Lerchensporn
Corydalis und Hybriden
(Papaveraceae/Fumarioideae)
GR, 💧1-2, ☀️hs-abs, 15-30 cm, III-IV/V-VI
Lehmig-sandig, humos, pH +/-7, NPK ++, Z6, 🐌!
Lerchensporne haben mich schon als Kind fasziniert. Unter Buchen waren vor allem die weiß-lila-rosa, seltsame Blüten treibenden Hohlen Lerchensporne (Corydalis cava), von denen ich damals schon wußte, dass sie giftig sind, weit verbreitet und zählten zu den ersten Frühjahrsblühern.
Es gibt unter den bunten Gesellen zwei verschiedene Wuchsformen: knollenbildenden Arten und staudig wachsende Arten. Sie unterscheiden sich ganz erheblich. Erstere blühen im zeitigen Frühjahr, gleichzeitig mit Schneeglöckchen und Märzenbechern, also meist im März, und ziehen sehr schnell wieder ein. Sie sind zur Kombination mit Pflanzen, die erst spät austreiben, wie z.B. Funkien oder Astiben ideal.
Die staudig wachsenden Lerchensporne bilden buschige kleine Horste und behalten ihr schönes Laub über den ganzen Sommer. Dies ist schon einmal sehr wichtig, je nach dem, wo man Corydalis ansiedeln möchte. Leider sind alle Arten mehr oder weniger schmackhaft für Schnecken, also müssen die staudigen Arten den ganzen Sommer über verteidigt werden, wenn man etwas von ihrem schönen Laub haben möchte. Dazu gehören die meisten blauen Arten.
Im Garten werden neben dem Gelben Lerchensporn (Pseudofumaria lutea) gerne die farbintensiven Sorten (Coridalis solida und Hybriden) verwendet, die jeweils etwas andere Ansprüche haben. Sie ziehen irgendwann im Sommer ein.
Der oft angebotene gelbe Farn-Lerchensporn (Corydalis cheilanthifolia) behält sein Laub auch im Winter und blüht ab April mehrere Monate. Die Blätter unterscheiden sich sehr von den anderen Sorten, sie sehen tatsächlich aus wie Farnwedel. Er braucht leicht sauren Boden und ist ein guter Partner für Rhododendren und Azaleen. Wie diese stammt er ursprünglich aus Ost-Asien.
Corydalis solida 'Beth Evans' © garten-puk.de
Pflanzen
Die meisten Corydalis sind Waldpflanzen und lieben den Halbschatten unter Laubbäumen. Sie bevorzugen einen frischen, humosen Standort mit möglichst neutraler Erde, tolerieren jedoch auch Kalk. Auf wirklich sauren Böden wachsen sie nicht besonders gut. Die blauen Arten wiederum vertragen keinen Kalk, aber da bin ich mir nicht so sicher, das muss sich erst noch erweisen.
Die beste Pflanzzeit für die knolligen Arten ist im Herbst, da der Lerchensporn ja sehr früh blüht. Trotzdem werden sie im März manchmal blühend verkauft. Man setzt die Knollen fachgerecht im Herbst fünf Zentimeter tief in den Boden und hält einen Abstand von 5-10 cm.
Die rhizom-bildenden Arten, das sind meist die blauen, werden dagegen im Frühling gepflanzt. Wichtig für ein problemloses Anwachsen sind genug Feuchtigkeit im Frühjahr.
Pflegen
Wenn der Lärchensporn am richtigen Standort steht, breitet er sich von selbst aus. Was im Laufe der Zeit zu viel ist, wird entfernt. Lerchensporn braucht keine besondere Pflege, nur zu viel Nässe kann Fäulnis verursachen.
Vermehren
Die knollenbildenden Arten breiten sich auch über Brutknollen aus, die Du abtrennen und versetzen kannst. Rhizombildende Arten wie der Blaue Lerchensporn lassen sich teilen. Das geschieht am besten direkt nach der Blüte. Also den Wurzelstock mit der Grabgabel ausheben, vorsichtig teilen, einpflanzen, Gießen nicht vergessen.
Lieblings-Sorten
Corydalis solida ‚C.P. Baker’, orange-rot, 20 cm, III-IV
Corydalis solida ‚Beth Evans‘, rosa, 20 cm, III-IV
Versamen sich gerne und, wenn keine anderen Lerchensporne in der Nähe wachsen, auch farblich konsistent, ansonsten wird es bunt. Beide bilden Knollen, die sich wie Brutzwiebelchen vermehren.
Der Gelblichweiße Lerchensporn (Corydalis ochroleuca) ist der trockenheitsverträglichste Vertreter, der sich sogar für Mauerfugen und Pflasterritzen eignet, ebenso wie der Gelbe Lerchensporn.
Corydalis Hybride (Elata x flexuosa) ‚Spinners‘, 30 cm hellblau, V-VI
Kreuzung zweier staudig wachsenden Arten aus Sechuan (China), die sehr robust, sehr winterhart und für feuchten kühlen Halbschatten wie gemacht zu sein scheinen. Kann mit Blüten bis 70 cm hoch werden. Der fleischige Wurzelstock kann leicht geteilt werden, die Blätter werden bereits im Herbst gebildet und bleiben den Winter über bestehen (nicht zurückschneiden, auch wenn es vorübergehend unschön aussieht)
Corydalis Hybride 'Spinners'
GR, 💧2-3, ☀️hs-abs, 30-70 cm, V-VI
Lehmig-sandig, humos, pH +/-7, NPK ++, Z6, 🐌!
Corydalis Hybride (Elata x flexuosa) ‚Blue Summit‘, 30 cm, dunkles, intensives Blau, V-VI
Corydalis Hybride ‚Kingfischer’ /‚Blue Heron’ (Flexuosa x cashmeriana), unglaublich blau mit dunklem Laub, 15 cm.
Kaum im Handel, oft in England zu finden, benötigt kühleren Schatten. (Die Bilder im Internet sind manchmal farblich ziemlich aufgemotzt, nicht täuschen lassen, die meisten anderen blauen Sorten sind nicht so intensiv blau wie 'Kingfisher'). Diese Sorten bilden Rhizome.
Traum-Partner
Corydalis (ausgenommen der Farn-Lerchensporn) leben in Laubwäldern, dort in Gemeinschaft mit Hain- und Rot-Buchen sowie Eichen, oft auch in Gemeinschaft mit Schlehen und Waldmeister. Sie lassen sich problemlos mit allen schattenverträglichen Pflanzen, angefangen bei Akeleien, über Heuchera, Lenzrosen bis hin zu Zwiebelblumen kombinieren.
Heikel können salzige oder zu saure Böden sein und lange Trockenperioden im Frühjahr. Sehr hübsch sind die Pflanzen mit frühen, kleinen Narzissen, Blausternchen und Christrosen (Helleborus niger). Corydalis solida Arten blühen zusammen mit Elfenkrokussen und Schneeglöckchen am liebsten dort, wo im Frühling die ersten Sonnenstrahlen der Boden wärmen.
Pflegeplan
Vorfrühling II-III | Frühling IV-V | Sommer VI-VII | Spätsommer VIII-IX | Herbst/Winter XI-I |
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Schnecken aufspüren | Ggf. Teilen, versetzen nach Blüte | - | - | Knollen pflanzen |