Forsythie
Forsythia
(Oleaceae)
GR-Fr, 💧2, ☀️so-hs, 150-400 cm, III-IV
Lehmig-sandig, humos, pH+/-7, NPK+, Z5,
🐌
Weltweit gibt es nur 7 Arten, wobei nur Forsythia europaea in Serbien und Albanien heimisch ist. Forsythien gehören zur Familie der Ölbaumgewächse, wie auch Oliven, und wurden nach dem Gärtnermeister William Forsyth, der die Gartenbaudirektion der englischen Krone im 18. Jahrhundert leitete, benannt. Die bei uns fast in jedem Garten anzutreffenden Forsythien (Forsythia x intermedia) sind allesamt Hybrid-Sorten aus den beiden ostasiatischen Arten Forsythia suspensa und Forsythia viridissima. Sie unterschieden sich nur marginal.
In Nordbayern hat sich eine Hybride als Neophyt inzwischen auch etabliert (Forsythia x Intermedia ‚Zabel‘), was von Naturschützern kritisch gesehen wird, da die Pflanze nur von sehr wenigen bis gar keinen Insekten als Futterpflanze angeflogen wird, also nicht gerade zu den ökologisch wertvollen Gehölzen zählt. Ihre Blüten sind steril. Interessant dagegen ist, dass Forsythien als Zeigerpflanze für den Klimawandel beobachtet werden können. Sogar bei uns in Oberbayern, obwohl wir auf knapp 700 m liegen, blüht sie in den letzten Jahren oft schon Ende März.
Ihr Wuchsverhalten ist basi- und mesoton, das heißt, auch aus dem älteren Holz treiben an der Basis und in der Triebmitte bis ins hohe Alter die schlafenden Augen durch. Am blühfreudigsten sind die zwei- bis dreijährigen Triebe, deshalb müssen alte Äste jedes Jahr herausgeschnitten werden, ganz unten über der Erde.
Pflanzen
Am prächtigsten blühen Forsythien an vollsonnigen Standorten. Im Halbschatten und Schatten lohnt eine Pflanzung nicht, dafür gibt es schönere Alternativen. Forsythien stellen nur geringe Ansprüche an die Bodenqualität. Sie wachsen auf allen nicht zu trockenen, einigermaßen humosen Böden, ob sauer oder basisch.
Pflegen
Bei sehr trockenen Standorten sollte man das Gießen aber nicht vergessen, da Wassermangel negative Auswirkungen auf die Blütenbildung fürs nächste Jahr hat. Das ist jedoch auch bei anderen frühblühenden Gehölzen der Fall.
Schnitt
Wenn Forsythien „vergreisen“ und blühfaul werden liegt es meist daran, dass die Sträucher nach der Blüte gegen Ende April nicht regelmäßig ausgelichtet werden. Alle Äste, die älter als 3 Jahre sind, sollten weg. Dafür bleiben die neuen Triebe an der Strauchbasis, die im Vorjahr gewachsen sind stehen - und zwar am besten so viele, wie alte weggeschnitten wurden. Der Busch bleibt dadurch vital und blühfreudig, dafür hat man ihn ja, denn den Rest des Jahres ist die Forsythie eher ein unscheinbares Gewächs. Wenn es nötig ist, kann man eine Forsythie im Frühjahr auch komplett auf den Stock setzen. Einen ‚Formschnitt‘? Nun ja, kann man machen, wenn es denn unbedingt sein muss.
Vermehren
Die Vermehrung von Forsythien ist denkbar einfach, denn alle Sorten bilden als Steckholz oder Steckling zuverlässig Wurzeln.
Lieblings-Sorten
Forsythia x intermedia, 2-4 m, gelb, IV
Es gibt inzwischen auch Sorten, die nicht so hoch werden und für kleinere Flecken pflegeleichte Alternativen bieten, wenn es unbedingt Forsythien sein müssen.
Traum-Partner
Angeblich sind Forsythien schwer zu „unterpflanzen“, das stimmt so nicht. Bei mir gedeihen Anemonen sehr gut, Frühlings-Platterbsen, Schlüsselblumen, sogar Frauenschuh und kleine Funkien. Wenn man einige Zweige am Barbaratag (4. Dezember) schneidet, blühen sie pünktlich zu Weihnachten. Forsythien blühen zur selben Zeit wie Narzissen und Osterglocken - da können prächtige Bilder gepflanzt werden.
Pflegeplan
Vorfrühling II-III | Frühling IV-V | Sommer VI-VII | Spätsommer VIII-X | Herbst/Winter XI-I |
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- | Regelm. Schnitt sofort nach der Blüte notwendig | Ggf. Mulchen | - | - |