Der Garten-Puk

Feuer-Geißblatt

Lonicera x heckrottii

(Caprifoliaceae)

G-GR, 2-3, hs-abs, 200-600 cm, VI-IX

Lehmig-sandig, humos, pH+/-7, NPK++(+Ca), Z6, Sch

Eine der schönsten rankenden Gewächse, dazu noch mit langer Blüte von Juni bis September und wunderbarem Honig-Duft ist das Geißblatt. Leider kommt der sommerliche Hitzestau auf der Terrasse der schönen Pflanze in diesem Punkt nicht entgegen, es muss schon eine kühlere und feuchtere Ecke sein. Geissblatt kann mehrere Meter hoch werden, wächst aber manierlich nur etwa 50-70 cm pro Jahr. Im Herbst gibt es sogar Beeren, die von Vögeln, jedoch nicht von Menschen, genossen werden können.


Das Feuer-Geißblatt ist eine Lonicera-Art mit langer Kreuzungsgeschichte. Man kann also nicht behaupten, dass sie eine einheimische Pflanze ist. Ihre Ursprünge liegen in Nord-Amerika, sie hat aber viel Verwandtschaft in Europa.

Sie ist ein Klettergehölz, bedeutet: ihre Triebe verholzen von unten. Will man keinen kahlen Unterbau haben, muss man sie jedes Jahr auf bestimmte Art und Weise etwas zurückschneiden.


Der Austrieb des bläulich-dunkelgrünen Laubes ist dunkel überhaucht, später ein erfrischend kühles Grün, das hebt die herrlichen Krönchenblüten erst recht hervor. Falter und Schmetterlinge versuchen mit langen Rüsseln ständig an den Necktar in den langen Röhrenblüten zu kommen.

Pflanzen

Das Geißblatt möchte seine Wurzeln beschattet haben, ganz ähnlich den Waldreben. Es benötigt humusreichen Boden mit gutem Wasserhaltevermögen. Wer also sandigen Boden hat, sollte eine Hand voll oder mehr Gesteinsmehl der Pflanzerde beimischen. Eine Rankhilfe benötigt sie ebenfalls. Zäune, Pergolen, Bäume, wenn sie etwas zum „Drumherumzwirbeln“ hat, wächst sie nach oben. An der Rinde „festbeißen“, wie der Efeu, kann sie sich nicht.

Pflegen

Vor dem Austrieb, das ist bei uns im März, sollten sie  zurückgeschnitten werden, damit sie nicht von unten verkahlt. Dies gelingt am besten, wenn man jedes Jahr einen Teil der Triebe kniehoch zurücknimmt. Mulchen im Sommer ist sehr empfehlenswert, im ersten Winter ist eine lockere Laubdecke und ggf. ein Fließ, um die junge Pflanze vor starker Sonneneinstrahlung zu schützen, eine gute Idee.


Blattläuse kommen vor, sowieso, wenn eine Kletterrose daneben steht. Was hilft? Marienkäfer suchen und an die Pflanzen setzen, die Rosenknospen mit den Fingern oder einem Wasserstrahl von der Plage befreien oder - Abwarten und Teetrinken - die Blattlaus-Löwen tauchen jedes Jahr zuverlässig spätestens im Juni auf.

Vermehren

Leichte Vermehrung soll über Frühsommer-Stecklinge möglich sein, werde ich sicherlich mal ausprobieren (ca. 20 cm).

Lieblings-Sorten

Lonicera x heckrottii ,American Beauty’, pink-violett, gelblich weiß, bis 600 cm VI-IX

Lonicera x heckrottii ‚Goldflamme’, korallenrot, gelb, bis 500 cm, VI-IX

Traum-Partner

Rosen für halbschattige Standorte - wer will auch zum Beschatten der ,Füße' niedrigen Waldgeißbart, vielleicht Mädesüß oder Farne.

Pflegeplan

Vorfrühling II-III Frühling IV-V Sommer VI-VII Spätsommer VIII-X Herbst/Winter XI-I
RS vor Austrieb, kniehoch bei 1/3 der Triebe D: organisch, etwas Kalk Feucht halten Feucht halten Im ersten Jahr: Laub, Fließ gegen Sonne
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