Lupinen

Lupinus polyphyllus

(Fabaceae)

GR-Fr, 2, so-hs, 60-90 cm, VI-VII

Lehmig-sandig, humos, pH+/-7, NPK+(-Ca), Z4, Schnecken

Seit der schöne Schmetterlingsblütler aus Nordamerika Anfang des 19. Jahrhunderts in vielen Bauerngärten heimisch wurde, hat er auch als Wildstaude eine neue Heimat gefunden. Strenggenommen ist er also ein „Neophyt“, allerdings ein willkommener, der keinen Schaden angerichtet hat.


Heute sind die ungiftige Sorten der Lupine als sehr eiweißhaltiges Nahrungs- und Futtermittel auf dem Vormarsch. Die Anbaufläche hat sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt, Tendenz steigend.


Doch Vorsicht! Die Gartenlupinen sind durchwegs sogar ziemlich giftig, da sie große Mengen an Alkaloiden enthalten. Für Lebensmittel werden speziell gezüchtete Sorten der Süßlupine verwendet.

Die Gartensorten haben alle eine lange Züchtungsgeschichte und trumpfen mit überwältigenden Farben auf. Schade, dass sie nur im Mai und Juni blühen und hinterher eine Lücke hinterlassen. Da muss man aus der Not eine Tugend machen und die Feuerwerkskörper zwischen Stauden setzen, die erst später ihren Blühhöhepunkt haben, wie z.B. Helenium, Rudbeckien und Astern. Lupinen haben außerdem die Eigenschaft, dass sie den Boden mit Stickstoff anreichern - das mögen die Spätsommerblüher.


Angeboten werden fast ausschließlich „Russel-Hybriden“ (Lupinus polyphyllus), und die vielfach ausgezeichneten, oft zweifarbigen Sorten der englischen ‚Westcountry’ Lupinen. Bei mir sind letztere nicht sehr langlebig, nach zwei Jahren läßt die Blüte nach - trotzdem: Wenn sich im Beet ein Platz auftut, von dem noch nicht feststeht, wie er langfristig bepflanzt werden soll, würde ich sofort zu Lupinen greifen. Leider sind viele langlebigere Sorten aus Bauerngärten nicht mehr im Handel zu finden, schade.

Pflanzen

Lupinen wachsen (fast) überall, ausschließen muss man nur sehr feuchte und sehr schattige Standorte. Optimal ist viel Sonne, ein frischer, nicht kalkhaltiger Boden. Dünger, vor allem zuviel Stickstoff, machen die Stängel weich und schnell gelb. 


Beste Pflanzzeit ist der Mai, nach dem letzten Frost. Oft bekommt man bereits größere Stauden in schönen Farben. Ich muss zugeben, obwohl Lupinen sehr leicht selbst ausgesät werden können, kaufe ich lieber Pflanzen, die noch im selben Jahr blühen, die Pflanzen sind nicht teuer und man hat gleich was davon.

Pflegen

Lupinen erfordern wenig ‚Betreuung’ und müssen auch nur wenig gedüngt werden - sie speichern den notwendigen Stickstoff ja selbst. Die Blüten schneide ich rechtzeitig zurück, das spart Kraft. Komplett zurückschneiden darf man die Pflanzen eigentlich nicht - warum ist mir nicht klar und es scheint auch gar nicht zu stimmen - bei mir treiben sie ohne weiteres wieder aus - aber das kommt vielleicht auf die Sorte an. 


Die schöne Lupine hat leider viele ‚Fressfeinde’. Da gibt es außer den Schnecken auch noch spezielle, lupinensüchtige Blattläuse, gegen die Vorgegangen werden muß solange es noch nicht genügend Marienkäfer gibt. Wenn junge Triebe absterben und Blattflecken auftauchen, leidet sie an Anthraknose, das ist eine Krankheit, die nicht ausgebreitet werden darf. Die Lupine muss dann entfernt werden. Auch Mehltau kommt vor, aber all dies war bei mir noch nie wirklich problematisch.


Vermehren

Selbst gezogene Jungpflanzen im Beet müssen 24 Stunden gegen Schnecken verteidigt werden, das kann nerven. Dafür, dass ich aus Samen gezogene Lupinen eineinhalb Jahre im Topf kultivieren muss, habe ich leider zu wenig Platz. Wenn Lupinen zu lange am selben Ort stehen, entwickeln sie sich nach einigen Jahren zurück. Ich habe die tief wurzelnden Pflanzen auch schon erfolgreich auseinandergenommen und versetzt, das kann gelegentlich aber auch mal schiefgehen.

Lieblings-Sorten

Farblich herausragend, dick und prächtig sind die sogenannten Westcountry-Lupinen (z.b. die rotviolett strahlende ‚Masterpiece‘). Für meine Begriffe schöner sind die majestätischen, etwas schlankeren „Russel-Hybriden“:


Lupinus polyphyllus ‚Karidol‘, purpur-violett, 100 cm

Lupinus polyphyllus ‚Edelknabe‘,  rot, 80 cm

Lupinus polyphyllus ‚Fräulein‘, weiß, 80 cm

Lupinus polyphyllus ‚Kastellan‘, blau-weiß, 80 cm

Traum-Partner

Lupinen sind nichts für große Pflanzungen im Hausgarten, weil sie für den Rest des Jahres in den Beeten Lücken hinterlassen. Zusammen mit Pfingstrosen, Tulpen, Schwertlilien, Nachtviolen und in Verbindung mit Spätsommerblühern, die ab August das Regiment übernehme, sind sie aber eine Wucht.

Pflegeplan

Vorfrühling II-III Frühling IV-V Sommer VI-VII Spätsommer VIII-X Herbst/Winter XI-I
Schnecken aufspüren! D: Kalkempf., etwas sauren Kompost oder Rhodo-Erde Blüten ausschneiden