Gewürz-Salbei

Salvia officinalis

(Lamiaceae)

Fr-St, 1-2, so, 40-80 cm, VI-VII

Kiesig-sandig, wenig humos, pH 7+, NPK+(+Ca), Z6, Sch

Da der echte Gewürzsalbei eine mediterrane Pflanze ist, also wärmeliebend und eher karge Böden gewöhnt, habe ich mich schon oft gewundert, dass er oft jahrelang an einem suboptimalen Standort (Halbschatten) bei uns überlebt hat. Allerdings mag ich den etwas seifigen Geschmack nicht so besonders. Die breitblättrige Sorte „Berggarten“ schmeckt dagegen ausgezeichnet, deshalb findet sie in der italienischen Küche häufig Verwendung. Zudem ist dieser Salbei auch noch gut winterhart. Ich habe ihn in Südtirol im Kräutergarten eines damals bekannten Knödel-Kochs wachsen sehen, mindestens 80 cm hoch, ein ausladender kleiner Strauch! Wenn er dort am Berg wächst, gefällt es ihm bei uns sicher auch, dachte ich mir, und seitdem will ich nicht mehr auf ihn verzichten.


Salbei hat bekanntermaßen entzündungshemmende Eigenschaften und kann zum Gurgeln und bei Halsschmerzen verwendet werden. Leider enthält er jedoch auch einen Giftstoff (Thujon), der weniger gesundheitsfördernd ist, deshalb verwende ich ihn nur frisch in kleinen Mengen für „Spring-in-den-Mund“ (Saltimbocca) und Salbei-Butter. Als Heilpflanze setze ich ihn nicht ein.

Salvia officinalis ,Berggarten‘ © vogg-pe.de

Pflanzen

Vollsonnig mag er es gerne, er wächst aber auch im Halbschatten sehr gut - ich habs ausprobiert! Trockener Boden, steinig-lehmig-kiesig, wie es mediterrane Pflanzen mögen. Die Sorte „Berggarten“ ist wintergrün und übersteht Temperaturen bis -23°C, nur Winternässe oder zu viel Regen im Frühjahr macht die Pflanze kaputt.


Eigentlich ist die Pflanze sehr widerstandsfähig, Schnecken meiden sie - trotzdem verunstalten oft viele kleine Löcher die Blätter. Wem es da so gut schmeckt, habe ich jedoch noch nicht herausgefunden.

Pflegen

Da Salbei ein Halbstrauch ist, verholzt er unten mit den Jahren. Im Frühjahr muss er zurückgeschnitten werden, damit er frische Triebe bilden kann, aber nur so weit, wie frische Knospen an den Stängeln sichtbar sind und zu wachsen beginnen - also nicht zu früh, damit die alten Blätter die Energie der Frühjahrssonne aufnehmen können.


Salbei ist wintergrün, sollte also nicht abgedeckt werden. Starke Fröste im März/April können den neuen Trieben jedoch sehr schaden. Eine trockene Laubschicht untenherum verträgt er allerdings.

Vermehren

Im Sommer, während der Wachstumsphase und noch vor der Blüte durch Stecklinge beliebig vermehrbar - allerdings muss man die Pflänzchen an einem kühlen, hellen Ort über den nächsten Winter bringen, sie können erst im Frühling ins Beet.

Lieblings-Sorten

Salvia officinalis ‚Berggarten‘, blass-lila, 40-60 cm, VI-VII

Salvia officinalis ‚Major‘ (Dalmatischer Gewürzsalbei), 40-60 cm, VI-VII

Salvia officinalis ‚Nazareth‘, blass-lila, 30-40 cm, VI-VII

Er soll leicht nach Marzipan schmecken - werde ich mal ausprobieren.

Traum-Partner

Salbei, vor allem die Sorte ‚Berggarten’ läßt sich ohne weiteres in ein (trockenes) Stauden-Beet pflanzen, er ist eine sehr schöne Pflanze. Steingärten und Tröge mit entsprechenden Partnern funktionieren natürlich auch und können sogar draußen überwintert werden. Gute Pflanzpartner mit denselben Bodenansprüchen sind Zitronen-Berg-Bohnenkraut, Iris barbata, Wermut, Steppen-Wolfsmilch, Spornblume, Holländische Iris und Kaskadenthymian.

Pflegeplan

Vorfrühling II-III Frühling IV-V Sommer VI-VII Spätsommer VIII-IX Herbst/Winter XI-I
Laub entfernen, aber vor Spätfrost schützen RS, D: Kompost, ggf. etwas Kalk RS nach Blüte möglich, Ernte laufend - Schutz vor Winternässe, nicht abdunkeln