaukasus; wie sie zu ihrem Namen kommt ist mir ein Rätsel) Die Staude wird richtig groß, ich schneide sie immer wieder zurück und beschränke ihre Wuchsfreude so gut es geht. Sie ist ein Hummel-Liebling, braucht aber viel mehr Platz als ich zunächst angenommen habe. Sie
verträgt etwas schwereren, humoseren Boden und wächst bei mir im lichten Schatten. Zu Rutbeckien oder Stauden- Sonnenblumen passt sie sehr gut, ansonsten etwas derb im Auftreten, also nichts für fein abgestimmte Staudenbeete. ähnlich wie Taubnesseln wächst sie nicht wirklich kompakt sondern erobert die Umgebung mit niederliegenden Trieben.

Traum-Partner

Katzenminze hat eher die Anmutung einer Wildpflanze, das kann strenge Rosenbeete wunderbar locker und leicht aussehen lassen. Abgesehen davon, manche Sorten haben wirklich schöne, leuchtende Blautöne. Kombinationen mit  Purpur-Sonnenhut, Rutbeckien, Sonnenblumen und anderen ‚Prärie-Stauden‘ passen ausgezeichnet.

Pflegeplan

Vorfrühling II-III Frühling IV-V Sommer VI-VII Spätsommer VIII-X Herbst/Winter XI-I
- D: min. Dünger - RS nach Blüte, remontierend -