Staudenwicken

Lathyrus latifolius

(Fabaceae)

GR, 1-2, so-hs, 100-200 cm, VI-IX

Lehmig-sandig, humos, pH+/-7, NPK++(+Ca), Z5, Sch

Anders als Duftwicken riechen die prächtigen, kletternden Staudenwicken leider nicht. Sie sind genau genommen ‚Platterbsen‘ und bekommen Schoten (Verzeihung, ich meine natürlich Hülsenfrüchte). Sie sind jedoch im Gegensatz zu Duftwicken echte Stauden, sehr winterhart und mehrjährig. In unseren Bauerngärten gehören sie zum ‚Inventar‘ und werden gerne mit Stockrosen verzwirbelt. Leider sind sie giftig, dafür blühen sie von Sommer bis zum Frost und bieten sehr nektarreiche Blüten für viele Insekten.

Pflanzen

Staudenwicken können mannshoch werden, bis zu 200 cm. Sie stellen an den Boden kaum Ansprüche, außer dass er humus- und nährstoffreich sein sollte. Sie werden auch im Halbschatten üppig, sind prinzipielle ideale Kletterpflanzen, wenn man ihren etwas sperrigen Wuchs mag. Beim Pflanzen werwendet man am besten kompostreiche Erde, gerne kalkhaltig - nur nasse Füsse kann sie nicht leiden.


Leider bekommen Staudenwicken gerne Blattläuse, das ist eine vorübergende Erscheinung. Thripse kommen leider auch häufig und zusammen mit Mehltau ist das nicht schön, ich schneide sie dan radikal zurück. Zusammen mit Pflanzen, die diese ‚Krankheiten‘ auch häufig bekommen, würde ich sie nicht pflanzen.

Pflegen

Kompost und Kalk braucht die Pflanze, damit sie prächtig wird, sie kommt aber auch komplett ohne Pflege aus. Stutzt man sie zurecht, ist dies meist der Optik geschuldet. Ob sie dadurch schöner wird, sei dahingestellt. Staudenwicken sind nicht für ordentliche Gärten gedacht. Durch kappen der Triebe an der Spitze nach dem ersten Austrieb kann man ein kompakteres und verzweigteres Wachstum erreichen. Damit ich es nicht vergesse: Staudenwicken brauchen unbedingt etwas an dem sie sich hochziehen können, sonst wachsen sie einfach die umgebenden Stauden zu.

Vermehren

Ab Mitte April können die Pflanzen direkt an Ort und Stelle ausgesät werden. Staudenwicken sind Dunkelkeimer, d.h. man muss die Samen, die wie kleine Erbsen aussehen, sorgfältig mit einer ca. 2 cm dicken Schicht feiner Erde bedecken und feucht halten, sonst keimen sie schwer. Manchmal wird dazu geraten, die Samen in lauwarmem Wasser vorzuquellen, das habe ich noch nicht ausprobiert - aber eines ist ganz sicher hilfreich: ein Schneckenkragen um die Jungpflanzen. 


Vorziehen ist also möglich, aber etwas aufwändig, die Winzlinge brauchen ein Stäbchen an dem man sie festmacht, sonst kriegt man das Stängelgewirr nicht mehr auseinander. Jungpflanzen kann man dagegen fast überall kaufen.

Lieblings-Sorten

Lathyrus latifolius ‘Rosa Perle’, rosa, 100-200 cm, VI-IX

(Weiße Perle, Rote Perle usw. gibt es auch)

Traum-Partner

Staudenwicken sind immer dort eine gute Lösung, wo es Zäune, Bäume oder sonstige bekletterbare Dinge gibt, nur wer mit Schnecken dauernd zu kämpfen hat sollte auf andere Pflanzen zurückgreifen.

Pflegeplan

Vorfrühling II-III Frühling IV-V Sommer VI-VII Spätsommer VIII-X Herbst/Winter XI-I
Achtung Schnecken! Ggf. Kompost und etwas Kalk, Mehltau beobachten - Ggf. Samen ernten oder zurückschneiden -