Steppensalbei

Salvia nemorosa

(Lamiaceae)

Fr, 💧1-2, ☀️ so, 40-50 cm, VI-VII

Sandig-kiesig, wenig humos, pH 7+, NPK++(+Ca), Z6, 🐌!

Den ‚Steppensalbei’ gibt es eigentlich gar nicht - was unter dieser Bezeichnung seit langer Zeit für den Garten angeboten wird und inzwischen auch auf schotterigen Kreisverkehrsinseln wächst ist eine Hybride, die als Begleitstaude für Rosen zum Klassiker wurde. Die Elternpflanzen kommen aus Mittel- und Osteuropa und aus Asien und wachsen auf Trockenwiesen bis in montane Lagen hinauf. Der bei uns vielfach vorkommende dunkelblaue Wiesensalbei ist eine Wildpflanze, die häufig zu finden ist, für den Garten allerdings nicht viel hergibt.

Salvia nemorosa @ garten-puk.de

Steppensalbei gehört zu meinen Lieblingspflanzen, von denen ich gerne mehr Sorten hätte. Leider habe ich nicht den idealen Boden und außerdem hat er zu viele Feinde: er wird ratz-fatz von Schnecken, Raupen und anderem Getier aufgefuttert. Aber damit nicht genug, er gehört auch zu den Lieblingspflanzen des Steinmarders, in denen er sich im Frühsommer wälzt, parfümiert und verbeißt, bis nichts mehr übrig ist. Dagegen habe ich natürlich mehr oder weniger geeignete Maßnahmen ergriffen.

Salvia nemorosa ,Caradonna' , ,Ostfriesland‘  und 'Blauhügel © garten-puk.de

Pflanzen

Salvia nemorosa benötigt einen vollsonnigen Platz im Garten, der sandig und durchlässig ist. Winternässe kann ihm schnell ein Ende bereiten, ansonsten ist er sehr anspruchslos. Er gedeiht selbst auf trockenen Sandböden. Nasse, schwere Böden schätzt er dagegen überhaupt nicht, also muss ich etwas mineralisches „Füllmaterial“ in meine Gartenerde mischen und setzte ihn auf keinen Fall an Stellen, bei denen nach dem Regen das Wasser steht. Organischen Dünger oder gar Kompost mag er nicht so gerne. Beste Pflanzzeit ist April, er kann aber auch im Herbst gepflanzt werden.

Pflegen

Der Steppen-Salbei ist eine gut remontierende Staude. Nach der ersten Blüte kann man die Haupttriebe auf Blattachsel zurückschneiden, muss aber nicht. Nach kurzer Zeit blühen die Seitentriebe, das ist bei 'Caradonna' auch noch sehr schön. Auch sie können ausgeschnitten werden, die Blütenrispen werden jedoch immer kleiner. Wem das zuviel Geschnippel ist, sollte Steppensalbei generell nach der ersten Blüte bodennah zurückschneiden. Er blüht im Spätsommer bei warmem Wetter gerne noch einmal. Ein weiterer Rückschnitt, ebenfalls bodennah, erfolgt im zeitigen Frühjahr. Ich habe ihn auch für meine „wilden Kübel“ verwendet, die ich im Winter draußen lasse. Winterhärte ist nicht das Problem für die Staude sondern zu viel Nässe!


Salvia nemorosa ist je nach Sorte unterschiedlich langlebig. 'Caradonna' hält es mindestens 5 Jahre an einem geeigneten Standort aus. Andere Sorten, z.B. 'Ostfriesland' blühen herrlich, werden aber nach dem zweiten Jahr bereits dünner. Die rechtzeitige Teilung der Pflanzen sorgt für neue Vitalität.

Vermehren

Wie die meisten Stauden kann man Steppen-Salbei leicht im Frühjahr teilen. Alle drei Jahre sollte gut sein, um die Wuchskraft zu erhalten.

Lieblings-Sorten

Salvia nemorosa ‚Ostfriesland’, rot-violett, 40 cm, V-VII

In meinem Boden leider nur kurzlebig (2-3 Jahre, für Kübel allerdings sehr gut)

Salvia nemorosa ‚Caradonna’, blau-violett, 50 cm, V-VIII

Schmale, dunkel leuchtende Blüten, remontiert mehrmals. Die einzige Sorte, die bisher mehrere Jahre auch in etwas schwererem Boden wächst und jährlich zuwächst!

Salvia nemorosa ‚Schneehügel’, weiß, 50 cm, V-VII

Hat bei mir leider nicht überlebt. 

Salvia nemorosa ‚Marcus’, blauviolett, 30 cm, VI-VIII

Kompakt, große Blüten, sollte etwas robuster sein, noch nicht ausprobiert.

Salvia nemorosa ‚Blauhügel, blau, 30 cm, VI-VII

Alte, bewährte Sorte von Ernst Pagels mit zurückhaltender Farbe und schönem, kissenförmigem Wuchs.


Salvia nemorosa ‚Marvel rose‘ und ‚Marvel blue‘, rosa-lila bzw. dkl. blau, 40 cm, V-VII

Eine noch sehr neue, sehr winterharte und kompakt wachsende Züchtung aus den Niederlanden, verträgt etwas humoseren Boden als die anderen Gartenformen. Werde ich sicher ausprobieren!

Traum-Partner

In Naturgärten schätzt man ihn vor allem als Nektar- und Pollenpflanze, die viele Insekten anlockt. Er sollte in größeren Tuffs gepflanzt werden, dann wirkt die Staude am schönsten. Gute Pflanzpartner sind Echinacea in weiß, die kleine Witwenblume ‚Mars Midget’ und feine Gräser. Bodendecker-Rosen wie, z.B. ‚The Fairy’ oder ‚Sea-Foam’ zaubern ein hochromantisches Cottage-Garden Ensable an dem man lange Freude hat.

Pflegeplan

Vorfrühling II-III Frühling IV-V Sommer VI-VII Spätsommer VIII-IX Herbst/Winter XI-I
- D: Mineralischer Dünger, etwas Kalk bei Bedarf RS nach Blüte ca. 1/3 (Blattachseln) oder bodennah - -