Waldgeißbart

Aruncus dioicus/sylvestris

(Rosaceae)

G-GR, 2-3, so-hs, 160 cm, VI

Lehmig-sandig, sehr humos, pH+/-7, NPK++(+N), Z3, Sch

Die grazile einheimische Waldpflanze, steht in nördlicheren Gefilden unter Naturschutz. Sie ist auf der gesamten Nordhalbkugel in den gemäßigten Breiten zu finden, auch bei uns in den Alpen bis über 1.500 m. Geißbart steht besonders häufig in Senken, entlang von Bachläufen und an Waldrändern. Er gehört zu meinen absoluten Lieblingsstauden.

Aruncus dioicus / sylvestris ©  garten-puk.de

Der Waldgeißbart bildet ein kurzes, aber kräftiges Rhizom, aus dem immer wieder neue Triebe wachsen. Er kann an guten Standorten mehrere Jahrzehnte alt werden. Weibliche und männliche Pflanzen haben unterschiedliche Blütenstände, die männlichen sind reinweiß, die weiblichen dicker, kürzer und cremefarben. Ich habe je eine Pflanze und muss sagen, dass ich auf die weibliche eigentlich verzichten könnte. Die Blütenstände der männlichen Pflanze sind viel schöner, allerdings wächst er eindeutig prächtiger, seit er eine Partnerin hat.


Die jungen Sprossen des Waldgeißbarts können roh und gekocht gegessen werden und sollen im Geschmack an grünen Spargel erinnern, deshalb trägt er im Volksmund auch den Namen „Waldspargel“. Die Pflanze wird bei uns im Halbschatten, an einem Standort der meist frisch und lehmig ist ca 150 cm hoch und vermehrt sich über die Rhizome nur langsam. Der Aruncus ist gänzjährig eine wunderschöne Pflanze. Der Marder liebt ihn leider auch und wälzt sich gerne hinein, das verhindere ich natürlich durch spitze Stöckchen, die ich ringsherum plaziere, sie fallen nicht weiter auf und verderben ihm den Spaß.

Pflanzen

Aruncus verträgt lehmigen aber durchlässigen Boden. Zur Kalkverträglichkeit gibt es widersprüchliche Angaben, er passt sich, wenn der Boden nährstoffreich ist, gut an. Eingewachsene Pflanzen vertragen durchaus auch trockene Sommer ganz gut, Jungpflanzen halten nur durch, wenn sie gut gegossen werden.

Pflegen

Eine Versorgung mit Kompost und Hornspänen im Herbst und Frühjahr  enthält alles, was die große Waldpflanze braucht, vor allem ist dies ausreichend organisch gebundener Stickstoff.  Im Frühjahr können die abgestorbenen Pflanzenteile bodennah zurückgeschnitten werden, das Laub lasse ich als Mulch liegen. 

Vermehren

Eine Teilung kann man machen, wenn die Pflanze zu groß wird. Sie vermehrt sich an günstigen Standorten durch Selbstaussaat (Kaltkeimer), im Frühling muss oder darf man nach Sämlingen suchen. Man kann die feinen Samen auch schon im Herbst an anderer Stelle verstreuen und beobachten, was daraus wird.

Lieblings-Sorten

Aruncus dioicus/sylvestris, weiß, 160-180 cm V-VII

Aruncus Hybride ‚Woldemar Meyer‘, weiß, rote Stiele, 60 cm, VI-VII

Traum-Partner

Aufgrund seiner Größe eignet sich der Waldgeißbart für den Gehölzrand und zur Hinterpflanzung von Staudenbeeten ganz ausgezeichnet. Gut passen Filipendula venustra, Bergeisenhut, Waldglockenblume, Farne und verschiedene Waldgräser. Auch Schneemarbel und Frühlingsblüher (z.B. Tulipa humilis) passen wunderschön zum kräftigen Austrieb. Eine sehr angenehme Begleiterscheinung ist, dass er praktisch keine Krankheiten bekommt und sich sogar die Schnecken von ihm fern halten. Die kleinere Sorte ist sehr schön für den Beetvordergrund neben Funkien.

Pflegeplan

Vorfrühling II-III Frühling IV-V Sommer VI-VII Spätsommer VIII-X Herbst/Winter XI-I
RS D1: Kompost, Hornspäne (org. Stickstoffdünger) Wässern bei längerer Trockenheit - D2: Kompost