Nachtkerzen
Oenothera
(Onagraceae)
Fr-St, 1-2, so, 60-80 cm, VI-VIII
Sandig, durchlässig, pH+/-7, NPK+(+Ca), Z4-6,
Sch
Zu den Nachtkerzen, die ursprünglich alle in der neuen Welt beheimatet waren, bei uns verwildert an trockenen Standorten am Wegesrand und an Bahndämmen aber immer häufiger zu sehen sind, gehören nur wenige Arten, die für den Garten in Frage kommen. Die meisten sind leider nicht winterhart. Die ‚Gemeine Nachtkerze‘ (Oenothera biennis) ist ein Neophyt aus dem 17. Jahrhundert und wird für die Kosmetikindustrie angebaut, da ihr Öl ein sehr gutes Hautpflegeprodukt ergibt. Die Rotkelchige Nachtkerze (Oenothera glazioviana), auch ein Neophyt, ist nicht winterhart, säht sich aber selbst gerne aus.
Eine wirklich schöne Staude für den Garten ist ‚Oenothera fruticosa var. glauca‘ oder ‚tetragona’ (?), die Sorte heißt jedenfalls „Sonnenwende“. Sie öffnet ihre Blüten tagsüber irgendwann im Juni und blüht, je nach Wetter, bis in den August hinein. Sie ist wirklich empfehlenswerte, da sie auch mit meinem etwas lehmigen und feuchteren Boden gut zurechtkommt.
Pflanzen
Sonnig sollte es sein, und der Boden durchlässig. ‚Sonnenwende’ kam allerdings jahrelang auch mit Halbschatten zurecht, bevor ich sie geteilt und verpflanzt habe. Trockenheit übersteht sie anstandslos, heftigen Regen auch. Sie fällt dann oft um aber die Stengelspitzen richten sich wieder auf und tun dann so, als würden sie breitflächig zwischen den anderen Pflanzen wachsen.
Pflegen
Das Substrat kann gerne zur Pflanzung mit Sand oder Kies aufgelockert werden. Kompost im Frühjahr ist auch in Ordnung, viel braucht die Pflanze jedoch nicht. Ein Rückschnitt nach der Blüte lässt sie wieder dezent in den Hintergrund treten. Am Boden bildet sich im Herbst eine neue Rosette aus, die den Winter über grün bleibt. Etwas Algenkalk im Frühjahr schadet nicht.
Vermehren
Das Teilen der Blattrosette im Frühjahr ist nicht schwierig, das kann man schon nach 2-3 Jahren machen - und es lohnt sich, denn sie ist fast überall, z.b. auch draußen, am Zaun entlang zuhause.
Lieblings-Sorten
Oenothera fruticosa var. glauca ‚Sonnenwende‘, leuchtend gelb, 60-80cm, VI-VII (Z4)
Oenothera odorata ‚Sulphurea‘, hellgelb, 60 cm, VI-IX (Z6) Duftet!
Oenothera speciosa ‚Siskiyou‘, hellrosa, 20-30 cm, VI-IX (Z5), breitet sich gerne aus, friert aber im Winter teilweise zurück. Auf schweren Böden leider nur kurzlebig - aber sehr schön!

Traum-Partner
Mit nicht zu hohen Gräsern, Steppensalbei (z.B. ‚Ostfriesland’), Steinquendel, Steppenwolfsmilch, Tautropfengras, Hohe Bartiris, sehr hübsch ist auch die Kombination mit Bergsalbei und mit der kleinen rosa Nachtkerze.
Pflegeplan
Vorfrühling II-III | Frühling IV-V | Sommer VI-VII | Spätsommer VIII-X | Herbst/Winter XI-I |
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D: mineralisch, ggf teilen vor Austrieb | Ggf. RS nach Blüte, bodennah |