Wurmfarn

Dryopteris filix-mas, D. erythrosa, D. filix femina

(Dryopteridaceae)

G-GR, 2, hs-abs, 30-120 cm

Lehmig-sandig, sehr humos, pH -7, NPK++, Z2, Sch


Farne führen im Garten wahrlich ein Schattendasein. Die „Dinos“ unter den Pflanzen, es gibt sie schon seit mehr als 360 Millionen Jahren, bildeten einst dichte Wälder, deren Überreste heute als Braunkohle abgebaut werden. Obwohl die meisten Farne längst ausgestorben sind, gibt es weltweit immer noch etwa 200 Gattungen mit zigtausend Arten.

Drysoperis filix-mas, Austrieb©garten-puk.de


Farne erhalten ihre Art völlig anders als Blühpflanzen mit Früchten und Samen. Urzeitlich ist auch das Erscheinungsbild und die Stimmung, die von den Pflanzen ausgeht. Die Farnwedel für das nächste Jahr werden bereits im Herbst ausgebildet. Aufgerollt und geschützt von Herbstlaub und abgestorbenen Pflanzenteilen überdauern sie den Winter. 


Mit Beginn der Vegetationszeit entrollen sich die Farnwedel nach und nach, das ist für Menschen, die die Natur gerne genau beobachten jedesmal eine kleine Sensation. Im Unterschied zu den Blütenpflanzen bilden Farne staubfeine Sporen aus, die sich in den Sporangien auf der Unterseite der Farnwedel entwickeln. Farnwedel ohne diese Sporenbehälter sind unfruchtbar (steril). 


Der Wurmfarn ist für mich einer der schönsten einheimischen Farne überhaupt, weil er malerische Trichter bildet, ausgesprochen robust ist und sehr langlebig ist. Er wächst bei mir seit Jahrzehnten auch an ungünstigen Stellen und wird trotzdem von Jahr zu Jahr immer schöner.


Seinen Namen hat er wohl daher, dass er in früheren Zeiten als Entwurmungsmittel eingenommen wurde, das sollte man besser lassen, denn der Farn ist zwar eine Heilpflanze, gleichzeitig aber so giftig, dass Rinder und Schafe daran sterben können - Menschen durchaus auch!

Dryopteris filix mas,  D. erythrosora, Athyrium filix femina © garten-puk.de

Pflanzen

Wie es sich für Waldpflanzen gehört, begrünen Farne auf anmutige Weise schattige oder halbschattige, sandig-humose, lockere, frisch bis feuchte Habitate. Im Sommer sind solche Gartenbereiche eine Wohltat. Junge Pflanzen müssen in den ersten Monaten sorgfältig feucht gehalten, aber nicht ersäuft werden.


Bei der Pflanzung sollte der Boden humos und locker sein und die Pflanze vorher getaucht werden, bis keine Luftbläschen mehr aufsteigen. Man setzt sie ein klein wenig tiefer als sie im Topf stand, da Farne die Köpfe mit der Zeit aus dem Boden drücken.

Pflegen

Die Pflanze bekommt im Frühjahr Kompost und ein paar Hornspäne, sie wächst dann üppiger. Tatsächlich kommen Farne gut auch vollkommen ohne Dünger aus. Laub, auch das der eigenen Wedel, schützt die Pflanzen, deshalb lasse ich sie über den Winter stehen oder liegen, so wie das im Wald auch der Fall ist. Damit die Farnwedel besser verrotten, kann man sie dann im Frühjahr etwas zerkleinern, - das hält dem Boden feucht und dient den großen, dicken Regenwürmern als Nahrung. Daß sie diese Kost schmackhaft finden, sieht man an den fast fingerdicken Röhren, die die großen Würmer mit einem Pfropfen aus Laubteilen an der Oberfläche verschließen. Auf Dauer ist diese Mischung aus Kompost und Farnschnipseln der beste Mulch, den man sich für die Pflanzen vorstellen kann.


Farne brauchen in der Regel immer ausreichend Feuchtigkeit, Wurmfarn kommt auch mal mit Trockenperioden zurecht. Bevor die eleganten Wedel traurig vertrocknen, gibt es aber hoffentlich eine ordentlich Dusche. Wenn man sehr sandigen Boden hat, ist Gesteinsmehl gut, das sorgt für einen besseren Feuchtigkeitshaushalt.

Vermehren

Man kann Farne vermehren indem man die Blätter, die Sporen tragen, mit der Blattunterseite nach unten auf der Erde festmacht. Nach einigen Wochen sprießen Vorkeime, die allerdings von einer anderen Pflanze befruchtet werden müssen. Daraus wachsen winzige Farnpflänzchen. Bodenfeuchte und Wärme müssen allerdings stimmen, das ist eher etwas für Spezialisten.


Einfacher ist sicherlich die Teilung. Wie genau das in der Praxis funktioniert, muss ich aber auch noch herausfinden. Plausibel ist, dass die Teilstücke zunächst einmal in Töpfen mit Anzuchterde gesetzt und kultiviert werden sollten. Erst im darauffolgenden Frühjahr setzt man die Pflanzen in den Garten.

Lieblings-Sorten

Dryopteris filix mas (einheimischer Wurmfarn), 80-120 cm

Athyrium filix femina (kleiner und etwas zierlicher), 80 cm

Dryopteris erythrosora (Rotschleierfarn), 40-50 cm

Schöner rötlicher Austrieb, sehr schön zu dunklen Blattpflanzen.

Traum-Partner

Farne verleihen den halbschattigen Ecken im Garten etwas geheimnisvolles und unterstreichen die ruhige Stimmung der Schattenstauden wie Waldgeißbart, Herzblume, Eisenhut und ganz besonders Zwiebelpflanzen, die ihren Blühhöhepunkt im Frühjahr haben. Dazu sind Schattengräser und Hosta, Astilben, Rodgersia, Tiarella, Elfenblumen und Waldglockenblumen (in weiß) sehr schön. Große Steine, Mauern, dicke Holzscheiben und vielleicht ein Gefäß mit Wasser passen gestalterisch hervorragen.

Pflegeplan

Vorfrühling II-III Frühling IV-V Sommer VI-VII Spätsommer VIII-IX Herbst/Winter XI-I
Ggf. Blätter zerkleinern und als Mulch belassen D: Kompost - nicht austrocknen lassen Wedel stehen lassen