Heidelbeeren

Vaccinium angustifolium/corymbosum

(Ericaceae)

GR, 2-3, so-hs, 50-180 cm, V

Sandig, sehr humos, pH 5-6,5,  NPK++(-Ca), Z6, Sch

Generell gehören Heidelbeeren zu den Heidekrautgewächsen und mögen keinen kalkhaltigen Boden. Der PH-Wert sollte für unsere einheimischen Heidelbeeren (Vaccinium myrtillus) bei 4,5 - 5 liegen, das ist ziemlich sauer und lässt sich nicht isoliert in einem Hausgarten darstellen, es sei denn, man hat ein mooriges Heide- oder Waldgrundstück. Sie sind außerdem allesamt Flachwurzler und gedeihen im lichten Unterholz und auf Moorwiesen. Dementsprechend sind sie relativ kalkempfindlich und neigen schnell zu Chlorose. 

Vaccinium angustifolium/corymbosum © vogg-pe.de

Kulturheidelbeeren sind meist amerikanischer Abstammung, selbstfruchtend, mit großen Beeren und hellem, sehr aromatischem Fruchtfleisch. Von diesen ist hier die Rede. Die heimischen kleinen Waldheidelbeeren sind dunkelfleischig, nicht so aromatisch, enthalten dafür jedoch weit mehr Vitamine und Mineralstoffe und gehören zu den alten Heilflanzen. Gott sei Dank wachsen viele davon wild in den umliegenden Wäldern.

Pflanzen

Kulturheidelbeeren lassen sich auf leicht saurem, locker-humosem Boden pflanzen und halten sich auch einige Jahre. Der Ballen wird 2-3 cm höher gepflanzt, keinesfalls zu tief. Damit der Flachwurzler nicht austrocknet, muss er am besten mit Nadelmulch, abgedeckt werden. Mit der Zeit bildet die Heidelbeere im Mulch neue Wurzeln. 

Pflegen

Gedüngt wird mit Hornspänen und etwas Rhododendrondünger, einmal im April und einmal im Mai. Damit sich Heidelbeeren wohlfühlen, benötigen sie einen Symbionten, nämlich spezielle Mykorrhiza-Pilze, die manchmal auch in Rhododendron-Erde und Dünger enthalten sind und der auch von Vogelbeerbäumen und anderen Waldrandpflanzen, wie den Anemonen, sehr geschätzt wird. Dieser Pilz ist bei mir sicher vorhanden, da alle genannten Pflanze gerne bei mir wachsen und sich vermehren.


Winterschutz benötigen Heidelbeeren nicht, nur späte starke Fröste ohne Schneedecke, wie sie bei uns manchmal sogar noch im April vorkommen, vertragen die jungen Austriebe nicht. An solchen Tagen wollen die Heidelbeeren mit Fließ abgedeckt werden.

Vermehren

Heidelbeeren können durch Stecklinge vermehrt werden. Dazu werden im Juli neue (also im selben Jahr gewachsene), unverholzte Triebe geschnitten, in Bewurzelungspulver getaucht und in Anzuchterde gesteckt. Ob sie im Garten nach einem Jahr tatsächlich überlebensfähig sind, kann ich noch nicht sagen.

Lieblings-Sorten

BrazelBerry 'Pink Breeze’®. Die Kulturheidelbeere aus Oregon ist ‚reichtragend, wächst kompakt und wird bis maximal 90 cm hoch‘ - nicht bei mir. Eine der Pflanzen ging nach 2 Jahren ein. Komischerweise fühlt sich eine zweite Pflanze recht wohl, blüht zwar spärlich, aber der rosa Frühjahrsaustrieb und die schöne Herbstfärbung sowie der lockere buschige Wuchs sind sehr schön. 


Inzwischen gibt es Dutzende von leicht kultivierbaren Sorten, die sich viel besser für einen Hausgarten eignen. Die Sorten der Marke BrazelBerry® sind doch eher zur Zierde gedacht und für Tröge geeignet. Außerdem werden die Früchte noch vor der Reife von Gartenbewohnern aller Art verspeist.


Vaccinium corymbosum ‚Reka‘ oder ‚Blueray‘, weiß, 120-180 cm, V

Vaccinium angustifolium ‚Pink Breeze‘ (BrazelBerry®), weiß, 60 cm, V

Traum-Partner

Die besten Begleitpflanzen für Heidelbeeren sind Heidelbeeren. Auch bei selbstfruchtenden Sorten steigt der Ertrag, wenn man unterschiedliche Sorten pflanzt, auch die Erntezeit kann dadurch gestaffelt werden.

Gute Partner sind andere Beeren, die einen sauren Boden lieben, wie Cranberris (Moosbeere) und Preisselbeeren.

Pflegeplan

Vorfrühling II-III Frühling IV-V Sommer VI-VII Spätsommer VIII-X Herbst/Winter XI-I
Schutz vor Kahlfrost Etwas Rhodo-Erde und Hornspäne, org. Volldünger Mulchen (Nadelmulch), Formschnitt nach Ernte - Etwas Anhäufeln