Akelei
Aquilegia vulgare, A. cerulea, A. canadensis und Hybriden
(Ranunculaceae)
GR-Fr, 2, 60-80 cm, so-hs, V-VI
Sandig, wenig humos, pH 7 (Neutralitätszeiger), NPK+, Z4,
Sch
In unseren Hausgärten werden im Prinzip nur zwei Arten der
umfangreichen Pflanzenfamilie kultiviert. Die
Caerulea-Hybriden aus Nordamerika und die
einheimische Akelei, Aquilegia vulgaris, mit ihren zahlreichen Garten-Formen. In Nordamerika bevölkert
A. caerulea lichte Wälder mit kalkhaltigem Boden.
Aquilegia vulgaris, die oft in den Gärten auf Wanderschaft geht, gibt es auch in freier Natur: am Waldrand, auf Lichtungen und Wiesen. Die meist sehr dunklen, blauen bis violetten Blüten wirken auf manche Menschen etwas „unheimlich“. Ich finde sie einfach zauberhaft und hätte gerne mehr davon, leider habe ich für sie nicht die idealen Standorte. Beide Arten sind
giftig, das sollte man wissen, wenn Kinder im Garten spielen, die noch gerne alles in den Mund stecken. Für Steingartenbesitzer und Liebhaber gibt es dann noch die schöne tiefblaue
Aquilegia alpina, die Alpen-Akelei.
Pflanzen
In normalem, durchlässigem Gartenboden, sofern dieser nicht sauer und nicht zu nährstoffreich ist, gedeihen sie recht gut. Mein Boden ist an den meisten Stellen zu fett und/oder zu sauer. Akelei gehört in der freien Wildbahn zu den Pflanzen, die einen neutralen Boden anzeigen, die Standortamplitude bewegt sich also auf einem engen Bereich. Kalk toleriert die Pflanze mehr als niedrige pH-Werte.
Pflegen
Zum Düngen im Frühjahr genügt etwas Kompost, im Prinzip ist sie eine genügsame und robuste Pflanze. Nach der Blüte, wenn auch das Laub gelb und fleckig wird, habe ich gute Erfah-rungen damit gemacht, sie direkt über dem Boden zurückzuschneiden. Das hellgrüne, neu austreibende Laub ist wieder sehr schön und hält sich, wenn auch keine Nachblüte erfolgt, bis zum Herbst.
Vermehren
Akeleisamen gibt es zur Anzucht in vielen verschiedenen Mischungen oder als reine Sorten zu kaufen. Ich habe eine eigene Anzucht bisher nicht versucht, da Akeleien erst im zweiten Jahr blühen und mir einfach der Platz fehlt, um sie so lange zu kultivieren. Sie gehört auch nicht zu den langlebigen Pflanzen. Wenn sie fünf Jahre an der selben Stelle wachsen und blühen, ist das eher eine Ausnahme. Viel lieber lasse ich zu, dass die Pflanzen sich selbst einen Platz suchen und warte ab, was daraus wird. Wenn sich Akeleien durch Selbstaussaat vermehren, dann meist nicht sortenrein, d.h. sie kreuzen sich untereinander und die Ergebnisse sind nicht immer schön. Ich hatte schon gruselige rötliche Blüten, die eher an abgetrennte Ohrläppchen als an Blumen erinnerten.
Wird etwas schönes daraus, kann man die Pflanzen dann dahin versetzen, wo man sie haben möchte. Teilen kann man die Pflanzen jedoch nicht, leider.
Kanadische Akelei 'Little Lanterns'
Aquilegia canadensis
In Nordamerika gibt es Akeleien, mit rot-gelben, ungewöhnlichen Blüten. Die Hybride ‚Little Lanterns‘ ist so eine Sorte, die in letzter Zeit häufiger angeboten wurde. Die Ursprungsart wächst wild in felsigen Wäldern und an Hängen. Angeblich ist sie tolerant gegenüber einer breitere Range an Bodenverhältnisse. Angeblich erhält sie sich auch durch Selbstaussaat im Garten, nun, bei Hybriden ist das nicht immer der Fall.
Laut MBG-Plantfinder (Missouri Botanical Garden) verträgt sie außerdem mehr Feuchtigkeit und ist bis -30°C frosthart, das war der Grund, warum ich es mit ihr versucht habe, nicht wissend, dass es sich um eine Hybride handelt. Sie hat es bei mir nicht geschafft, obwohl ich mich sehr bemüht habe. Nach einer reichen Blüte haben sich die Pflanzen verkrümelt.
In diesem Fall bin ich fast froh, dass das Experiment zu keinem Ergebnis führte. Die 'Schrimps-Pflanze', ist schon sehr exotisch und wirkt in meinem Garten wie ein Fremdkörper.
Lieblings-Sorten
Aquilegia caerulea Hybride ‚Crimson Star‘, rot-weiß, 60 cm, V-VI
Aquilegia caerulea Hybride ‚Crystall‘, weiß, 60 cm, V-VI
Aquilegia caerulea Hybride ‚Blue Star‘, blauviolett-weiß, 60 cm, V-VI
Aquilegia vulgaris Hybride ‚William Guiness‘, dunkel blauviolett-weiß, 70 cm, V-VI
Aquilegia vulgaris Hybride ‚Nora Barlow‘, rot-weiß, gefüllt, 80 cm, V-VI
Traum-Partner
Ich bin der Meinung, dass die schöne Akelei ihren besonderen, zierlichen Wuchs nur dann voll entfalten kann, wenn sie einzeln gepflanzt wird, zwischen andere Stauden und Gräser (Pennisetum). Sie paßt gut zu niedrigem Rittersporn (Belladonna-Hybriden), zu Iris und Frauenmantel. Leider tut sie sich auf säuerlichem Boden schwer und ist dort nicht sehr langlebig. Zu Glockenblumen, Lilien, Pfingstrosen und verschiedenen Zwiebelblühern (Allium!) ist sie jedoch geeignet.
Pflegeplan
Vorfrühling II-III | Frühling IV-V | Sommer VI-VII | Spätsommer VIII-X | Herbst/Winter XI-I |
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- | Ggf. etwas Kompost/ etwas Kalk | RS komplett nach Blüte | - | - |