Dreimasterblume

Tradescantia virginiana/ T. x andersoniana

(Commelinaceae)

GR-Fr, 2-4, so-hs, 40-60 cm, VI-IX 

Lehmig-sandig, humos, pH -7, NPK++, Z4, Sch

Im Schatten der Pfingstrosen, nahe an einem kleinen Graben, wuchs viele Jahren eine dunkelviolette Dreimasterblume, deren ungewöhnlich dreigliederige Blüten immer wieder zum genaueren Hinsehen anregten. Was ich nicht wußte: sie gehört zu den Teichrandstauden, benötigt also einiges an Feuchtigkeit. Sehr wahrscheinlich handelte es sich um die in Nordamerika beheimatete Tradescantia virginiana. Die sperrig und irgenwie speziell wachsende Sorte zog ihr Wasser vermutlich aus dem „Wassergraben“, den ich zur Drainage um das Beet gezogen habe. Ich habe die kräftig wachsende Pflanze versetzt und das war ein Fehler, sie hat es leider nicht überlebt, sehr schade. Ein kleiner Rest ist geblieben bzw. wieder ausgetrieben, der darf jetzt da bleiben wo er ist.


Inzwischen gibt es viele Gartenhybriden in unterschiedlichen Farben - irgendwann werde ich wieder eine Dreimasterblume, vielleicht in kräftigem Blau oder Rot pflanzen, denn die Stauden wirken exotisch neben eintönigen Blattstrukturen und brauchen kaum Pflege. Viele Schwebfliegen und Bienen fliegen sie an und finden das offenbar auch.

Pflanzen

Der Boden sollte schwachsauer bis neutral sein, dennoch verträgt Tradescantia Kalk ganz gut. Bei zu viel Dünger neigt sie zum Wuchern, was zu viel ist, kann aber leicht abgestochen werden. Beste Pflanzzeit ist das Frühjahr, nach den letzten Frösten im Mai, am besten in kleinen Gruppen.


Nach dem Pflanzen muss die Staude einige Wochen lang gut gegossen werden, damit die Wurzeln sich ausbilden.

Pflegen

Während trockener Phasen muss Gartenschlauch oder Gießkanne in Aktion treten. Wer das nicht will, sollte sie unbedingt an einer feuchten Stelle unterbringen. Ein paar trockene Tage machen ihr nichts, sie läßt sich unbekümmert nach der ersten Blüte oder wenn sie unschön wirkt zurückschneiden und treibt dann ordentlich neu aus. Je sonniger desto feuchter sollte der Standort aber sein (aber nicht im Wasser stehend!). Gedüngt wird, wenn der Boden humusarm ist, sonst nicht unbedingt. 


Tradescantia wächst am schönsten, wenn sie an einem Standort mehrere Jahre etabliert ist, sie ist sehr langlebig und benötigt kaum Pflege. Sauger und Beißer habe ich noch nie an ihr beobachtet, Pilzkrankheiten auch nicht. Eine einmal eingewachsene Pflanze sollte im Idealfall nicht mehr umgepflanzt werden.

Vermehren

Die Horste werden an guten Standorten schnell größer. Leider läßt sie sich nicht gerne versetzen, das kann gut gehen, muss aber nicht. Samen zu kultivieren lohnt sich bei den Garten-Hybriden nicht, die Pflanzen ähneln nur selten den ursprünglichen Sorten und bringen unschöne Nachkommen hervor. Stecklingsvermehrung sollte die beste Option sein.

Lieblings-Sorten

Tradescantia x andersoniana ‚Bilberry Ice‘, weiß-hellviolett, 30 cm V-IX

Tradescantia x andersoniana ‚Leonora‘, dunkel blau-violett, 50 cm VI-IX

Tradescantia x andersoniana ‚Karminglut‘, karminrot, 40 cm VI-IX


Tradescantia virginiana (Ursprungsart), violett, 60 cm, VI-IX

Traum-Partner

Iris sibirica, Hemerocallis, Blutweiderich und Moorpfeifengras, Farne und Trollblumen, aber auch Phlox, die ebenfalls gerne im Halbschatten wachsen. Die Standorte sind breitgefächert.

Pflegeplan

Vorfrühling II-III Frühling IV-V Sommer VI-VII Spätsommer VIII-IX Herbst/Winter XI-I
- D: Kompost RS nach Blüte möglich (neuer Austrieb) - -